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Schimpfwörter aus Bayern: So flucht man auf Bairisch richtig


Dialekt in Bayern
"Breznsoiza, Strizzi" und Co. – Die besten Schimpfwörter auf Bairisch


Aktualisiert am 26.03.2024Lesedauer: 2 Min.
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Goaßlschnalzen ist ein bayerischer Brauch (Symbolbild): Wer in einem bairischen Idiom flucht, der lässt oft die Wörter schnalzen. In keinem Dialekt schimpft es sich so herrlich. (Quelle: Rolf Kosecki/Imago)

In den vielen bairischen Idiomen lässt es sich herrlich und gründlich fluchen und schimpfen. Ein kleiner Überblick mit besonders herzhaften Bezeichnungen.

Eines dürfte feststehen: In keinem Dialekt lässt es sich so herrlich fluchen wie in den diversen bairischen Idiomen. Im Folgenden ein Auszug ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit.

Breznsoiza: auf Hochdeutsch ein Tölpel. Ein Nichtsnutz eben, der nichts kann, außer Brezen zu salzen. Ist meist eher liebevoll als verachtend gemeint.

Doagaff: Bezeichnet jemanden, der besonders begriffsstutzig ist. Für Nicht-Bayern kommt der Begriff "Trantüte" sehr nahe.

Freibierlätschn: ein Mensch, der gezielt zu jeder Gelegenheit eines kostenlosen Umtrunks kommt. Insgesamt jemand mit einer stark ausgeprägten Gratis-Mentalität.

Gschichtenbrösler: Mensch, der trotz guten Willens nicht in der Lage ist, zusammenhängende und fesselnde Geschichten zu erzählen. Er langweilt mit seinen Erzählungen.

Hosenbiesler: Ist einfach ein ängstlicher Mensch, Angsthase, Feigling oder Hasenfuß. Zum Beispiel in dem Ausspruch zu verwenden: "Hoit s‘ Mäu, du Hosenbiesler!"

Hundskrüppel: (oft garniert mit dem Zusatz "du verreckter"), ein boshafter, hinterhältiger Kerl. Ist im Bairischen allerdings meist nicht so böse gemeint, wie es klingt. Oft schwingt ein wenig Anerkennung, etwa für einen gelungenen Streich, mit.

Loamsieder: ein Mensch, der vor Fadheit strotzt, mit dem Charme einer Zentralheizung. Eine stereotypische Beamtenfigur.

Saupreiß: Mit Preiß ist der Preuße gemeint, für den eingefleischten Bajuwaren in der Regel Menschen, die nördlich der Donau wohnen. Liebevoll ist das eher nicht gemeint.

Spinodwachtl: eine seltsam wirkende, auch schrullige, ältere Frau. Geht wahrscheinlich zurück auf "spinnerte Wachtel" und ist abwertend gemeint.

Strizzi: stammt von dem italienischen Wort "strizzare" ab. Meint einen raffinierten, auch verschlagenen, jungen Kerl. Andere Bedeutungen verstehen darunter auch einen Zuhälter.

Watschengesicht: ein freches oder auch dümmliches Gesicht, dass den Beobachter angeblich dazu herausfordert, diesem ein paar Ohrfeigen zu verpassen.

Wuisler: Ein Feigling, Jammerlappen oder Waschlappen wird in Bayern auch gerne als "Wuisler" bezeichnet.

Zwetschgenmanderl: ein "kleiner, mickriger Kerl, ausgestattet mit einem Schädel, der wo nichts aushält", wie der bayerische Kabarettist Gerhard Polt einst in einem legendären Auftritt erklärte.

Verwendete Quellen
  • zeit.de: "Fluchen lernen mit Gerhard Polt" (kostenpflichtig)
  • abendzeitung-muenchen.de: ""Der Große Polt – Ein Konversationslexikon" - Granteln wie das Original"
  • sprachschach.de: "Bayerische Schimpfwörter: Tabelle und Übersetzung"
  • Eigene Recherchen
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