Einkaufszentrum fast geräumt Stinkfrucht löst Gasalarm aus
Übler Gestank in einem Einkaufszentrum hat Polizei und Feuerwehr auf den Plan gerufen. Fast wäre geräumt worden. Am Ende stellte sich heraus: Es war nur Obst.
Polizei und Feuerwehr München sind am Dienstag mit zahlreichen Fahrzeugen zum Einkaufszentrum Elisenhof in der Maxvorstadt gefahren, inklusive Blaulicht und Martinshorn. Die Angst: Das gesamte Einkaufszentrum könnte in die Luft fliegen.
Ein Anrufer hatte morgens gegen 8.20 Uhr den Notruf gewählt. Im Bereich eines Supermarktes sei Gasgeruch wahrnehmbar.
Feuerwehr München findet Übeltäter im Asiamarkt
Während sich die Polizei bereits auf eine mögliche Räumung des Einkaufszentrums vorbereitete, versuchten Feuerwehrleute mit Messgeräten den Ursprung des Geruchs zu ergründen. Die Geräte zeigten keine erhöhte Gaskonzentration an, aber der seltsame Geruch war nicht zu leugnen.
Die Auflösung folgte laut Feuerwehr nach ein paar Minuten: "Glücklicherweise stellte sich heraus, dass ein nahe gelegener Asiamarkt die Durian-Frucht (Stinkfrucht) im Angebot hatte", heißt es in einer Mitteilung vom Mittwoch. "Von ihr war der vermeintliche Gasgeruch ausgegangen."
Durian gilt als gesund – stinkt aber verboten
Das Obst wird auch "Kotzfrucht" genannt. Es gilt als sehr gesund, einige loben den süßen, intensiven, leicht nussigen Geschmack. Es gibt aber nicht nur Liebhaber: Flüchtige Schwefelverbindungen sorgen dafür, dass die Durian-Frucht bei vielen auf Abscheu trifft. Im öffentlichen Nahverkehr in Singapur ist sie wegen ihres Gestanks verboten, auch in vielen Hotels in Südostasien ist sie untersagt.
Interessant: Der Durian-Geruchsstoff Ethanthiol ist selbst in kleinsten Mengen für Menschen wahrnehmbar. Daher wird er zum Beispiel Flüssiggas zugesetzt, damit ein Leck sofort bemerkt wird.
- presseportal.de: Mitteilung der Feuerwehr München vom 19. April 2023
- br.de: "Warum die Durian-Frucht so stinkt"
- indojunkie.com: "Durian Frucht: Alles über die gesunde Stinkfrucht"