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Kopf-OP in Klinik in München: Horrorszenario trifft ein – Patient wacht auf


Prozess am Landgericht
Schreck bei Münchner Kopf-OP: Patient wacht auf – schwere Folgen

Von t-online, pb

Aktualisiert am 16.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Chirugen bei einer Operation: Ein Fall in München beschäftigt das Landgericht.Vergrößern des BildesChirurgen bei einer Operation: Ein Fall in München beschäftigt das Landgericht. (Quelle: Imago)
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Ein Schreck für die Ärzte und ein womöglich lebenslanges Leiden für den Patienten: In München wacht ein Mann während einer Kopf-OP auf. Welche Schuld trägt die Klinik?

Das Münchner Klinikum Großhadern hat sich am Montag bei einem Patienten entschuldigt, der bei einer OP in der Klinik wohl Opfer eines Kunstfehlers geworden ist. Der heute 53-jährige Mann sich 2017 zu einem Routineeingriff in die Klinik begeben: Er wollte sich Nasenpolypen entfernen lassen – so können etwa chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen behoben werden.

Doch bei der Routine-OP in Großhadern ging etwas schief: Die Ärzte hatten dem Patienten, eigentlich unter Vollnarkose, bereits einen medizinischen Löffel in die Stirnhöhle gesteckt, als dieser sich plötzlich bewegte – also aus dem Ruhezustand aufwachte. Das Zucken blieb laut der Anwältin des Patienten nicht ohne Folge: Der Löffel in der Stirn verrutschte, eine Arterie wurde verletzt, es kam laut Gutachtern zu heftigen Blutungen. Der Fall wurde durch den nun laufenden Prozess bekannt.

Klinik widerspricht Gutachten – Richter schlägt Vergleich vor

Wie die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) und die "Tz" berichten, fordert der Patient nun vor dem Münchner Landgericht ein Schmerzensgeld von rund 40.000 Euro. Er spricht von einem langen Leidensweg, wegen der Blutungen sei etwa auch sein Augapfel ein Stück weit herausgerückt worden. Bis heute leide er unter "Konzentrationsproblemen" – denn, so zitiert ihn die "SZ", habe er "24 Stunden lang Druck und Schmerzen auf der rechten Kopfseite".

Die Anwältin des Patienten gab den Berichten zufolge vor Gericht an, dass der Patient die OP nur durch Glück überlebt habe. Denn neben den starken Blutungen sei es während der schließlich abgebrochenen OP schließlich zu einem "lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock" gekommen.

Die Klinik widerspricht einem Gutachten, wonach die verabreichte Narkose nicht ausreichend gewesen sei. Patienten würden bei einer Vollnarkose das geringe Risiko des Aufwachens bewusst auf sich nehmen. Studien seien zu dem Schluss gekommen, dass das Phänomen in drei Prozent aller Operationen stattfinden würde.

Der Richter der 9. Zivilkammer schlug einen Vergleich vor: 28.000 Euro soll der Patient von der Klinik erhalten. Eine Einigung steht noch aus.

Verwendete Quellen
  • sz.de: (kostenpflichtig) Patient bewegt sich während OP - mit Löffel in der Stirnhöhle
  • tz.de: Horror in Münchner Klinik: Patient wacht während Kopf-OP auf - "Narkose war zu schwach"
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