Alfons Schuhbeck gibt trotz Verurteilung wieder Kochkurs: Wie geht das?

Der "Kochkurs mit Alfons Schuhbeck" ist zurück. Doch trotz des vielversprechenden Titels ist die Teilnahme des Starkochs nicht garantiert.

Der Starkoch und verurteilte Steuerhinterzieher Alfons Schuhbeck ist zurück – oder doch nicht? Auf seiner Webseite bietet Schuhbeck wieder Kochkurse am Platzl in München an. Vier Termine stehen bis Mitte Juni zur Auswahl.

Wer sich nicht entscheiden mag, kann flexibel bleiben: Ohne Datumsangabe berechtigt der Kauf des Kurses zu einer Teilnahme innerhalb der nächsten drei Jahre. Preis pro Tag und Person: 330 Euro. Das gilt auch für den Kurs am 6. Mai 2023, der (Stand 16. Mai) bereits zehn Tage in der Vergangenheit liegt. Und doch: Wer den 6. Mai anwählt, wird durch den kompletten Bezahlprozess geführt.

Die Kurse leitet Schuhbeck – oder "eines seiner Teammitglieder"

Es ist nicht das einzige ungewöhnliche Detail: Die Veranstaltung wird unter dem Titel "Kochkurs mit Alfons Schuhbeck" beworben. Der Name täuscht allerdings darüber hinweg, dass Teilnehmer Schuhbeck möglicherweise gar nicht zu Gesicht bekommen. "Die Kochkurse werden von Alfons Schuhbeck oder einem seiner Teammitglieder abgehalten", steht weiter unten in der Ankündigung.

Dass Starköche ihre eigenen Kurse nicht anleiten, ist in der Branche nichts Ungewöhnliches, auch Steffen Henssler hält das beispielsweise so. Auf Hensslers Webseite heißt es, dass jeweils kurzfristig entschieden wird, ob er persönlich die Kurse durchführt. Allerdings wirbt der Titel "Hensslers Sushi-Geheimnisse" nicht so deutlich mit der Anwesenheit des Promi-Kochs wie der "Kochkurs mit Alfons Schuhbeck".

Schuhbeck drohen mehr als drei Jahre Freiheitsstrafe

Seine Präsenz kann Schuhbeck für die 330 Euro zwar nicht garantieren. Allerdings bekommen zahlende Kunden laut der Ankündigung auf seiner Webseite neben zahlreichen Kochtipps außerdem "Schuhbecks Kochschürze, Getränke & Speisen während des Kurses, die Kochdemonstration, die Rezeptmappe und eine von Herrn Schuhbeck handsignierte Urkunde".

Ob Schuhbeck dazu käme, die Kochkurse selbst zu leiten, ist sowieso unklar. Der Starkoch ist wegen Steuerhinterziehung verurteilt, aktuell läuft die Revision. Sollte das Urteil aufrechterhalten werden, stehen mehr als drei Jahre Freiheitsstrafe an – ohne Bewährung. Mehr zu Schuhbecks juristischen Problemen lesen Sie hier.

Eine Anfrage von t-online zu dem unter Umständen irreführenden Titel seines Kochkurses sowie zu der buchbaren Veranstaltung vom 6. Mai ließ Schuhbecks Management unbeantwortet.