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Neuerung auf dem Oktoberfest in München: Paulaner bietet nur noch Bio-Hendl an


Diskussionen um Neuerung
Wiesn-Zelt bietet Hendl nur noch Bio an

Von dpa, cup

26.06.2023Lesedauer: 3 Min.
Ein Hendl auf dem Oktoberfest (Archivbild): Bei Paulaner gibt es das Gericht nur noch in der Bio-Variante.Vergrößern des BildesEin Hendl auf dem Oktoberfest (Archivbild): Bei Paulaner gibt es das Gericht nur noch in der Bio-Variante. (Quelle: Ralph Peters/imago images)
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Teurer, aber besser: Im Paulaner-Festzelt auf dem Oktoberfest gibt es 2023 nur noch Bio-Hendl. Dabei hatte der Wiesn-Chef Bio schon teilweise eine Abfuhr erteilt.

Seit das Paulaner-Festzelt auf dem Münchner Oktoberfest seine Hendl nur noch in Bio-Qualität anbietet, diskutieren in München und darüber hinaus viele Oktoberfest-Freunde über den Schritt. Allein in den Kommentarbereichen auf Facebook sind die Meinungen enorm gespalten. Einige stören sich an den vielen Entwicklungen auf dem Oktoberfest, andere unterstützen das Vorhaben.

"Das ist ein Versuch, wenn unsere Gäste ihn nicht akzeptieren, müssen wir im nächsten Jahr eventuell umdenken", erläuterte Wirtin Arabella Schörghuber am Donnerstag bei der Bekanntgabe in München. Mit ihrem Wunsch nach mehr Tierwohl ist Schörghuber allerdings nicht alleine: Stadt, Schausteller, Brauereien und Landwirte in München trafen sich im Anschluss zu einem nicht-öffentlichen Runden Tisch zum Thema nachhaltige Großveranstaltungen.

Oktoberfest in München: Bio ist weiterhin großes Thema

"Eine Ausweitung des Bio-Angebots auf der Wiesn hat Signalwirkung und unterstützt den Ausbau der ökologischen Landwirtschaft", betonte Thomas Lang von der Initiative Faire Wiesn im Vorfeld des Treffens. "Ökologische Landwirtschaft bedeutet Schutz der Artenvielfalt, Schutz von Böden und Gewässern, Klimaschutz und Tierschutz."

Schon bisher gibt es Anbieter von Öko-Essen und -Getränken auf der Wiesn. Das Paulaner-Festzelt ist aber den Angaben zufolge nun das erste große, das ausschließlich auf Bio-Hendl setzt, wobei die anderen Speisen zunächst weiterhin aus konventioneller Herkunft stammen.

Kritiker von mehr Bio auf der Wiesn malen gerne das Bild an die Wand, dass ein Besuch dann unbezahlbar werde. Das zeichnet sich auch in den sozialen Netzwerken ab. "Die Quittung dafür werden sie in Anbetracht der Rezession schon bekommen", ist ein Kommentar bei Facebook. Oder: "Wer diese Preise dort bezahlt ist selber schuld." Außerdem könne eh niemand kontrollieren, was Bio ist, schreibt ein anderer Nutzer.

Wer sich für das Bio-Hendl im Paulaner-Zelt ausspricht

Viele finden den Schritt aber auch gut. Immerhin gehe es um ein Lebewesen, da sei der Preis angemessen, meinen viele. "Sollte überall angeboten werden" oder "noch besser wäre nur noch tier(leid)freies Essen", heißt es dort. Schon vor wenigen Monaten hatte das Bündnis "Faire Wiesn" gefordert, das Oktoberfest komplett auf Bio-Lebensmittel umzustellen. Dazu sagte Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner der "Bild": "Mit mir wird es das nicht geben. Die Wiesn bleibt, wie sie ist."

Im Paulaner-Festzelt soll das halbe Bio-Hendl 20,50 Euro kosten – ein konventionelles in einem anderen der 17 großen und 21 kleinen Festzelte wird voraussichtlich bei 14 bis 15 Euro liegen. Auf der prä-pandemischen Wiesn 2019 verzehrten die Gäste in Summe knapp 435.000 Hendl, etwa 66.400 Schweinshaxen, 125 Ochsen und 30 Kälber. Dazu flossen gut sieben Millionen Liter Bier durch die Kehle.

Was man beim Paulaner-Festzelt zu den Reaktionen sagt

Bei den Betreibern des Festzelts kann man bereits ein erstes Resümee ziehen: "Wir haben sehr viele positive Reaktionen bekommen", teilt Wirtin Schörghuber auf Anfrage von t-online mit. "Ein Gast schrieb uns beispielsweise: 'Ich möchte mich bedanken im Namen der Tiere. Ich werde auf jeden Fall dort sein. Vielleicht werden durch diese Entscheidung Menschen erreicht, die sonst nicht so ein starkes Bewusstsein für Tierwohl haben.'" Schörghuber sagt: "Das war der allgemeine Tenor. Solche Zuschriften oder Kommentare haben uns natürlich sehr ermutigt."

Aber es habe auch andere Reaktionen gegeben, die "abwartend oder kritisch" waren. "Uns geht es vor allem ums Tierwohl, und deshalb starten wir diesen Versuch mit den Bio-Hendln", sagt die Wirtin. "Schweinshaxn, Krustenbraten oder die halbe Ente kommen nach wie vor in der gewohnten traditionellen Qualität aus der Region. Nach der Wiesn ziehen wir Bilanz und sehen, was bei den Gästen am besten angekommen ist.“

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • tz.de, Bayerischer Rundfunk, Nordbayern.de: Facebook-Posts vom 22. Juni
  • tz.de: "20,50 Euro das Stück: Paulaner-Festzelt geht neuen Hendl-Weg auf der Wiesn – 'Das ist ein Versuch'"
  • Anfrage an Angela Schörghuber
  • Bild: "Bio-Sorge auf der Wiesn: Kostet Maß 20 Euro?"
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