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München: Umstrittenes Auktionshaus versteigert Nazi-Schatztruhe – das ist der Startpreis


Verschollenes Geschenk für Göring
Umstrittenes Münchner Auktionshaus versteigert Nazi-Truhe

Von t-online, pb

Aktualisiert am 30.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Adolf Hitler und Hermann Göring (rechts) 1934 auf dem Berliner Tempelhofer Feld: 99 Jahre später kommt es zu einer umstrittenen Auktion.Vergrößern des BildesAdolf Hitler und Hermann Göring (rechts) 1934 auf dem Berliner Tempelhofer Feld: 89 Jahre später kommt es zu einer umstrittenen Auktion. (Quelle: Imago)
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Mit ihr wollte der Leipziger Oberbürgermeister einem der einflussreichsten Männer des NS-Regimes schmeicheln. Jetzt wurde sie versteigert – für einen beachtlichen Betrag.

Das Münchner Auktionshaus Hermann Historica hat an diesem Freitag wieder einmal Nazi-Devotionalien verkauft – darunter auch eine wertvolle Truhe, die die Stadt Leipzig dem früheren NS-Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Herrmann Göring, zum 50. Geburtstag geschenkt hatte. Zunächst hatte die "Bild"-Zeitung über die Versteigerung berichtet.

6.200 Euro bezahlte ein Auktionsteilnehmer am Vormittag für den Gegenstand. Damit lag er sogar 3.700 Euro über dem Startgebot. Das geht aus der Auktion hervor, die im Internet auf der Webseite des Auktionshauses stattfand.

Auch Socken von Adolf Hitler unter dem Hammer

Das Auktionshaus hatte die Versteigerung der Göring-Besitztümer zuvor in einer Pressemitteilung, die die seit Montag laufende Auktionsreihe ankündigen sollte, nicht erwähnt. Dafür werden darin einige andere Devotionalien erwähnt: etwa ein Stahlhelm der selbstmörderischen Besatzung von japanischen Sprengbooten aus der Endphase des Zweiten Weltkriegs.

Kein Wunder: Der Verkauf von Nazi-Devotionalien bei Herrmann wird kritisch gesehen. Befürchtet wird, dass die Stücke Käufern in die Hände fallen, die den Nationalsozialismus verherrlichen.

Schon vor einigen Jahren hatte sich Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) über eine Versteigerung des Hauses geärgert: So wurden dort 2016 etwa Socken von Adolf Hitler, und eine Unterhose Görings verkauft. Auch ein Zylinder Hitlers (50.000 Euro) und eine seiner Uniformjacken (275.000 Euro) gingen hier in den letzten Jahren über den Tisch. Die "Bild" berichtet, dass das Auktionshaus eine Anfrage nicht beantworten wollte.

Herrmann Historica war für letzte Auktionen scharf kritisiert worden

Bei der Auktion an diesem Freitag kommt nun also eine Schatztruhe (Startpreis 2.500 Euro) unter den Hammer, die 1943 der damalige Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, Alfred Freyberg, dem Hitler-Vertrauten Göring zum 50. Geburtstag geschenkt hatte. Darauf findet sich das Familienwappen Görings. Wohin die Kiste nach Kriegsende verschwand, ist ungeklärt.

Zuletzt hatte das Auktionshaus 2019 mit dem Verkauf von Nazi-Schätzen auf sich aufmerksam gemacht: Es kam schon vor der Auktion zu einer Welle der Kritik, und der Geschäftsführer wehrte sich: "Der mit Abstand größte Teil der Kunden, der bei uns einkauft, sind Museen, staatliche Sammlungen und private Sammler, die sich wirklich akribisch mit dem Thema auseinandersetzen." Man habe per Mail zahlreiche Beschimpfungen wegen der Versteigerung erhalten. Wohl deshalb sollte diesmal alles ganz still über die Bühne gehen.

Verwendete Quellen
  • Auktion mit der Losnummer 9056 auf hermann-historica.de
  • Pressemitteilung von Herrmann Historica
  • bild.de: Auktionshaus: Nazi-Schatz von Herrmann Göring wird versteigert
  • welt.de: Umstrittene Auktion von Nazi-Devotionalien in München
  • spiegel.de: "Zum Teil widerliche NS-Devotionalien"
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