München: Parkplatz von Pflanzen Kölle soll Asylunterkunft werden

In Allach-Untermenzing soll eine Asylunterkunft für 300 Menschen entstehen. Doch der Bezirksausschuss lehnt die Pläne ab. Auch die Anwohner sind gegen das Bauvorhaben.

Seit 60 Jahren gibt es die Filiale des Gartencenters "Pflanzen Kölle" in Allach-Untermenzing bereits. Rund 120 Mitarbeiter sorgen vor Ort in der Goteboldstraße dafür, dass die Kunden täglich das bestmögliche Sortiment vorfinden. Die müssen natürlich auch irgendwo parken, sofern sie denn mit dem Auto kommen. Doch nun ist die an das Center angrenzende Parkplatzfläche zum Streitthema geworden. Denn der Eigentümer will diese zum Standort für eine private Asylunterkunft umfunktionieren.

Möglich ist das, da der Pachtvertrag für das Areal Ende des Jahres ausläuft. Der Besitzer, der offenbar nicht mehr zu den bisherigen Konditionen an "Pflanzen Kölle" verpachten möchte, will sich das nun zunutze machen. Er hat einen Vorentscheidsantrag eingereicht, der anstelle der Parkfläche und eines dort stehenden Gewächshauses den Bau von drei Flüchtlingsheimen für 300 Menschen vorsieht. Zudem möchte er eine 5.600 Quadratmeter große Solaranlage errichten.

Anwohner äußern ihr Bedenken

Die Rechnung hat er dabei jedoch ohne den Bezirksausschuss Allach-Untermenzing gemacht. Der hat das Thema am Dienstagabend mit in seine Feriensitzung des Stadtteilgremiums aufgenommen – und die Pläne abgelehnt. Bereits im Vorfeld hatten die Grünen klargemacht, dass sie gegen das Vorhaben sind. "Das Ganze ist vermutlich ein Trick, um die Pacht hochzutreiben", mutmaßte deren Sprecher Falk Lamkewitz gegenüber der "Süddeutschen Zeitung".

Zudem habe man bereits in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit privaten Unterkünften gemacht, da sich die Betreiber nicht um diese gekümmert hätten. Darüber hinaus halte man die Lage für "ungeeignet" – wie auch einige der Anwohner, die bei der Sitzung am Dienstag laut der "tz" ihr Bedenken geäußert haben. "Dort ist nichts, kein Supermarkt, nichts", sagte ein Teilnehmer. Dazu sei die Kanalisation schon jetzt überbelastet, auch fehle ein Radweg.

Einigung soll offenbar kurz bevorstehen

Eine Auffassung, welche der Bezirksausschuss dem Zeitungsbericht nach teilt. Pascal Fuckerieder von der SPD machte zudem deutlich, dass der Parkplatz dringend für die Besucher von "Pflanzen Kölle" benötigt werde. "Wir haben sonst ein Verkehrschaos im näheren Umfeld." Ganz abgesehen davon, dass der Wegfall von diesem den Fortbestand des Gartencenters gefährde, wie die Grünen bereits im Vorfeld betont hatten. "Es wäre traurig und keinesfalls unterstützenswert, wenn Untermenzing dadurch diese sehr beliebte Einkaufsmöglichkeit verlieren würde", schrieb die Partei in einer Pressemitteilung.

Eine Mitarbeiterin, die bei der Sitzung anwesend war, konnte dem Bericht der "tz" zufolge am Dienstagabend aber zumindest leichte Entwarnung geben. So verhandle das Unternehmen offenbar schon seit Monaten mit dem Pächter. Eine Einigung stehe demnach kurz bevor.