Alfons Schuhbeck: Job-Anzeige in JVA – Wird Star-Koch dort Küchenchef?

Kurz vor Haftbeginn fällt Schuhbecks baldige JVA mit einer Stellenanzeige auf. Der Starkoch wird den Topjob in der Küche aber nicht bekommen.

Es wäre eigentlich der perfekte Job für Alfons Schuhbeck in seiner baldigen neuen Unterkunft, der Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech: Die JVA sucht in diesen Tagen einen neuen Küchenchef – dafür stellt das Gefängnis ein Gehalt von rund 2600 bis 3200 Euro in Aussicht, je nach Berufserfahrung. Zunächst hatte der "Merkur" über die Stellenausschreibung berichtet.

Was nach dem perfekten Knastjob für den 74-Jährigen klingt, der noch in dieser Woche in die JVA einziehen soll, wird aber für den Starkoch nicht Realität. Denn die JVA sucht Bewerber, die nicht selbst in dem Gefängnis einsitzen.

Die von der bayerischen Justiz versprochenen 30 Tage Urlaub im Jahr vom Gefängnisküchenjob wären für Schuhbeck, der für rund drei Jahre wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe in Haft muss, wohl ein verführerisches Angebot gewesen. Und auch die Insassen hätten sich bei der normalerweise recht tristen Gefängniskost über die Künste von Schuhbeck sicherlich gefreut.

Küche in der JVA Landsberg: Meiste Mitarbeiter sind angelernt

Zu den Aufgaben des neuen Landsberger Küchenchefs zählt unter anderem auch die Anleitung der Gefangenen, die ebenfalls in der Küche arbeiten. Hierbei könnten der zukünftige Landsberger Küchenchef und Schuhbeck dann aber spätestens bei der Essensausgabe doch aufeinander treffen: Denn dass sich Schuhbeck von der JVA-Küche fernhält, darf bezweifelt werden.

Während des Gerichtsprozesses im vergangenen Jahr hatte er immer wieder erklärt, dass die Küche sein Lebenselixier sei – und er sich für die Führung des eigenen Betriebs und das Wälzen von Abrechnungen einfach nicht genug interessiert habe.

Schuhbeck könnte in der Küche aushelfen

Dabei könnte Schuhbeck in der JVA auch einfach die Füße hochlegen: Mit seinen 74 Jahren gilt er im bayerischen Vollzug, in dem die meisten Häftlinge tagsüber arbeiten, als Rentner: Er wäre also nicht zur Arbeit verpflichtet. Auf freiwilliger Basis könnte der Starkoch durchaus den Kochlöffel in der JVA-Küche schwingen – jedoch nur als Aushilfe.

Anstaltsleiterin Monika Groß sagte der "Augsburger Allgemeinen", dass die meisten der 23 Häftlinge, die derzeit in der JVA-Küche arbeiten, angelernt seien. Man sei daher immer froh, wenn jemand mit mehr Erfahrung dazustoßen würde. Bei Schuhbecks Einzug in die JVA dürfte es in dieser Woche eher ruhig sein: Der Knast ist derzeit unterbelegt, im geschlossenen Vollzug sind 180 von 544 Plätzen frei.

Kurz vor seinem Haftantritt hat sich Schuhbeck laut "Süddeutscher Zeitung" einen neuen Anwalt zugelegt. Der Münchner Jurist gilt als Spezialist für Fragen der Strafvollstreckung, er könnte Schuhbeck also darin beraten, was ihm im Gefängnis zusteht – und was er verweigern kann. Vielleicht sprechen die beiden auch bald über Schuhbecks neue Rolle in der Landsberger Küche.