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Oktoberfest: So (un)sicher fühlen sich Frauen wirklich auf der Wiesn


(Un)sicher auf der Wiesn
"Am Abend hätte ich Angst vor den ganzen Männern"

  • Hanna Klein
Von C. Gospodarek, D. Salg, H. Klein, L. Schlick

27.09.2023Lesedauer: 1 Min.
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"Alleine würde ich nicht herkommen": Was Frauen über die Sicherheit auf der Wiesn denken. (Quelle: t-online)

K.-o.-Tropfen und sexuelle Übergriffe: Das Oktoberfest birgt für Frauen besondere Risiken. t-online hat vor Ort nachgefragt, wie sicher sich die Besucherinnen fühlen.

Eigentlich steht das Oktoberfest für ausgelassene Stimmung und gute Laune. Doch das kann schnell umschlagen. Insgesamt 838 Mal musste die Münchner Polizei bis zur Halbzeit auf der Wiesn ausrücken.

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Im Vergleich zum Vorjahr und dem Oktoberfest vor der Corona-Pandemie ist die Zahl rückläufig. Dafür wurden mehr Sexualdelikte zur Anzeige gebracht, darunter das ungewollte Anfassen von Frauen oder sexuelle Beleidigungen.

Die Initiative "Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen", die auch einen "Safe Space" auf der Wiesn betreibt, stellte zudem eine Zunahme der Fälle fest, bei denen der Einsatz von K.-o.-Tropfen vermutet wird.

Videotranskript lesenEin- oder Ausklappen

Musik, ausgelassene Stimmung, gute Laune – so sollte das Oktoberfest immer sein. Doch die Wiesn hat auch ihre Schattenseiten:
Es gibt immer wieder gewalttätige Auseinandersetzungen, und vor allem Frauen sind vor Übergriffen nicht gefeit.
t-online hat sich unter den weiblichen Besuchern umgehört und gefragt, wie sicher sie sich eigentlich fühlen.
“Also ich bin das erste Mal da und ich fühle mich sicher. Ja, schon.”
“Hättest du Bedenken, alleine auf die Wiesn zu gehen, als Frau?”
“Ja, am Abend, wenn ich heimfahre, safe.
Ja, weil da ganz viele Männer und so sind. Da hätte ich schon Angst.”
“Sehr sicher. Ich bin aber auch mit zwei Männern da.”
“Würden Sie ohne Männer auch gehen?” “Ja.” “Und würden Sie sich dann noch genauso sicher fühlen?”
“Schon.”
“Ich meine, ich habe eine 20-jährige Tochter. Da habe ich immer Angst. Aber bisher ist alles gut gegangen.”
“Also, jetzt, wenn ich mit meinen Mädels da bin, ist da gar kein Ding. Aber es ist schon immer im Hinterkopf, weil man es ja irgendwie mitkriegt.”
“Na ja, also ich habe das Gefühl, wenn ich halt nicht zu betrunken bin, dann 3 von 4. Und es ist viel Polizei unterwegs, Sicherheitspersonal, genau.”
“Das heißt aber, wenn du selbst mehr trinkst, fühlst du dich nicht mehr wohl?”
“Ich würde sagen, ich würde aufpassen, dass ich nicht unkontrolliert werde.”
“Mir persönlich ist noch nie was passiert. Ich meine, ich weiß, dass anderen was passiert, aber ich persönlich fühle mich sicher.”
“Das heißt, wenn du in Begleitung bist, fühlst du dich sicher. Und alleine?”
“Würde ich jetzt wahrscheinlich nicht unbedingt herkommen. Erstens, weil man ja dann nicht weiß, wie man sicherheitsmäßig wieder nach Hause kommt, wenn man nachts noch unterwegs ist. Und wenn man mit mehreren unterwegs ist, macht es auch mehr Spaß.”
“Tendenziell auf jeden Fall, weil hier ist super viel Sicherheitspersonal. Man sieht immer irgendjemanden mit einer Weste. Man weiß immer, da sind Leute zum Ansprechen. Und durch den Safe Space dieses Jahr auf jeden Fall besser. Zumindest auf der Wiesn.”
“Wenn du sagst besser, war es schon mal anders, dass du dich nicht so sicher gefühlt hast?”
“Ja, also gerade, wenn es abends war, also wenn alle aus dem Zelt rausgekommen sind usw. Dann war es auf jeden Fall schwieriger oder es gab schwierigere Situationen. [...} Also es gab einige Beispiele, wo ich mit Freundin zusammen gelaufen bin und wir waren schon so drei, vier Leute und dann kamen halt irgendwelche Männer an, haben einfach sich bei uns eingehakt, haben den Arm um uns gelegt, wollten mit uns mitlaufen. Wir haben gesagt, da geht gar nicht.”
Der Safe Space ist eine Einrichtung, die Mädchen und Frauen während des Oktoberfests bis in die Nacht offensteht.
Doch das Hilfsangebot stößt an seine Grenzen:
“Ich habe vorher in der U-Bahn so ein Schild mit so einem Safe Place gelesen, den habe ich gesehen. Aber ich wüsste jetzt nicht genau, wo er ist.”
“Du darfst nichts zur Selbstverteidigung mitnehmen hierher, was ja auch in Ordnung ist. Es ist es aber für den Heimweg, dann bring mir halt der Safe Space auf der Wiesen nichts. Also, ich muss ja trotzdem alleine nach Hause.”
Zur Halbzeit verzeichnete die “Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen” im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang an problematischen Situationen, darunter auch sexuelle Übergriffe. Dabei ist jeder dieser Fälle einer zu viel.

Was Besucherinnern der Wiesn erlebt haben, wie sicher sie sich bei ihrem Oktoberfestbesuch fühlen und was Sicherheitsmaßnahmen bringen und was nicht, erfahren Sie hier oder im Video oben.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche vor Ort
  • sicherewiesn.de: Halbzeitbilanz der Aktion "Sichere Wiesn für Mädchen* und Frauen*"
  • polizei.bayern.de: Bericht der Polizei München zur Wiesn-Halbzeitbilanz
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