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Bayern: Spinne mit tödlichem Biss entdeckt – neues Zuhause durch Klimawandel?


Nichts für Menschen mit Phobie
Auffällige Spinnenart in Bayern entdeckt

Von t-online, rbe

09.10.2023Lesedauer: 2 Min.
Schilf-StreckspringerVergrößern des BildesEin Schilf-Streckspringer bei Wörthsee (Landkreis Starnberg in Oberbayern). (Quelle: Dr. Jörg Müller/Heinz Sielmann Stiftung/dpa/dpa)
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Ein Biologe hat eine seltene Spinnenart im Landkreis Starnberg gefunden, die normalerweise im Mittelmeerraum lebt. Diese ist zwar giftig, für Menschen aber ungefährlich.

Die Spinnenwelt in Bayern ist um eine Art reicher: Der Schilf-Streckspringer (Mendoza canestrinii) wurde erstmals in einem Feuchtgebiet nahe der Gemeinde Wörthsee im oberbayerischen Landkreis Starnberg nachgewiesen. Die Springspinne ist eine wärmeliebende Art, die sich möglicherweise durch den Klimawandel in neue Regionen ausbreitet.

Der Schilf-Streckspringer ist eine auffällige Spinne mit einem länglichen und gestreckten Körperbau. Die Weibchen haben einen weißlichen Hinterkörper mit braunschwarzen und gold-metallisch glänzenden Längsstreifen. Die Männchen sind meist einfarbig, schwarz oder dunkelbraun.

Der Biologe Jörg Müller von der Heinz Sielmann Stiftung hat die Spinnenart bei einer Untersuchung von Projektflächen in Wörthsee entdeckt. Er fand gleich drei Exemplare des Schilf-Streckspringers in einem Schilfsumpf nahe dem Dorf Etterschlag. "Schilf-Streckspringer sind für die Region schon sehr ungewöhnlich, da diese Spinnenart normalerweise in wärmeren Breiten vorkommt", sagt Müller über seinen Fund.

Spinne unter Beobachtung

Andreas Nemetz, Leiter des regionalen Projektbüros der Heinz Sielmann Stiftung in Bad Tölz, erklärt dazu: "Grundsätzlich kommen in Bayern über 45 verschiedene Springspinnenarten vor. Inwieweit sich der Schilf-Streckspringer langfristig in der Region ansiedelt, werden wir nun genauer beobachten. Vor allem ist es wichtig zu untersuchen, wie diese Art eine Nische in den bestehenden Ökosystemen findet."

Der Fund des Schilf-Streckspringers in Bayern ist nicht nur für Spinnenfans interessant, sondern auch ein Zeichen für die klimatischen Veränderungen in der Umwelt.

Während einige Tier- und Pflanzenarten von den steigenden Temperaturen profitieren und sich neue Lebensräume erschließen können, gibt es unter den heimischen Arten auch viele Verlierer des Klimawandels, die zunehmend zu verschwinden drohen. "Zu den Verlierern zählen eben auch die heimischen Frosch- und Molcharten. Deren Schutz und Erhalt ist aktuell ein besonderer Arbeitsschwerpunkt der Heinz Sielmann Stiftung in Südbayern", erklärt Nemetz.

So gefährlich ist die Spinne

Alle Menschen mit Spinnenphobie stellen sich nun sicher die Frage: ist der kleine Krabbler gefährlich? Die Spinne hat zwar einen tödlichen Biss für ihre Beute, aber sie ist nicht aggressiv gegenüber Menschen und ihr Gift ist nicht stark genug, um einen Menschen zu schaden.

Außerdem ist sie sehr selten und lebt nur in Feuchtgebieten, wo sie sich im Schilf versteckt. Sie ist – zumindest für Menschen ohne Arachnophobie – eine sehr interessante und schöne Spinne, die lange schwarze Wimpern und gestreckte Beine hat. Sie baut keine Netze, sondern springt ihre Beute an. Sie gehört somit zu den Springspinnen, die sehr gute Augen haben und ihre Umgebung genau beobachten können. Sie ernährt sich ausschließlich von Insekten.

Verwendete Quellen
  • Mitteilung der Heinz Sielmann Stiftung
  • br.de: "Seltene Spinne in Oberbayern entdeckt"
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