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Franz Beckenbauer: Ehemaliger Nachbar erinnert sich an den Profi | München


Nachbar erinnert sich an Beckenbauer
Für ihn durfte der "Kaiser" nur den Fußball holen

Von Sarah Koschinski

Aktualisiert am 12.01.2024Lesedauer: 2 Min.
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Vor dem Geburtshaus von Franz Beckenbauer in der Zugspitzstraße erinnern nicht nur Kerzen und Blumen an die Fußballlegende, sondern auch Nachbar Hermann Kirner (83).Vergrößern des Bildes
Vor dem Geburtshaus von Franz Beckenbauer in der Zugspitzstraße erinnern nicht nur Kerzen und Blumen an die Fußballlegende, sondern auch Nachbar Hermann Kirner (83). (Quelle: Sarah Koschinski)

Franz Beckenbauer wuchs im Münchner Stadtteil Giesing auf. Wenig erinnert noch an den Weltstar. Bis ein Nachbar plötzlich auftaucht und vom jungen Franz erzählt.

Die Zugspitzstraße ist menschenleer. Nichts deutet darauf hin, dass hier das Geburtshaus von Franz Beckenbauer sein soll. Dann sticht plötzlich doch etwas ins Auge. Vor der Nummer 6, dem Geburtshaus des Kaisers, liegt ein Stück Papier. Drumherum stehen Kerzen. Ein paar gelbe Rosen liegen auf dem Boden. Und eine Postkarte. "Danke, dass ich aufwachsen durfte in einem fußballverrückten Land, in dem die Menschen ein Strahlen in den Augen hatten, wenn sie von der Nationalelf erzählten ...", schrieb jemand auf die Rückseite.

In dem Haus mit der Nummer 6, in dem einst der "Kaiser" geboren wurde, lebt heute wieder jemand namens Kaiser. Noch zehn weitere Namen stehen an den Klingelschildern des Altbaus mit Hinterhof. Doch keiner öffnet. Das Haus soll vor etwa 20 Jahren verkauft worden sein, berichtet ein Passant, der ein paar Straßen weiter wohnt. Heute gebe es hier im Gebäude nur noch Eigentumswohnungen, sagt er und läuft weiter.

Zwei Zimmer, im Wohnzimmer nur ein Ofen, im Winter, wenn es kalt war, hielt sich die Familie nur in der Küche auf. So soll es in der Wohnung ausgesehen haben, als Franz Beckenbauer hier als kleiner Bub aufwuchs, heißt es in alten Beschreibungen. Eine Zeit, an die sich ein älterer Herr noch gut erinnern kann, der gerade die Zugspitzstraße entlang läuft.

"Da schau an. Da hat er gewohnt, der Franz."

Hermann Kirner ist 83 Jahre alt, und er kannte den jungen Franz Beckenbauer. "Da schau an. Da hat er gewohnt, der Franz", sagt er, während sein Blick auf die Kerzen und die Blumen fällt. "Hier drüben haben wir früher immer Fußball gespielt", sagt er und deutet auf den gegenüberliegenden Fußballplatz. Dass er einmal so berühmt werden würde, ahnte damals noch keiner von ihnen. "Der Franz war viel zu klein, um mit uns mitzuspielen. Der hat allenfalls den Fußball für uns geholt", erzählt der Mann und lacht dabei.

Kirner ist nur fünf Jahre älter als der "Kaiser". Er spricht von Beckenbauer als "kleinem Pimpf" und als "kasigem Kloanen". Kirner wohnt in der St.-Martin-Straße, nur ein paar Ecken weiter. "Ich hab immer hier in Giesing gewohnt", erzählt er stolz. Er erinnert sich, dass der kleine Franz damals im vierten Stock in der Zugspitzstraße 6 lebte. Später übernahm seine Familie auch noch den 5. Stock "mit Blick nach hinten raus".

Früher "Kampfbahn Rote Erde", heute ein moderner Fußballplatz

Der Giesinger Nachbar deutet wieder auf den heute sehr modernen Fußballplatz: "Der Franz ist damals immer unterm Lattenzaun durch gekrabbelt." Der Platz sei von allen nur "Kampfbahn Rote Erde" genannt worden. "Wenn man da hingefallen ist, da hat man sich aber verletzt. Auch der Franz." Er macht eine Pause. Überlegt. "Die Straße dahinter ist er zur Schule gegangen", sagt Kirner noch. Er schaut noch einmal auf die Kerzen, lacht und sagt: "Ach, der Franz" und verabschiedet sich. Mehr habe er nicht zu erzählen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche vor Ort
  • fcbayern.com: "Teil 1 der Serie zum Abschied von Franz Beckenbauer: Der junge Kaiser" vom 9.1.2024
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