Jeder zehnte Zug zu spät Münchner S-Bahnen immer unpünktlicher
News folgenDas Jammern über das wiederkehrende Chaos auf der Stammstrecke gehört in München schon zum guten Ton. Dass die S-Bahnen immer später kommen, ist jetzt auch belegbar.
Die Unpünktlichkeit der S-Bahnen im Großraum München hat im letzten Jahr erneut zugenommen. Aus einer Anfrage des Grünen-Abgeordneten Matthias Gastel beim Bundesverkehrsministerium geht hervor, dass etwa jede zehnte Bahn eine Verspätung von mindestens sechs Minuten aufwies. Im Jahr 2023 lag die Pünktlichkeitsquote bei 89,5 Prozent, während sie 2020 noch 94,8 Prozent betragen hatte.
Bundesweit betrachtet erreichten 92,5 Prozent der Bahnen in den neun größten Netzgebieten der Deutschen Bahn (DB) ihr Ziel pünktlich. Hierbei gilt eine Ankunft bis zu 5:59 Minuten nach der geplanten Zeit als "pünktlich". Trotz dieser Definition kann es vorkommen, dass Fahrgäste ihren Anschluss verpassen.
Pünktlichkeit verschlechterte sich überall: mit einer Ausnahme
In Deutschland variiert die Pünktlichkeit stark: Die S-Bahnen in Berlin, Hamburg und Mitteldeutschland konnten Pünktlichkeitswerte zwischen 95,6 und 96,6 Prozent erreichen. Mit einigem Abstand folgen die Bahnen im Großraum München. Die schlechteste Quote weist die S-Bahn Rhein-Ruhr mit 85,2 Prozent auf. Mit Ausnahme der S-Bahn Rhein-Neckar verschlechterte sich die Pünktlichkeit bei allen Bahnen im Vergleich zum Vorjahr.
Matthias Gastel kommentierte das Problem wie folgt: "Die S-Bahnen fahren zunehmend hinter ihren eigenen Fahrplänen her. Die Ursachen haben vielfach mit Störungen an der Infrastruktur und zu knapp bemessenen Kapazitäten in überlasteten Bahnknoten zu tun". Er forderte höhere Investitionen für eine leistungsfähige und weniger störanfällige Infrastruktur.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
