München: Alljährliches Geldbeutelwaschen am Fischbrunnen – alte Tradition

Für Fremde ein eigenartiger Anblick, für Münchner langjährige Tradition: das Geldbeutelwaschen für finanzielles Glück. Dieses Jahr kann es die Stadt gut gebrauchen.

Jeden Aschermittwoch ziehen Münchnerinnen und Münchner am Fischbrunnen am Marienplatz ihren Geldbeutel durch das Wasser. Dahinter steckt eine langjährige Tradition: Das Geldbeutelwaschen. Es soll der Stadt Glück in Sachen Geld bringen.

Geldbeutelwaschen: Mehr als 500 Jahre alter Brauch

Der Brauch ist mehr als 500 Jahre alt: Am Ende des Mittelalters zeigte das Münchner Dienstpersonal zum Beginn der Fastenzeit ihren Herrschaften an, wie kostspielig der Fasching war – und wie leer daraufhin ihre Geldbeutel. Seit den 1950er Jahren geht die Stadt München dem Ritual wieder nach.

An diesem Mittwoch kam auch Oberbürgermeister (OB) Dieter Reiter (SPD) für finanzielles Glück an den Fischbrunnen: Er zog nicht irgendeinen Geldbeutel durch das Wasser, sondern das Stadtsäckel – den schwarzen Ledergeldbeutel der Stadt München.

OB Reiter: Stadtkasse war "schon lange nicht mehr so leer"

"Wir wissen zwar nicht, ob das Geldbeutelwaschen wirklich hilft, aber sicher ist: Es schadet auch nicht", sagte Oberbürgermeister Reiter, "unser Stadtsäckel war schon lange nicht mehr so leer, deshalb werde ich ihn heute besonders kräftig durchs Wasser ziehen.“

Mit dabei waren auch Bürgermeister Dominik Krause (Grüne), Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) und Kämmerer Christoph Frey (SPD). Nach dem OB durften die Stadträte, geladene Gäste, das Prinzenpaar und auch die Zaungäste ans Wasser. Die Münchner Brauerei war als Sponsor beim alljährlichen Geldbeutelwaschen dabei. Sie stellte Freibier für die Gäste zur Verfügung.