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Fall Sonja Engelbrecht: DNA-Test – neue Hinweise auf Mörder?


Sie verschwand vor 29 Jahren
Junge Münchnerin getötet: Machen sich diese Personen verdächtig?


21.03.2024Lesedauer: 3 Min.
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Sonja Engelbrecht verschwand vor rund 29 Jahren: Zwischen 2020 und 2022 wurden ihre sterblichen Überreste in einem Wald bei Kipfenberg gefunden.Vergrößern des Bildes
Sonja Engelbrecht verschwand vor rund 29 Jahren: Zwischen 2020 und 2022 wurden ihre sterblichen Überreste in einem Wald bei Kipfenberg gefunden. (Quelle: Polizeipräsidium München / Peter Kneffel/dpa (t-online Collage))

Der Fall Sonja Engelbrecht lässt die Münchner Polizei nicht los. Fast drei Jahrzehnte nach ihrem Verschwinden gibt es eine neue DNA-Aktion. Nicht alle Vorgeladenen erscheinen.

Wer hat die damals 19-jährige Sonja Engelbrecht getötet? Diese Frage beschäftigt die Münchner Polizei auch knapp 29 Jahre nach ihrem Verschwinden im April 1995. Aufgeben kommt für die Ermittler nicht infrage. Am Mittwoch hatten sie daher über 80 Personen zu einer neuerlichen DNA- und Befragungsaktion in Kipfenberg eingeladen.

In einem Waldstück dieser Gemeinde im Landkreis Eichstätt wurden zwischen 2020 und 2022, nach fast drei Jahrzehnten Suche, die sterblichen Überreste der Münchnerin gefunden – mehr als 100 Kilometer entfernt vom Stiglmaierplatz, wo ein Bekannter Engelbrecht zuletzt lebend gesehen hatte. Neben Knochen stellte die Polizei damals auch Müllsäcke und Planen sowie Überreste einer Decke sicher. Darauf konnte eine "möglicherweise tatrelevante Spur gesichert werden", wie Polizeisprecher Werner Kraus auf Nachfrage von t-online erklärt.

DNA-Probe kann richterlich angeordnet werden

Doch nicht alle 80 Vorgeladenen erschienen am Mittwoch zum DNA-Test, am Ende wurde von lediglich rund 70 Personen eine Probe entnommen. Manche fehlten, da sie beruflich verhindert oder krank waren, sagt der Sprecher. Andere wiederum blieben der Aktion unentschuldigt fern. Mit all diesen Personen werde man noch einmal in Kontakt treten und die Befragung sowie die Speichelentnahme nachholen.

Kraus betont, dass es sich bei den Vorgeladenen nicht um Tatverdächtige handle. "Zunächst einmal sind es Personen, die wir einfach abklären." Daher hätten sich diejenigen, die am Mittwoch nicht auftauchten, auch nicht verdächtig gemacht. Bei "Partout-Verweigerern" könne die Speichelprobe im Zweifel aber richterlich angeordnet werden.

Eventuell ergebe sich aus den Ergebnissen dann ein Tatverdacht. "Das wäre natürlich unsere Wunschlösung." Die Wahrscheinlichkeit, dass die Aktion einen Treffer hervorbringen könnte, schätzt der Polizeisprecher jedoch als "nicht so groß" ein. Schließlich seien bei ähnlichen Aktionen in der Vergangenheit bereits über 100 Menschen ergebnislos getestet worden. Und selbst dann, wenn es eine Übereinstimmung geben würde, bedeute dies nicht automatisch, dass man damit den Fall gelöst hätte. "Treffer heißt nicht gleich Täter."

Wie lange die Auswertung der Proben dauern wird, kann Kraus nicht sagen. Das komme auf den Rückstau im Labor an. Natürlich hätten Kapitalverbrechen eine gewisse Priorität. Allerdings liege der Fall auch schon 29 Jahre zurück. Von Tagen über Wochen oder sogar noch länger sei alles möglich.

Engelbrecht wurde wohl Opfer eines Sexualverbrechens

Vorgeladen worden waren am Mittwoch Personen, die sich hauptsächlich in der Vergangenheit häufiger in den umliegenden Wäldern rund um den Ortsteil Grösdorf aufgehalten hatten. Sei es aus beruflichen oder auch privaten Gründen. Sie alle mussten eine Speichelprobe abgeben, Männer wie Frauen. Dazu mussten sie Fragen beantworten, zum Beispiel nach ihrem Aufenthaltsort rund um den Tatzeitpunkt und welches Auto sie damals gefahren hatten.

Denn aufgrund der großen Entfernung zwischen München und Kipfenberg geht die Polizei davon aus, dass Sonja Engelbrecht mit einem Auto in den Wald gebracht wurde. Die Ermittler konzentrieren sich bei ihrer Suche nach einem möglichen Täter daher auf Personen, die damals mindestens 18 Jahre alt waren. Wie genau die Münchnerin getötet wurde, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Aufgrund der Tatsache, dass man ihre Leiche nackt auffand, geht die Polizei davon aus, dass sie Opfer eines Sexualverbrechens wurde.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit der Pressestelle des Polizeipräsidiums München am 21. März 2024
  • Pressemitteilung des Polizeipräsidiums München vom 20. März 2024
  • Pressemitteilung des Polizeipräsidiums München vom 18. März 2024
  • Eigene Recherchen
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