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Mord an Sonja Engelbrecht: "Vielleicht letzte Möglichkeit, Fall zu klären"


Mord an Sonja Engelbrecht
"Vielleicht die letzte Möglichkeit, den Fall zu klären"

Von t-online, mtt

03.03.2023Lesedauer: 3 Min.
Sonja Engelbrecht: Auf Hinweise, die zur Klärung der Tat führen, ist eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt.Vergrößern des BildesSonja Engelbrecht: Auf Hinweise, die zur Klärung der Tat führen, ist eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt. (Quelle: Polizei)
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Sonja Engelbrecht war 19, als der Mörder ihre Leiche nackt in eine Felsspalte stopfte. Jetzt machen die Ermittler Druck. Es gibt Dutzende Hinweise.

In München wollte Sonja Engelbrecht von einer Telefonzelle aus ihre Schwester oder ihre Eltern anrufen. Das war in den frühen Morgenstunden des 11. April 1995. Die 19-Jährige war damals mit Freunden in einer Studentenkneipe gewesen, wollte gegen 2.25 Uhr nach Hause.

Doch dort kam sie nie an. 25 Jahre lang fehlte jede Spur von ihr. Dann fand ein Forstarbeiter im Wald bei Kipfenberg-Grösdorf ihren Oberschenkelknochen – 100 Kilometer nördlich von München. Die weiteren Überreste tauchten 2022 in einer versteckten Felsspalte auf: Ihr Mörder hatte Sonja Engelbrecht nackt in Müllsäcke und Planen verpackt dort hineingestopft. Die Polizei geht von einem Sexualverbrechen aus.

Münchner Ermittler: "Vielleicht letzte Möglichkeit, Fall zu klären"

Diese Woche richtete Kriminalhauptkommissar Roland Baader in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" einen dramatischen Appell an die Zuschauer: "Tatsächlich haben wir heute vielleicht die letzte Möglichkeit, diesen Fall Sonja Engelbrecht zu klären."

Der Aufruf zeigte Wirkung: Die Telefone standen nicht mehr still. "Uns haben zahlreiche Hinweise erreicht", sagte eine Polizeisprecherin t-online am Freitag. Allein bis Donnerstagmittag seien es 120 gewesen. Möglich, dass der entscheidende Tipp schon dabei war. "Das wissen wir aber natürlich jetzt noch nicht", erläuterte die Sprecherin. Nun müsse erst einmal alles akribisch überprüft werden.

Fall Sonja Engelbrecht: Wer kennt diese Decke?

Viele Hinweise habe es insbesondere zu Überresten einer Decke gegeben, von denen die Polizei jetzt Fotos veröffentlichte. Andere Anrufer äußerten der Polizeisprecherin zufolge Überlegungen zur Örtlichkeit: Die Beamten hatten erklärt, dass der Leichenablageort so abseits lag, dass kein Wanderer oder Pilzsammler einfach so da vorbeikomme.

Nach Angaben der Polizei wird der Täter also wohl gewisse Ortskenntnisse gehabt haben: Vielleicht wohnte er eine Weile in der Nähe, machte dort Urlaub oder hatte beruflich in der Region Eichstätt oder Ingolstadt zu tun.

Parallelen zu Mord in Freiburg?

Eine weitere wichtige Spur: Die polizeiliche Analyse von Säcken, Folien und des vom Mörder verwendeten Klebebands ergab, dass der Täter zuvor wohl mit Bau- oder Renovierungsarbeiten beschäftigt gewesen sein muss. "Da war auch Malerfarbe drauf", sagte der Leiter der Münchner Mordkommission, Stephan Beer.

Diese Vermutung lässt die "Süddeutsche" auf eine interessante Parallele verweisen: In Freiburg wurde der Zeitung zufolge im Januar 1997 eine Studentin entführt, missbraucht und getötet. Auch der Mord an Eva Götz konnte bis heute nicht aufgeklärt werden. Vielleicht gibt es einen Zusammenhang, fragt die "Süddeutsche": Sowohl in Freiburg als auch in München hätten jeweils kurz vor den Taten Industriemessen stattgefunden.

Polizei widerspricht Berichten: Keine konkreten Namen

"Alles Spekulation", sagt dazu die Polizeisprecherin t-online. Und auch in einem weiteren Punkt dämpft sie die Euphorie. Anders als von einigen Medien berichtet, habe bisher keiner der Hinweisgeber nach "Aktenzeichen XY" konkrete Namen von Verdächtigen genannt. "Dieser Behauptung widerspricht die Polizei", sagte sie.

Aber auch wenn Kriminalhauptkommissar Baader in der Sendung von der vielleicht letzten Chance sprach, den Fall zu lösen – so schlecht scheinen die Karten gar nicht zu stehen. Denn immerhin bestätigte er auch: "Ja, wir haben eine DNA-Spurenlage." Und möglicherweise machte er darüber hinaus einen Fehler – und kehrte zum Ort des Verbrechens zurück. Er habe "wahrscheinlich danach die Örtlichkeit aufgesucht", zitierte die "Süddeutsche" den Ermittler.

Verwendete Quellen
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