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München: Staatsschutz ermittelt nach antisemitischem Angriff auf Käppi-Träger


Käppi für Kippa gehalten
Staatsschutz ermittelt nach antisemitischem Angriff

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 20.05.2021Lesedauer: 2 Min.
Ein Mann trägt ein grauen Käppi auf dem Kopf (Symbolbild): Ein ähnliches Modell trug der Mann in München, als er angegriffen wurde.Vergrößern des BildesEin Mann trägt ein grauen Käppi auf dem Kopf (Symbolbild): Ein ähnliches Modell trug der Mann in München, als er angegriffen wurde. (Quelle: Mint Images/imago-images-bilder)
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In einem Restaurant in München ist ein Mann wohl aus Antisemitismus zusammen geschlagen worden. Der Angreifer hatte sein Käppi offenbar für eine Kippa gehalten.

In München ist ein junger Mann offenbar aus antisemitischen Beweggründen angegriffen worden. Wie die Polizei mitteilt, saß ein 33-Jähriger aus Berlin am Sonntagabend im Außenbereich eines Restaurants in der Altstadt, als ihm ein 44-Jähriger unvermittelt mit der Faust ins Gesicht schlug. Dabei habe das Opfer eine blutende Wunde an der Lippe erlitten. Der Mann sei nach dem Schlag zu Boden gegangen.

Weiter heißt es, der Angreifer habe sich auf das Opfer gesetzt und ihm kurzzeitig die Finger in den Mund gesteckt. Dabei rief er laut und deutlich eine Beleidigung mit antisemitischem Inhalt, so die Polizei.

Mann trug Käppi

Ein Bekannter des Opfers konnte den Täter von dem 33-Jährigen wegziehen. Der Angreifer wurde vom Gastwirt des Platzes verwiesen und kurz darauf von der Polizei festgenommen, berichtet die Polizei weiter.

Wie die "Bild" schreibt, ist der 33-Jährige selbst nicht jüdischen Glaubens. Er habe lediglich ein Käppi falsch herum auf dem Kopf getragen. "Für einen antisemitischen Angriff reichte es wohl, dass er mein Käppi für eine Kippa hielt. Das war echt heftig – dass man Antisemitismus im Alltag so mitbekommt“, wird der Angegriffene zitiert.

Der 44-Jährige wurde wegen Volksverhetzung, Körperverletzung und Beleidigung angezeigt. Er wurde wieder entlassen, es wird weiter gegen ihn ermittelt. Laut "Bild" ermittelt auch der Staatsschutz.

OB Reiter: "Null-Toleranz-Linie gegenüber antisemitischen Äußerungen"

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat nach dem gewalttätigen Übergriff auf den Berliner jegliche antisemitischen Angriffe "aufs Schärfste" verurteilt. "Mein Mitgefühl gilt dem Verletzten und ich wünsche ihm schnelle und vollständige Genesung", sagte Reiter am Donnerstag.

Worte führten zu Taten, mahnte Münchens Oberbürgermeister anlässlich des Vorfalls. "Umso wichtiger ist es, dass gerade auch im Hinblick auf das Demonstrationsgeschehen der kommenden Tage eine Null-Toleranz-Linie gegenüber antisemitischen Äußerungen gefahren wird. Jeder einzelne von uns ist aufgefordert nicht wegzuschauen, sondern sich klar von antisemitischer Hetze zu distanzieren."

Verwendete Quellen
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