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Sport unter freiem Himmel rund um Nürnberg: Acht Tipps für günstige Aktivitäten


Für den kleinen Geldbeutel
Für die Sommerferien: Acht Tipps für Draußen-Sport

Von Peter Budig

Aktualisiert am 23.08.2022Lesedauer: 6 Min.
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David Schütz (vorne) trainiert "Calisthenics": In Nürnberg und Fürth bieten sich dazu viele Möglichkeiten - umsonst und draußen.Vergrößern des Bildes
David Schütz (vorne) trainiert Calisthenics: In Nürnberg und Fürth bieten sich dazu viele Möglichkeiten – umsonst und draußen. (Quelle: Peter Budig)

Sport- und Freizeitaktivitäten rund um Nürnberg für den kleinen Geldbeutel: So kommt in den Sommerferien garantiert keine Langeweile auf.

Den Körper stählen, den Geist beruhigen, Entspannung finden: In Nürnberg und Umgebung gibt es dafür nicht erst seit den Corona-Lockdowns vielfältige Möglichkeiten. t-online stellt Angebote vor, die keinen Eintritt kosten oder nur geringe Gebühren erfordern.

Doch vorher noch die medizinische Packungsbeilage: Bei Temperaturen über 30 Grad sollte der Bewegungsdrang ausschließlich in den ganz frühen Morgenstunden ausgelebt werden. Nicht einmal abends kühlt es ausreichend ab, auch wenn die Sonne nicht mehr ganz so gnadenlos brennt. Wer trotzdem draußen die Bewegung sucht, und das sollten bei Extremtemperatur nur Trainierte tun: Haut abdecken, Kopfbedeckung und Sonnenschutz tragen.

1. Nürnberger Surfwelle: Klein-Hawaii im Fuchsloch

In den Pegnitzauen nahe der Stadtgrenze Nürnberg-Fürth – das Tal heißt im Volksmund "das Fuchsloch" – ist in diesem Jahr ein Surfertraum Realität geworden: Für drei Millionen Euro, finanziert von Freistaat, Stadt und dem Verein mit seinen Sponsoren, ist hier die Nürnberger Surfwelle entstanden.

Die Welle wird rein durch die Fließkraft des Wassers und die Bauweise erzeugt. Während des Betriebs wird das Wasser der Pegnitz durch ein Wehr im ursprünglichen Verlauf aufgestaut und in den Kanal gelenkt. Es fließt über die Wellenrampe hinunter und trifft unten auf stehendes Wasser, wodurch eine Welle entsteht. Hier kann jedermann das Surfen üben, auf der Welle reiten, den Gleichgewichtssinn und die Körperspannung trainieren.

"Bei der Wellenrampe handelt es sich um eine neuartige Wehrkonstruktion, die von der Universität Innsbruck und der Firma Dreamwave entwickelt wurde", erläutert der Vereinsvorsitzende Thorsten Keck. Er hat auch beim Bau die Projektsteuerung übernommen, gemeinsam mit den Vereinsmitgliedern wird der Betrieb ehrenamtlich organisiert.

Für Surfer fallen keine Kosten an, außer für die erwünschte Mitgliedschaft (20 Euro/Monat für Erwachsene bzw. 12 Euro/Monat für Kinder und Jugendliche). Ab September wird es aber auch Angebote für freies Surfen ohne Vereinszugehörigkeit geben. Ein eigenes Surfbrett für Einsteiger kostet 300 bis 600 Euro. Es gibt Möglichkeiten zum Leihen der Ausrüstung über den Verein und benachbarte Surf-Shops. Kontaktaufnahme über die Homepage oder die Facebook-Seite des Vereins.

2. Meditation und Körperspannung: Stand-up-Paddeln

Sie gleitet fast majestätisch dahin, wie ein Schwan, leicht und sehr entspannt. So sieht es aus, so klingt es, wenn Britta Lezius von ihrer Leidenschaft spricht, dem Stand-up-Paddling. In Fürth am Hafen im Kanal, auf der Rednitz, vor allem aber am Rothsee finden sich Gelegenheiten dazu.

Einfach das Brett ins Wasser lassen, aufsteigen und lospaddeln! Einfach? "Man braucht schon Übung, um erst mal das Gleichgewicht zu halten und später um Wellengang auf einem See auszugleichen, zum Beispiel, wenn ein Boot vorbeituckert", erzählt Lezius. "Es verlangt wie alle Fähigkeiten Üben und ein bisschen Talent, eine gewisse Körperspannung schadet nicht. Aber lernen kann es jeder, wie Radfahren", ist die Kulturmanagerin überzeugt.

Bretter gibt es ab 250 Euro – sie sind aufblasbar und deshalb auch ohne Auto gut zu transportieren. "Man muss darauf achten, das Brett gut aufzupumpen und ein Paddel passend zur Körpergröße zu kaufen", gibt sie weitere Einsteigertipps. Doch dann kann man loslegen, einen See erobern, Ruhe, Wasserbewegungen und Körperarbeit genießen. "Unbedingt die Strömung ausmachen und anfangs immer gegen die Strömung paddeln", fügt die erfahrene Paddlerin an: "Sonst kann es leicht geschehen, dass man hin 30 Minuten, zurück aber drei Stunden braucht und die Kräfte überschätzt."

In Nürnberg kann man auch (Einsteiger-)Kurse absolvieren, zum Beispiel bei den Boardnerds an der Rednitz, die zum Verein Post SV gehören.

3. Flow ins Glück: Ecstatic Dance

Manchmal trifft man sie an lauen Sommerabenden im Wiesengrund, unten an der Pegnitz, nahe der Stadtgrenze. Das schaut dann ein bisschen gewöhnungsbedürftig aus: 30 oder 40 Leute, die sich selbstvergessen bewegen, kein Laut ist zu hören, vom Vogelzwitschern abgesehen. Erst beim zweiten Hinsehen merkt man, dass etwas abseits davon ein DJ-Pult aufgebaut ist, dass die Tänzerinnen und Tänzer Kopfhörer tragen.

"Ecstatic Dance" ist eine Tanzbewegung, die historische Wurzeln in Amerika und Hawaii hat, heute vor allem in Berlin, Amsterdam, Kalifornien und auf Goa große Anhängerscharen mobilisiert – und seit Herbst 2019 auch in der Metropolregion eine wachsende Gruppe von Mittänzern gefunden hat. Es ist nur ein loser Verbund von Gleichgesinnten, die sich über die Facebook-Gruppe und einen Mailverteiler organisieren.

Eins ist man in der Freude an der freien tänzerischen Bewegung, jeder so, wie er es fühlt; am geteilten Glück, das durch die meditative Tanzbewegung entsteht. Regeln gibt es durchaus, einen zeitlichen Rahmen und die Selbstverpflichtung "keine Drogen" inklusive Alkohol zu konsumieren.

Die Tanztreffen finden etwa einmal monatlich statt, es kostet keinen Eintritt, aber die Mieten für Räume (im Winter) oder Leih-Kopfhörer werden aufgeteilt, etwa 10 bis 20 Euro pro Person und Veranstaltung.

4. Werd‘ stark: Calisthenics – Muskeln aufbauen mit dem eigenen Körpergewicht

Im Begriff Calisthenics steckt das griechische Eigenschaftswort kalos (schön, kräftig). David Schütz, ein früherer Ringer, hat den dazugehörigen Körper, austrainiert, athletisch, beweglich. Calisthenics sind Kraftübungen mit dem Körpereigengewicht.

In Fürth an der Rednitz (nahe der Siebenbogenbrücke) hat die Stadt mit seiner fachmännischen Beratung drei Geräteinseln aufgebaut, die manchen an Turnstunden in der Schule erinnern. Mögliche Übungen: Klimmzüge, (einarmige) Handstände, Barrenstütz, Aufschwünge an der Reckstange. Das ist nichts für Einsteiger, aber ungefährlich. Die Kraft kann man unter Anleitung auch mit Einsteigerübungen erwerben.

Schütz ist Physiotherapeut, seine What's-App-Gruppe hat 70 Mitstreiter. Er hilft gerne beim ersten Üben, dranbleiben muss jeder selber: Viermal eine Stunde pro Woche hält er für ratsam.

Der Sportservice der Stadt Nürnberg hat etliche ähnliche Bewegungsparks installiert, zum Beispiel im Westen in den Pegnitzauen, im Stadtpark, in Langwasser oder Eibach. In Fürth gibt es im Südstadtpark in der Nähe der Musikschule ein weiteres, nagelneues "Kraftzentrum" mit Übungsgeräten zum Muskelaufbau, allerdings ist das eine andere Art des Krafttrainings. Alle Infos unter dem Link.

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5. Spaß auf Rädern: Skaten, Rollern, BMXen

Rumsausen auf Brettern mit Rädern, den Bordstein entlangschlittern, artistische Übungen eintrainieren, hüpfen, springen – der Spaß mit Skateboards findet zunehmend in eigens errichteten Parks statt.

In Nürnberg sind es so viele, dass es eine eigene Adressseite gibt. In Fürth ist der schönste Park unten hinter der neuen Feuerwache bei den Sportplätzen, hier trifft sich regelmäßig die Community, von Kindern bis zu älteren Erwachsenen. Auch im Fürther Südstadtpark gibt es einen Skatepark.

6. Finde Dein Gleichgewicht: Slacklinen

Einer der bekanntesten Slackliner in der deutschen Geschichte muss Till Eulenspiegel gewesen sein. Als Junge musste er das Geld für sich und die verarmte Familie verdienen. Ein Handwerk kam für den Possenreißer nicht in Frage, so erlernte er allerlei Gaukeleinen, darunter das Seiltanzen. Die Geschichte mit den einzelnen Schuhen kennt jedes Kind.

Die Slackliner machen sich das Leben leichter, spannen ihr schmales Band knapp überm Erdboden, meist zwischen Bäumen. Balancegefühl, Körperbeherrschung und zunehmende Sicherheit beim Gehen auf dem Seil müssen trotzdem erarbeitet werden, dann sind sie ein beliebter Spaß umsonst und draußen. Wie man auch noch die Bäume schützt und auswählt, das erläutert eine Broschüre der Stadt Nürnberg.

7. Ball übers Netz: Beachvolleyball

Seit der Sport auch noch olympisch wurde, ist der Erfolg nicht mehr aufzuhalten. Am Nürnberger Hauptmarkt fanden bereits öffentliche Beachvolleyball-Wettkämpfe statt. Aber privat und in der Freizeit macht der Mannschaftssport noch mehr Spaß, auch wenn leider in Franken das Meer zum Beach fehlt.

In Fürth gibt es Plätze im Freibad, und in der Friedensanlage an der Pegnitz wurden zwei neue Beachvolleyballfelder eingeweiht. In Nürnberg gibt es etliche Felder, nicht alle sind kostenfrei. Eine detaillierte Liste finden Sie hier.

8. Der letzte Schrei: Roundnet oder Spiceball

Alles, was man für diesen Wettkampfsport zwei gegen zwei braucht, passt in einen schwarzen Matchsack. Die Firma "Spikeball", die das Equipment vor allem vertreibt, zeigt das in Gelb-schwarzem Design gehaltene Sportgerät im Netz. Beim Roundnet oder Spikeball, ein bisschen verwandt mit Volleyball oder Tischtennis, wird ein rundes Netz am Boden installiert. Die beiden Zweierteams stehen einander gegenüber, der Ball wird übers Netz mit der flachen Hand dem Gegner zugespielt. Jedes Team darf ihn dreimal führen, der dritte Kontakt muss wieder übers Netz zum Gegner erfolgen. Gezählt wird bis 15 Fehlerpunkte. Auf YouTube gibt es tolle Videos, die die Dynamik dieses neuen Trends vermitteln.

In Nürnberg treffen sich die Fans zwanglos an der Wöhrder Wiese und im Pegnitzgrund (Nähe Theodor-Heuss-Brücke). Inzwischen haben sich die "Roundnet Pandas" gegründet, die dabei helfen, die eigenen Fähigkeiten mit Gleichgesinnten zu professionalisieren.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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