Im Drogenrausch Jugendlicher soll Schwester erstochen haben
Ein 17-Jähriger muss sich vor Gericht verantworten, weil er unter dem Einfluss von Drogen seine jüngere Schwester getötet haben soll. Die Mutter überrascht mit einer Aussage.
Der Prozess gegen einen Jugendlichen, der im Januar seine 14-jährige Schwester im Landkreis Erlangen-Höchstadt mit einem Küchenmesser erstochen haben soll, hat am Mittwoch vor der Jugendkammer des Landgerichts Nürnberg begonnen. Die Öffentlichkeit ist von der Verhandlung ausgeschlossen, wie eine Justizsprecherin mitteilte.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten fahrlässigen Vollrausch vor. Er soll vor der Tat Cannabis und halluzinogene Pilze konsumiert haben, die seine Sinneswahrnehmung veränderten und ihn schuldunfähig machten. Er soll seine Schwester mit zahlreichen Schnitten und Stichen tödlich verletzt haben, als sie sich in ihrem Zimmer aufhielt. Als die Mutter zu Hilfe gekommen sei, habe er auch sie mit dem Messer angegriffen und verletzt.
Mutter spricht über ihren Sohn
Die Mutter konnte ihm schließlich das Messer abnehmen und die Polizei rufen. Der Angeklagte befindet sich seitdem in einer psychiatrischen Klinik. Seine Mutter besucht ihn regelmäßig und hält zu ihm. In einem Interview mit den "Nürnberger Nachrichten/Nürnberger Zeitung" sagte sie: "Ich bin sicher: Er war nicht er selbst". Sie vermisse ihre Tochter, ihr Sohn sei für sie aber der einzige Grund weiterzuleben. Deshalb halte sie zu ihm. "Ich will ihm eine Stütze sein," bekräftigt die Frau.
- Nachrichtenagentur dpa