Racheakt vermutet Frauen nach falschen Anschuldigungen selbst in Haft
Für zwei Frauen endeten Anschuldigungen gegen einen mutmaßlichen Räuber im Gefängnis. Sie behaupteten, ein Mann habe eine weitere Frau geschlagen und bestohlen
Drei Frauen beschuldigten einen Mann aus Sinsheim (Rhein-Neckar-Kreis) bei Stuttgart des Raubes – und sind nun selbst im Fokus der Ermittler. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilten, wurde gegen den vermeintlichen Räuber im August Haftbefehl erlassen.
Im September wurde er außer Vollzug gesetzt und das Verfahren gegen den 25-Jährigen später mangels hinreichenden Tatverdachts eingestellt. Die drei 27 und 21 Jahre alten Frauen hatten den Angaben nach wohl zu Unrecht behauptet, der Mann habe sich als Internetbekanntschaft mit einer von ihnen in Sinsheim getroffen, eine weitere geschlagen und ihr Bargeld gestohlen.
Haftbefehle gegen zwei Frauen vollzogen
Nach neuesten Ermittlungen sollen die zwei 27-Jährigen und die 21-Jährige ihn für ein gescheitertes Drogengeschäft verantwortlich gemacht haben. Sie sollen ihn für den Komplizen eines Dealers gehalten haben, der ihnen Geld abnahm, ohne Drogen zu liefern.
Die Frauen stehen im Verdacht der Freiheitsberaubung in mittelbarer Täterschaft und der falschen Verdächtigung. Haftbefehle gegen zwei von ihnen wurden vollzogen und gegen Auflagen wieder außer Vollzug gesetzt.
- Nachrichtenagentur dpa