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9-Euro-Ticket in Stuttgart: Erfolg oder Strohfeuer?


Erfolg oder Strohfeuer?
160.000 verkaufte 9-Euro-Tickets in Stuttgart

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Von Michael Ströbel

Aktualisiert am 01.06.2022Lesedauer: 2 Min.
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Werbung für das 9-Euro-Ticket an einem SSB-Ticketautomat (Symbolbild): 160.000 Mal wurde es rund um Stuttgart schon verkauft.Vergrößern des Bildes
Werbung für das 9-Euro-Ticket an einem SSB-Ticketautomat (Symbolbild): 160.000 Mal wurde es rund um Stuttgart schon verkauft. (Quelle: dpa-bilder)

Die Nachfrage ist weiter riesig: Einen Tag vor dem Start sind in Stuttgart bereits rund 160.000 9-Euro-Tickets verkauft worden. Doch bald schon könnte Ärger drohen.

Insgesamt sind die Verkehrsbetriebe sind zufrieden: Kurz vor dem Start des 9-Euro-Tickets sind deutschlandweit rund sieben Millionen der Monatskarten für den Nahverkehr verkauft worden. Allein in Stuttgart rund 160.000, wie die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) auf Nachfrage von t-online mitteilt. "Der Vorverkauf läuft vielversprechend und hat die Erwartungen vieler Unternehmen übertroffen", sagt Ulrich Weber, Sprecher des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

"Unsere Fahrgäste haben unser Vorverkaufsangebot offenbar gerne genutzt", lautet das Fazit der SSB-Pressesprecherin Birte Schaper. Bislang sei es trotz des immensen Andrangs nicht zu nennenswerten Problemen gekommen.

"Wir spüren zwar eine große Nachfrage nach dem 9-Euro-Ticket an unseren Automaten, in den Kundenzentren, in den Verkaufsstellen und nach wie vor auch online, es ist aber für uns und unsere Kunden durch die zeitliche Ausdehnung über den Vorverkauf recht gut zu bewältigen."

Stuttgart: Überlastung in Richtung Tourismusregionen befürchtet

Problematischer könnte es dagegen an manchen Bahnhöfen und in einigen Zügen werden: "Wir rechnen mit Überlastungen insbesondere im Ausflugsverkehr an Wochenenden mit schönem Wetter und touristischen Zielen", sagt Weber und meint damit in Baden-Württemberg vor allem Regionen wie den Hochschwarzwald und den Bodensee.

Dennoch betont er: "Wir freuen uns als Branche auf das 9-Euro-Ticket und hoffen, dass viele, vor allem neue, Fahrgäste die Bussen und Bahnen nutzen und wir damit einen Teil der immer noch fehlenden Kundschaft wieder zurückgewinnen können." Die Corona-Pandemie habe immer noch Auswirkungen auf den ÖPNV, so Weber: "Wir sind derzeit bei rund 80 Prozent der Vor-Corona-Zahlen."

Verband Deutscher Verkehrsunternehmen befürchtet 9-Euro-Ticket-Strohfeuer

Dennoch sieht der Sprecher des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen die Aktion auch kritisch: "Wir haben leider die Befürchtung, dass das 9-Euro-Ticket nur ein kurzfristiges Strohfeuer sein wird." Hintergrund ist, dass es seitens des Bundes und der Länder in den zurückliegenden Verhandlungen keine Einigung für eine nachhaltige Finanzierung des Erhalts und weiteren ÖPNV-Ausbaus gegeben hat.

Es könnte sich sogar als kontraproduktiv erweisen, so Weber, "wenn Anfang 2023 nach der Aktion ohne nachhaltige Finanzierungsperspektive die ÖPNV-Ticketpreise deutlich erhöht werden müssten, um die hohen zusätzlichen Belastungen bei Energie-, Personal oder Baukosten der Unternehmen auszugleichen". Dafür müsse es dringend Konzepte geben.

Verwendete Quellen
  • Schriftliche Anfrage beim VDV
  • Schriftliche Anfrage bei der VVS
  • Schriftliche Anfrage bei der SSB
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