Formel 1 in Belgien McLaren-Gala im Regen – Hamilton überrascht
Auf dem traditionsreichen Kurs in Spa dominieren die McLaren das Rennen – der Weltmeister verzweifelt dahinter. Vor dem Grand Prix aber bricht kurzzeitig Chaos aus.
Die nächste Demonstration von McLaren – und die nächste herbe Vorführung für Weltmeister Max Verstappen: Oscar Piastri hat den Großen Preis von Belgien vor seinem McLaren-Teamkollegen Lando Norris gewonnen und seinen Vorsprung in der WM-Wertung damit ausgebaut. Dritter beim Rennen auf dem traditionsreichen Kurs in Spa wurde Charles Leclerc (Ferrari), Weltmeister Max Verstappen im Red Bull musste einmal mehr chancenlos zusehen, wurde abgeschlagen hinter seinen Rivalen Vierter.
Dabei musste der Rennstart wegen starken Regens um über eine Stunde verschoben werden (mehr dazu lesen Sie hier).
- Alle Termine und Sieger im Überblick: Der Formel-1-Rennkalender 2025
Piastri (266 Punkte) führt mit nun 16 Zählern Vorsprung auf Norris in der Fahrerwertung, Titelverteidiger Verstappen ist mit 185 Punkten Dritter.
Eine starke Aufholjagd gelang Lewis Hamilton im Ferrari: Nach bisher missglücktem Rennwochenende fuhr der siebenmalige Weltmeister von Platz 18 bis auf Rang 7 vor. Der einzige Deutsche im Fahrerfeld, Sauber-Pilot Nico Hülkenberg, beendete das Rennen auf Rang zwölf. Seinen heftig bejubelten Podest-Coup von Silverstone konnte Hülkenberg drei Wochen später in den Ardennen also nicht wiederholen.
So lief das Rennen
Ein kräftiger Regenschauer eine gute halbe Stunde vor dem geplanten Beginn um 15 Uhr sorgte dafür, dass nicht normal gestartet werden konnte. Ein erster Versuch hinter dem Safety-Car scheiterte auf der nassen Piste vor allem wegen der schlechten Sicht, die Startprozedur wurde abgebrochen. Noch bevor die erste Runde des 13. WM-Laufs des Jahres gedreht wurde, mussten die Fahrer zurück in die Boxengasse und stiegen wieder aus ihren Autos aus.
"Das ist schon etwas albern. Ich meine, man sollte einfach ein paar Runden fahren, meine Güte", schimpfte Verstappen (mehr dazu lesen Sie hier).
So kam es dann zwar nicht, aber erst nach mehr als einer Stunde Pause ging es bei deutlich besseren Bedingungen wieder raus. Hinter dem Safety-Car des deutschen Fahrers Bernd Mayländer wurden vier Runden gedreht, ehe das Rennen um 16.32 Uhr mit mehr als 90-minütiger Verspätung endlich freigegeben wurde. Und sofort verlor Polesetter Norris den ersten Platz an Piastri. Der Australier saugte sich schnell clever heran und zog ohne Mühe vorbei.
Keine Renn-Farce wie vor vier Jahren
Dann sahen die Zuschauerinnen und Zuschauer, wie sich die Sicht bei Sonnenschein besserte. "Es trocknet schnell ab", sagte Rekordweltmeister Lewis Hamilton. Der Ferrari-Superstar hatte im Vorjahr noch den Grand Prix im Mercedes gewonnen, musste jetzt aber aus der Boxengasse starten. Nach einer völlig verkorksten Qualifikation und einem Motorenwechsel arbeitete sich der 40-Jährige durch das Feld nach vorn und überholte dabei auch Hülkenberg.
An der Spitze änderte sich auch nach dem ersten Reifenwechsel nichts: Piastri führte souverän vor Norris, mit größerem Abstand folgte Leclerc, an dem Verstappen nicht vorbeikam.
Ohne echte Renn-Action spulte die Spitzengruppe Runde um Runde ab. Norris rückte nur noch etwas näher an Piastri ran. Der Australier wollte per Schonfahrt einen weiteren Boxenstopp vermeiden – und hatte mit dieser Taktik Erfolg.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa