"Ich hatte Panik" "Tornado" auf Mallorca überrascht Badegäste

Auf Mallorca hat ein Wirbelwind einen Strandabschnitt erfasst. Surfbretter und Sonnenschirme flogen durch die Luft. Urlauber hatten Angst.
Mehrere Medien haben einen Tornado auf der Urlaubsinsel Mallorca gemeldet. Sowohl die "Mallorca Zeitung" als auch das "Mallorca Magazin" sprechen von einem "Mini-Tornado", in einem Bericht der regionalen Tageszeitung "Diario de Mallorca" ist von einem "kleinen Tornado" die Rede.
Im Internet veröffentlichte Videoaufnahmen zeigen den Moment, als der Wirbelwind am Freitag über den Strand von Camp de Mar im Südwesten der Insel fegte. Surfbretter, Handtücher und Sonnenschirme wurden mitgerissen und flogen mehrere Meter hoch durch die Luft.
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"Es war viel schlimmer als auf dem Video"
"Es war ein sehr starker Wind, der nur ein paar Sekunden dauerte, aber für große Aufregung sorgte", sagte eine Mitarbeiterin eines nahegelegenen Geschäfts laut "Diario de Mallorca". Eine Urlauberin kommentierte den im Internet veröffentlichten Videoclip: "Wir waren dort und es war schlimmer als auf dem Video, ich hatte Panik."
Andere Kommentatoren bezweifeln, dass der Wirbelwind wirklich ein Tornado war. Es könnte sich auch um einen sogenannten Staubteufel gehandelt haben – also einen kleinräumigen, schnell rotierenden Luftwirbel, der aber anders als ein Tornado nicht in Verbindung mit einer Schauer- oder Gewitterwolke steht.
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War der Wind vielleicht kein Tornado sondern ein Staubteufel?
Staubteufel sind laut Deutschem Wetterdienst (DWD) sogenannte Kleintromben. Sie bilden sich meist an sonnigen Sommertagen, wenn sich die bodennahe Luft stark aufheizt. "Dann lösen sich immer wieder Blasen heißer Luft vom Erdboden, die rasch aufsteigen", erklärt der DWD. Wenn die Luft am Boden eine Verwirbelung aufweise, transportiere die aufsteigende Luftblase diese Rotation in die Höhe. "Je heißer die Luft in der Blase, desto schneller steigt sie nach oben und desto stärker wird sie dabei gestreckt", beschreibt der DWD. "Durch die Streckung erhöht sich die Rotationsgeschwindigkeit und damit auch die Windgeschwindigkeit."
Staubteufel können äußerst gefährlich sein: 2022 erfasste eine Kleintrombe in Rheinland-Pfalz beispielsweise eine Hüpfburg mit Kindern. Die Kinder stürzten aus fünf Metern Höhe in die Tiefe und wurden teils schwer verletzt. Das Tückische: Staubteufel entstehen an ruhigen Sommertagen, an denen eigentlich nicht mit stärkerem Wind oder anderen Wettergefahren gerechnet wird.
Im Unterschied zu einem Tornado, der vom Boden bis zur Wolke reicht, sind Staubteufel allerdings oft nur einige Dutzend Meter hoch. Die Windgeschwindigkeiten von Tornados können weitaus höher sein. Dies macht Tornados, die auch Großtromben genannt werden, laut DWD zu einem viel gefährlicheren Phänomenen.
- mallorcamagazin.com: "Fliegende Sonnenschirme, panische Urlauber: Mini-Tornado am Strand erschreckt deutsche Badegäste"
- mallorcazeitung.es: "Mini-Tornado wirbelt Strand von Camp de Mar durcheinander"
- diariodemallorca.es: "Un pequeño tornado sorprende a los bañistas en la playa de Camp de Mar" (Spanisch)
- dwd.de: "Staubteufel – eine unterschätzte Gefahr?"