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HSV-Mitgliederversammlung: Triumph für "HSVplus"


Revolution beim HSV: "Den Nerv vieler Mitglieder getroffen"

Von sid, t-online
Aktualisiert am 19.01.2014Lesedauer: 3 Min.
Die Mitglieder des HSV haben über die Zukunft des Vereins entschieden.Vergrößern des BildesDie Mitglieder des HSV haben über die Zukunft des Vereins entschieden. (Quelle: dpa-bilder)
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Die historische Entscheidung ist perfekt: Der Hamburger SV bereitet die Ausgliederung seiner Profifußball-Abteilung vor und will sich für Investoren öffnen. Eine überwältigende Mehrheit von 79,4 Prozent der bis zu 7000 Stimmberechtigten votierte auf der Mitgliederversammlung des Klubs für den von Ex-Aufsichtsratschef Ernst-Otto Rieckhoff eingereichten Reformantrag "HSVPlus".

"Ich bin stolz, dass so viel Leben ins Thema Strukturreform gekommen ist. Ich glaube, ich habe den Nerv vieler Mitglieder getroffen", zeigte sich Rieckhoff hocherfreut. "Das ist eine sanfte Revolution. Der größte Erfolg in meiner Funktion als Ehrenamtler. Ich bin überwältigt von der Klarheit des Votums."

Bis zu 24,9 Prozent der Anteile können verkauft werden

Erstmals in der Geschichte des Traditionsklubs bekam der Vorstand des Vereins den Auftrag, entsprechende Maßnahmen zur Ausgliederung einzuleiten. Die Reform sieht vor, die Lizenzspielerabteilung aus dem Gesamtverein auszugliedern und nach dem Vorbild des FC Bayern in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln. Danach könnten bis zu 24,9 Prozent der Anteile an strategische Partner verkauft werden.

Mehrheit der Anteile soll beim Verein bleiben

Milliardär und Edelfan Klaus-Michael Kühne hatte im Vorfeld bereits seine Unterstützung angeboten. "Ich kann mir vorstellen, dieses Konzept als strategischer Partner in größerem Umfang zu unterstützen", sagte der 76 Jahre alte Logistikunternehmer. Der HSV dürfe aber "niemals zum Spielball externer Geldgeber" werden, sagte Rieckhoff. Deswegen soll eine Regel festgeschrieben werden, wonach die Mehrheit der Anteile immer beim Verein liegen soll: "Der Verein muss immer das Sagen haben. Es wird keine Scheichs oder Oligarchen geben."

Der ehemalige oberste HSV-Kontrolleur konnte prominente Unterstützer für seine Ideen gewinnen. Unter anderem sprachen sich die Klub-Idole Horst Hrubesch, Thomas von Heesen, Ditmar Jakobs und Holger Hieronymus für "HSVPlus" aus. "Das ist der einzige Weg, damit der HSV national - und langfristig auch hoffentlich international - wieder an die Spitze rückt", sagte von Heesen.

Aufsichtsrats-Chef: Lautstarke "Ertel raus"-Rufe

Das Votum ist eine heftige Niederlage für Aufsichtsrats-Chef Manfred Ertel, der sich strikt gegen eine Ausgliederung wehrt. "Für das Funktionieren des HSVPlus-Modells gibt es keine Beispiele in der Fußballwelt. Ich will den HSV nicht zu einem Experimentierfeld machen", sagte Ertel. Viele Mitglieder forderten nach seinen Beiträgen lautstark: "Ertel raus, Ertel raus." Rücktritte von Ertel und weiteren Aufsichtsräten gelten als nicht mehr ausgeschlossen.

Wie gespalten der HSV ist, beweisen die unterschiedlichen Ansichten der HSV-Bosse. Im Gegensatz zu Ertel befürwortet Vorstands-Chef Carl Jarchow eine Ausgliederung. "Die Entwicklung des Profifußballs in den vergangenen Jahrzehnten hat dazu geführt, dass die Bundesligaklubs alle mittelständische Unternehmen sind. Es zeichnet sich ab, dass es immer schwieriger sein wird, einen Amateur- und Breitensportverein und einen wirtschaftlichen Betrieb unter einem Dach zu haben. Über kurz oder lang ist es unausweichlich, dass es getrennt wird", sagte Jarchow.

Kritik von Ex-Präsident Hunke

Ex-Präsident und Aufsichtsrat Jürgen Hunke kritisierte hingegen die Pläne zur Ausgliederung. "Wir dürfen auf keinen Fall Anteile des Vereins verkaufen - das ist unser Tafelsilber. Anteile zu verkaufen schafft keinen sportlichen Erfolg. Wir müssen uns selbst helfen. Die Seele des Vereins ist unantastbar."

Die Beschlüsse vom Sonntag sind noch nicht bindend. Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Sommer müssen noch einmal drei Viertel der Mitglieder der Strukturreform zustimmen, damit sie umgesetzt werden kann. Insgesamt standen fünf verschiedene Reformmodelle zur Abstimmung.

Am Rande der Mitgliederversammlung wurde zudem bekannt, dass der HSV das Geschäftsjahr 2012/13 mit einem Minus von 9,8 Millionen Euro abgeschlossen hat. Dies bestätigte Vorstandschef Carl Jarchow (58): "Das ist bedauerlich", sagte Jarchow, "es darf kein weiteres Jahr mit einem negativen Ergebnis geben. Da sind wir auf einem guten Weg."

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