"Fünf Gebote im Abstiegskampf" Facebook-Kampagne gegen miese Stimmung beim HSV

Die Gründer des bei Touristen beliebten "Miniatur Wunderlandes" wollen dem stark abstiegsbedrohten HSV mit einer eigens gestarteten Internet-Kampagne aus der Krise helfen. Mit der Aktion "HSV - Die fünf Gebote im Abstiegskampf" soll besonders die miese Stimmung im Verein vor der richtungweisenden Partie gegen Hertha BSC ein Ende finden.
"Wer pfeift verliert", heißt es auf der Facebook-Seite der Aktion, die nach 24 Stunden bereits über 20.000 Fans mobilisiert hat - Tendenz steigend. "Jeder Pfiff gegen die eigene Mannschaft ist ein Schritt in die falsche Richtung."
Unmut über negative Stimmung
Der HSV kassierte zum Rückrunden-Auftakt zwei Niederlagen und schwebt als 17. in akuter Abstiegsgefahr. Sowohl beim 0:3 im Heimspiel gegen den FC Schalke 04 als auch beim 0:3 gegen die TSG 1899 Hoffenheim hatten etliche Anhänger der Rothosen ihr Team ausgepfiffen und das Stadion vorzeitig verlassen.
Dieses Verhalten sorge bei den Fans für "Frust und negative Stimmung", für "Verunsicherung und Angst" bei den Spielern sowie für "Spott und Hohn" von Seiten der gegnerischen Kurve, erklärten die Macher des "Miniatur Wunderlandes".
"Keine Pfiffe bevor das Spiel zu Ende ist"
Die beiden Betreiber der größten Modelleisenbahnanlage der Welt, Frederik und Gerrit Braun, stellten daher in klassischer "Jetzt erst recht"-Manier fünf "Grundsätze" auf, zu denen sich die HSV-Fans bekennen sollen: "Keine Pfiffe bevor das Spiel zu Ende ist", heißt es an erster Stelle. Außerdem sollen die Fans nicht vor Spielende die Arena verlassen, aufstehen für den Verein statt zu sitzen, sich auch nach Gegentoren nicht entmutigen lassen und jedes Spiel ernstnehmen.
Jobgarantie für Trainer van Marwijk
"Wir haben die Schnauze voll", skandierten die nach Hoffenheim mitgereisten Anhänger in Richtung der Mannschaft, die dem ersten Bundesliga-Abstieg der Vereinsgeschichte entgegen taumelt. Die Aufbruchsstimmung, die nach der jüngst beschlossenen Ausgliederung der Profi-Abteilung beim Hamburger SV herrschte, war spätestens nach der Pleite im Kraichgau wieder dahin.
Trainer Bert van Marwijk muss nach Auskunft der Verantwortlichen jedoch nicht um seinen Job bangen. "Auch eine Niederlage gegen Berlin würde nichts an unserem Vertrauen in van Marwijk ändern", sagte Carl Jarchow, Vorstandsvorsitzender HSV, dem "kicker". Am kommenden Samstagabend empfangen die Hamburger die Hertha aus Berlin zum Topspiel.