Unterlagen fristgerecht eingereicht HSV-Klubchef Jarchow: "Wir bekommen auch die Lizenz für die 2. Liga"
Der Hamburger SV kommt der 2. Bundesliga immer näher, Klubchef Carl Edgar Jarchow erwartet aber im Fall des Abstiegs zumindest keine Lizenzprobleme. "Wir sind der Überzeugung, dass wir auch die Lizenz für die 2. Liga bekommen würden", erklärte der Vorstandsvorsitzende des Traditionsklubs in der Hansestadt.
Die nötigen Unterlagen für das Unterhaus seien fristgerecht zum 31. März bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) eingereicht worden, bestätigte er. Allerdings geht Jarchow weiter von der sportlichen Rettung aus: "Unser Ziel muss aber Platz 15 und der Verbleib in der 1. Liga sein." Man wisse ganz genau, dass man unter dem Druck stehe, jetzt punkten zu müssen, so Jarchow. Der HSV hatte zuletzt bei Borussia Mönchengladbach mit 1:3 verloren.
Jarchow: Bei Abstieg wird Kader verkleinert
Medienberichte, wonach dem Verein angesichts der Verbindlichkeiten von knapp 100 Millionen Euro beim Abstieg die Insolvenz bevorstehe, bestätigte er nicht. "Wo steht das?", fragte der FDP-Politiker. Er räumte aber ein, dass der HSV als Zweitligist seinen Kader abspecken müsste, obwohl alle Profis auch Verträge für die 2. Liga haben.
"Natürlich wäre der Etat in der 2. Liga geringer. Dann würde man sich sicherlich auch von dem einen oder anderen Spieler trennen müssen." Zu Einzelheiten bei den Personalplanungen äußerte er sich nicht.
Geld für Nachwuchszentrum wird wohl zweckentfremdet
Liquiditätsprobleme gibt es wohl deswegen nicht, weil dem HSV allein aus der 2013 erzielten Fan-Anleihe 17,5 Millionen Euro für den Nachweis der Zahlungsfähigkeit zur Verfügung stehen. Allerdings würde sich beim Abstieg der Bau des Nachwuchs-Leistungszentrums HSV-Campus, wofür dieses Geld gesammelt wurde, verzögern. Das haben die Hanseaten den Anteils-Zeichnern bereits mitgeteilt. Mit dem Geld müssten zunächst andere Löcher gestopft werden.
Denn Fakt ist, dass der ruhmreiche Klub zum Ende des Geschäftsjahres 2012/13 insgesamt 99,58 Millionen Euro Verbindlichkeiten ausgewiesen hat. Allein in den vergangenen drei Jahren, in denen rote Zahlen geschrieben wurden, waren 21,3 Millionen Euro Miese angehäuft worden. 2013/14 geht Jarchow bisher von einem ausgeglichenen Haushalt aus.
Van der Vaart: Team steht in der Bringschuld
Dass sich die sportliche Situation durch den Absturz auf den direkten Abstiegsrang 17 nochmals verschärft hat, ist auch den Profis klar. Kapitän Rafael van der Vaart sieht sich und seine Kollegen daher in der Bringschuld. "Egal, wie wir gewinnen. Die Hauptsache ist, dass wir gewinnen", sagte der Mannschaftsführer mit Blick auf das richtungsweisende Heimspiel gegen Bayer Leverkusen.
"Da ist es auch egal, wer die Tore schießt", so van der Vaart angesichts des drohenden Ausfalls von Pierre-Michel Lasogga weiter. Eine eingehende Untersuchung sollte Klarheit über die Schwere der Oberschenkelverletzung des Torjägers erbringen.
"Es sind noch sechs Spiele, es ist alles eng beisammen. Wir müssen da unten raus, Platz 15 ist das Ziel", betonte der Niederländer. Der 31-Jährige, der in der Rückrunde seiner Form hinterherläuft, war in jüngster Zeit unzufrieden mit sich. Er glaubt aber, dass es nun bergauf gehen wird. "Ich habe mich die vergangenen Wochen nicht top gefühlt, aber jetzt geht es wieder besser."