t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



Menü Icon
t-online - Nachrichten für Deutschland
HomeSport2. Bundesliga

Gegen Nürnberg: Nach diesem Duell verzichtete HSV auf den Titel


Historisches Duell mit Nürnberg
Der HSV verzichtete einst auf die deutsche Meisterschaft

t-online, Rüdiger Fröhlich/Christina Kühnel

Aktualisiert am 05.02.2019Lesedauer: 2 Min.
Eine Spielszene aus dem legendären Meisterschaftskampf von 1922Vergrößern des BildesEine Spielszene aus dem legendären Meisterschaftskampf von 1922 (Quelle: imago Sport)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

An diesem Dienstag trifft der HSV im DFB-Pokal auf den 1. FC Nürnberg – ein Duell mit großer Tradition. Vor knapp 100 Jahren sorgte es für eine der kuriosesten Geschichten des deutschen Fußballs.

Von der Meisterschaft kann der Hamburger SV zurzeit nur noch träumen. An der Tabellenspitze stehen die Hanseaten derzeit nur in Liga zwei. Doch das war einst ganz anders: 1922 schlug der Traditionsverein die Meisterschaft sogar aus, obwohl der DFB sie ihm angeboten hatte.

Damals wurde der deutsche Fußballmeister in der Endrunde noch per K.-o.-System in einem einzigen Spiel ermittelt, ähnlich wie beim heutigen DFB-Pokal. Allerdings war das Elfmeterschießen noch nicht erfunden. Gab es nach der regulären Spielzeit noch keine Gewinner, ging es in die Verlängerung – und die konnte so lange gehen, bis eine Mannschaft ein Tor schoss. Doch das konnte dauern, wie im Fall des Meisterschaftsfinales 1922.

Erstes Finale endete nach fast vier Stunden

Am 18. Juni dieses Jahres standen sich der 1. FC Nürnberg und der Hamburger SV im Berliner Grunewaldstadion gegenüber. 19-mal mussten Sanitäter bei dem Endspiel verletzte oder entkräftete Spieler vom Platz tragen, vier bis fünf Zähne blieben auf dem Rasen, ehe dem Schiedsrichter Dr. Peco Bauwens nach 189 Minuten tief in der Verlängerung beim Stand von 2:2 die Kräfte schwanden und es am späten Abend zu dunkel zum Weiterspielen war. Kein Deutscher Meister, es gab nur einen Ausweg: ein Wiederholungsspiel.

Das zweite Finale in Leipzig am 6. August 1922 fand eine Resonanz wie bis dato kein zweites Fußballspiel in Deutschland. Der Platz des VfB fasste 40.000 Zuschauer, 60.000 waren aber da, um das einmalige Kräftemessen mitzuerleben. Sonderzüge aus allen Teilen Deutschlands trafen ein. Diesmal griff Schiedsrichter Dr. Bauwens bei dem erneut extrem umkämpften Match jedoch härter durch.

Bei nur noch sieben Club-Spielern war Schluss

Drei Nürnberger Spieler wurden nacheinander vom Platz gestellt, bis sich nach der 100. Minute nur noch elf Hamburger und acht Franken gegenüberstanden. Kurz darauf brach dann auch noch der Nürnberger Nationalspieler Luitpold Popp entkräftet zusammen. Da der Club nur noch sieben Spieler auf dem Platz hatte, brach Schiedsrichter Bauwens die Partie beim Stand von 1:1 nach der ersten Halbzeit der Verlängerung ab.


Auf dem DFB-Bundestag zu Jena wurde dann die Entscheidung getroffen, den Hamburger SV zum Meister zu küren, weil der Club durch das unsportliche Verhalten seiner vom Platz gestellten Spieler den Abbruch selbst verschuldet habe. Doch der HSV verzichtete auf den Titel.

Bis heute wird in den Statistiken für die Saison 1921/1922 kein Meister geführt. Auf der Deutschen Meisterschale hingegen sind sowohl der 1. FC Nürnberg als auch der Hamburger SV als Meister eingraviert.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website