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FC Bayern: "Monster" Min-jae Kim legt beeindruckend los


"Höflich und scheu"
Bayerns monstermäßiger Neuzugang

Von Julian Buhl

Aktualisiert am 22.07.2023Lesedauer: 4 Min.
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Min-jae Kim: Der Neuzugang des FC Bayern war bereits im Trainingslager des FC Bayern ein gefragter Mann.Vergrößern des Bildes
Min-jae Kim: Der Neuzugang des FC Bayern war bereits im Trainingslager des FC Bayern ein gefragter Mann. (Quelle: Sven Hoppe)

Neuzugang Min-jae Kim erlebt einen Kickstart ins Abenteuer FC Bayern und beeindruckt Tuchel und Co. direkt. Die Erwartungen an ihn sind groß. Auf der Asienreise wird der Südkoreaner die Attraktion sein.

Vom FC Bayern berichtet Julian Buhl aus München

Neuzugang Min-jae Kim hatte keine Zeit zu verlieren, nachdem er am Dienstag ins Trainingslager des FC Bayern am Tegernsee nachgereist war. Dort angekommen, stieg er direkt auf das Fahrradergometer. Darauf strampelnd sah er seinen neuen Teamkollegen bei ihrem ersten Testspiel gegen den Kreisligisten FC Rottach-Egern (27:0) zu und begrüßte seine neuen Mitspieler, die nacheinander zu ihm kamen.

Von Joshua Kimmich gab es gleich ein anerkennendes Nicken, als der die offenbar beeindruckende Wattzahl sah, die Kim währenddessen trat. Auch Trainer Thomas Tuchel und Ehrenpräsident Uli Hoeneß wechselten in der Halbzeitpause ein paar Begrüßungsworte mit dem auch dabei immer noch radelnden Abwehrspieler.

Am Mittwoch arbeitete er noch individuell, bei der abschließenden Einheit des Trainingscamps absolvierte er aber bereits Teile des Mannschaftstrainings. Am Freitagnachmittag wurde Kim dann noch schnell offiziell bei seiner ersten Pressekonferenz vorgestellt. Dabei führte er sich gleich mit einem "Servus" auf Bairisch ein.

Monster? "Ich mag die Bezeichnung"

In seiner Heimat wird der 1,90-Meter-Mann aufgrund seiner Erscheinung und kompromisslosen Spielweise "Monster" genannt. "Ich mag diesen Spitznamen, er fasst meine positiven Eigenschaften als Verteidiger zusammen", sagt Kim. "Wichtig ist, dass ich diese Bezeichnung auch in Deutschland bestätigen kann." Das wolle er auf dem Feld zeigen.

"Auf dem Platz will ich ein Leader sein", sagte der eher schüchtern wirkende Kim, "außerhalb eher nicht". Dort sei er "eher höflich und scheu". Die Hoffnungen, die Bayern in sein neues scheues "Monster" setzt, sind riesig. Und Kim ist gewillt, sie möglichst schnell und gut zu erfüllen.

Gleich in seiner ersten Bayern-Woche hat er dafür ein straffes Programm hinter sich gebracht. Den Teamabend, den die Bayern am Tegernsee auf einer Berghütte verbracht hatten, verpasste er allerdings knapp – und damit auch das in der Branche übliche Einführungsritual.

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"Die Neuzugänge mussten singen", sagte Tuchel grinsend über die Darbietungen von Konrad Laimer ("I sing a Liad für di") und Raphaël Guerreiro ("Toi Plus Moi"), die er "fast auf Champions-League-Niveau" einordnete. Was Tuchel zunächst nicht verriet: Auch er griff zum Mikrofon und gab mit "Macho Macho" von Rainhard Fendrich seinen nachträglichen Einstand vor der Mannschaft.

"Ein schöner Kick-off in die Saison, der auch etwas bewirkt hat. Es hat die Stimmung gehoben und alle noch mal auf die Saison eingestimmt", sagte er. Auch der neue Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen, Präsident Herbert Hainer und dessen Vorgänger Uli Hoeneß waren mit dabei.

Karaoke-Fan Kim ein Monster-Hit im Internet

Wäre Kim ebenfalls anwesend gewesen, hätte er mit Sicherheit für einen weiteren Höhepunkt des Abends gesorgt. Schon vor einem Jahr hatte der Karaoke-Fan bei seiner Präsentation beim SSC Neapel seine Zurückhaltung zwischenzeitlich abgelegt und vor versammelter Mannschaft den Südkorea-Hit "Gangnam Style" performt – inklusive gekonnter Tanzeinlagen.

Damit ist Kim längst selbst zum Monster-Hit im Internet geworden. Spätestens auf der Asienreise, auf die sich die Bayern am Montag bis zum 3. August gemeinsam mit ihrem neuen Asienstar begeben werden, wird sich ihm die Gelegenheit bieten, den Tanz neu aufzuführen.

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"Min-jae ist ein Spieler, der in Korea heute schon eine Legende ist und gefeiert wird", sagte Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen, "umso wertvoller ist er für uns auf der Reise."

Kim verzichtet für Bayern auf Extraurlaub

Tuchel hatte seinem Neuzugang, der zuletzt noch den Militärdienst in seinem Heimatland absolvieren musste, eigentlich ein paar freie Tage zugestanden und freigestellt, erst im Rahmen des Asientrips zum Team zu stoßen. Dabei habe er "Waffen geschossen" und sei "lange Strecken mit 30 Kilogramm schweren Rucksäcken gelaufen", wie Kim erzählte. Deshalb habe er auch vier Kilogramm abgenommen. Der Verteidiger wollte trotzdem unbedingt bereits zum Tegernsee-Trainingslager anreisen.

"Das zeigt, wie professionell, fokussiert und ernst er das nimmt. Er ist ein echter Kerl", sagte Tuchel. "Wer einen südkoreanischen Spieler verpflichtet, hat die Gewissheit, dass er sich um keine außersportlichen Probleme kümmern muss", sagte Uli Stielike zuletzt zu t-online. "Für einen Trainer sind die Disziplin, das Arbeitspensum und die große Lernbereitschaft der Südkoreaner eine hervorragende Basis der Zusammenarbeit."

Im Falle von Kim komme "noch eine nachgewiesene, hohe Qualität hinzu", führte der 68-Jahre alte ehemalige Südkorea-Coach weiter aus. Kim sei "kopfballstark, kompromisslos in den Zweikämpfen, aber auch ruhig im Spielaufbau", mit seinen 26 Jahren bereits ein gereifter Profi.

Dreesen: "Kims Mentalität ist wichtig für uns"

"Ich bin sehr froh, dass er da ist", sagte Tuchel über seinen Wunschnachfolger des zu Paris Saint-Germain abgewanderten Lucas Hernández. Kim habe "eine sensationelle und fehlerfreie Saison auf höchstem Niveau gespielt. Er ist groß, schnell, super zuverlässig." In der italienischen Serie A wurde er mit Neapel Meister und zum besten Abwehrspieler der Liga ausgezeichnet.

"Wer in der Nation des Defensivfußballs bester Verteidiger wird, muss sein Handwerk verstehen. Er bringt uns weiter nach vorne", sagte Dreesen. "Diese Art von Mentalität ist unglaublich wichtig für uns." Er schwärmte von Kims "Aufopferung fürs Team" und seiner "Eins-a-Einstellung".

Kim erhält Rückennummer mit großer Historie

In der Champions League war der 26-Jährige neben Nationalspieler Antonio Rüdiger der einzige Profi, der kein einziges Mal von seinem Gegenspieler im Dribbling überlaufen wurde. Bayern war der Kim-Transfer 50 Millionen Euro wert, auf die dessen Ausstiegsklausel festgeschrieben war.

"Mir wurde von Anfang an klar gezeigt, wie groß das Interesse an mir ist. Mein erstes Ziel ist es, viele Spiele zu machen. Darüber hinaus möchte ich so viele Titel wie möglich gewinnen", sagte Kim, der einen Vertrag bis 2028 unterschrieben hat. Er wird in München die Rückennummer 3 tragen, eine Nummer mit großer Historie. Spieler wie Paul Breitner, Bixente Lizarazu oder Lúcio liefen schon damit auf.

"Ich verspreche dir, du wirst es lieben", gab ihm Tuchel im persönlichen Gespräch mit auf den Weg. Wenn Kim seinem exzellenten, monstermäßigen Ruf gerecht wird, der ihm vorauseilt, dürfte das zweifellos auch für den Rest des Teams gelten. Und zwar nicht nur bei der noch ausstehenden Gesangseinlage des Neuzugangs. Für die gegnerischen Angreifer dürften die ersten Begegnungen mit Kim dagegen deutlich unangenehmer werden.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Vorstellung von Min-jae Kim am 21. Juli
  • Interview mit Uli Stielike
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