FC Bayern | Lothar Matthäus spricht über Neuer-Ersatz: "Ich wundere mich"

Die Situation im Tor des deutschen Rekordmeisters ist nach wie vor nicht endgültig geklärt. Lothar Matthäus rätselt über die Vorgehensweise seines Ex-Klubs.

Lothar Matthäus kritisiert den FC Bayern für die ungeklärte Besetzung des Tors – und sieht ein Problem im Umgang mit der Jugendarbeit im Klub: "Ich persönlich wundere mich, dass man in den letzten Jahren nicht einen eigenen Torhüter aus dem eigenen Stall hochgeholt hat", sagte Matthäus bei "Sport 1". "Ich glaube, dass wir auch im Nachwuchsbereich bei Bayern München immer wieder tolle Torhüter gehabt haben, die hier zwei, drei Jahre miterlebt haben."

Der FC Bayern habe Möglichkeiten verpasst, intern Nachfolger in Position zu bringen. "Da waren ganz sicher talentierte Torhüter dabei und da hat man vielleicht irgendwo mal zu lange weggeschaut, um da einen Torhüter nach oben zu bringen – zumindest als Nummer drei hinter Manuel Neuer und Sven Ulreich."

Noch immer steht nicht fest, wann Neuer nach seinem Beinbruch im vergangenen Winter und Reha-Rückschlägen wieder im Tor stehen kann, zum Saisonstart bei Werder Bremen war Ulreich die Nummer eins. Als eventuelle Lösung ist der 23-jährige Daniel Peretz von Maccabi Tel Aviv im Gespräch.

Zuvor hatten Yann Sommer und Alexander Nübel den deutschen Rekordmeister verlassen. Für Matthäus keine Überraschung – "weil sie den Anspruch haben, die Nummer eins zu sein. Jeder weiß, dass Manuel Neuer zurückkommt. Ich gehe davon aus, dass der kleine Eingriff gut verlaufen ist, mit dieser Metallplatte, die da entnommen worden ist. Deswegen hat man dann von großen Torhütern Abstand genommen. Es setzt sich kein großer Torhüter auf die Bank." Man wisse: "Wenn Neuer fit ist, dann spielt er, weil er auch die Leistungen wahrscheinlich wieder bringen wird. Ulreich kennt das. Ulreich ist ein stiller und ruhiger Vertreter. Er ist mit dem ganz sicher innerlich nicht zufrieden, aber er hat diese Position so angenommen, wie sie ist."