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Anthony Modeste: Was der Torjäger dem BVB geben kann


BVB-Neuzugang Anthony Modeste
Er kann zum entscheidenden Faktor werden

  • Dominik Sliskovic
Von Dominik Sliskovic

Aktualisiert am 08.08.2022Lesedauer: 3 Min.
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Anthony Modeste: Der 34-Jährige soll beim BVB den an Hodenkrebs erkrankten Sebastien Haller ersetzen. (Quelle: IMAGO/Laci Perenyi)

Im Herbst seiner Karriere wechselt Anthony Modeste zum BVB. Die Dortmunder können sich auf den Kölner Torjäger freuen, bringt er vor allem eine Stärke mit, die sie seit Jahren vermissen.

Anthony Modeste wird künftig für Borussia Dortmund auf Torejagd gehen (mehr dazu lesen Sie hier). Ein Transfer, der ohne die Hodenkrebserkrankung von Sebastien Haller wohl nie zustande gekommen wäre. Angesichts des Schicksalsschlags des Ivorers, der dem BVB auf unbestimmte Zeit fehlen wird, jedoch eine Rechnung, die durchaus aufgehen könnte.

Denn in Modeste hat der Vizemeister einen Stürmertyp gefunden, der sein eilig und oberflächlich zusammengestelltes Suchprofil grundsolide ausfüllt. Der Franzose ist ein kaltschnäuziger Torjäger, der im Strafraum auf seine Situationen lauert. Ob sein Jagdrevier dabei in Köln oder Dortmund liegt, ob er es von Minute 1 an oder erst ab Minute 79 durchstreift, ist ihm egal. Wenn der Ball ihn findet, positioniert sich Modeste so, dass er mit nur einem Kontakt den Torerfolg sicherstellen kann.

Damit ergänzt er die Dortmunder Angriffsreihe um die eher kleinen, wendigen, ballverliebten Außen- und Halbstürmer Donyell Malen, Karim Adeyemi und Youssoufa Moukoko. Zudem sticht Modeste unter seinen neuen Kollegen mit seinen 15 Jahren Profierfahrung – davon rund neun in der Bundesliga – heraus. Ein Aspekt, der zum entscheidenden Faktor werden kann. Während Spieler wie Adeyemi und Moukoko immer noch erste Momente und für sie neue Situationen erleben werden, ist Modeste mit seinen 34 Jahren ein fertiger Mittelstürmer, gestählt durch jahrelanges Lernen im Wettkampf.

Modeste stellte in Köln Fabelwerte auf

Das unterstreichen auch die Statistiken. So addierten sich Modestes 20 Saisontore in der vergangenen Saison zu 38 Prozent aller Kölner Treffer zusammen. Ein Fabelwert, mit dem er sogar noch vor Weltfußballer Robert Lewandowski lag. Auch der Blick auf die "expected Goals"-Rate, also die zu erwartenden Tore, verfestigt das Bild einer echten Nummer 9, die – wie es so schön in Fußball-Deutsch heißt – aus einer halben Chance zwei Tore macht: Vor dem 22. Spieltag der Saison 2021/2022 sagten die Statistiker Modeste 13,5 Tore voraus – er hatte jedoch schon 15 erzielt.

Besonders gefährlich ist Modeste dabei in der Luft. Die Hälfte seiner Treffer erzielte er per Kopf. Eine einzige Bude mehr und der 1,87 m große Franzose hätte den Rekord für die meisten Kopfballtore in einer Spielzeit egalisiert. Aufgestellt wurde dieser ausgerechnet von einem Dortmunder, dem 2,02 m großen Jan Koller in der Saison 2004/2005. Die Krux ist jedoch: Genau diese Stärke des kleinen Kollers Modeste stellt BVB-Coach Edin Terzic nun vor eine Denkaufgabe.

Denn das Kopfballspiel vor dem gegnerischen Tor ist den Dortmundern über die Jahre als taktisches Mittel fast gänzlich abhanden gekommen. Mit Malen, Moukoko und Adeyemi standen beim Bundesliga-Auftaktsieg gegen Bayer Leverkusen (1:0) drei Stürmer in Dortmunds Angriffsreihe, von denen keiner die 1,80 m Körpergröße überschreitet.

Entscheidend dürfte sein Verhältnis zu Terzic werden

Wie könnte also die Lösung für dieses Dilemma aussehen? Wohl so ähnlich, wie es Terzic bereits mit dem 1,90 m großen Haller angedacht hatte. Modeste dürfte im ballbesitzorientierten Spiel der Dortmunder die Rolle des vordersten Rammbocks einnehmen. Gegenspieler binden, Halbräume schaffen, in den richtigen Momenten aus der Bewachung befreien und so hinter Abwehrkette und vor den einsamen gegnerischen Torhüter kommen.

Das wird jedoch auch Anpassungsvermögen von Modeste verlangen. Auch hierbei wird Terzic die zentrale Rolle zuteil werden. Denn sein neuer Stürmer gilt als sensibel, als einer, der die Ein- und Wertschätzung des Trainers braucht. In Köln wurde das etwa deutlich, nachdem er unter Markus Gisdol Bundesliganiveau vermissen ließ, um mit dem Wechsel zu Steffen Baumgart den FC mit Spritzigkeit und Verve in den Europapokal zu ballern. In den Händen von Kommunikator und Gefühlsmensch Terzic dürfte Modeste jedoch gut aufgehoben sein. Und dann geht die Rechnung des BVB mit Anthony Modeste auch tatsächlich auf.

Verwendete Quellen
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