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Bundesliga-Medizincheck – Die Schmerzen eines Stars im Selbstversuch


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"So ein Test verlangt alles ab"
Die Schmerzen eines Bundesliga-Stars


Aktualisiert am 11.10.2022Lesedauer: 3 Min.
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t-online-Reporter Jannik Meyer mit schmerzverzerrtem Gesicht beim Medizincheck. (Quelle: t-online)

Am Donnerstag schließt das Transferfenster. Vor einem Vereinswechsel müssen die Profis einen Medizincheck absolvieren. t-online hat einen solchen durchgeführt.

Es ist ein absolutes Pflichtprogramm für jeden Fußball-Profi. Bevor ein Vertrag bei einem Verein unterschrieben wird, muss der obligatorische Medizincheck absolviert und bestanden werden. So ging es in diesem Sommer auch schon Stars wie Sadio Mané vor seinem Wechsel zum FC Bayern und Weltmeister Mario Götze (zu Eintracht Frankfurt).

Am Donnerstag schließt das Sommer-Transferfenster, davor haben Mannschaftsärzte weltweit viel zu tun. In der Vergangenheit haben einige Profis von einer Tortur im Zusammenhang mit der Untersuchung gesprochen. Doch ist das alles wirklich so schlimm?

Mein Name ist Jannik Meyer, ich spiele selbst semiprofessionell Fußball und habe entschlossen, den Medizincheck über mich ergehen zu lassen. Eigne ich mich am Ende für einen Top-Klub? Reicht es für die Bundesliga?

Begrüßt werde ich von Dr. Thorsten Dolla, ehemaliger Mannschaftsarzt von Hertha BSC und Union Berlin, mit der Frage: "Sie sind der Proband, der hier heute durchgeknackt wird?" Durchgeknackt? Das lässt mich gleich mal aufhorchen. Dr. Dolla wird mit mir alle orthopädischen Tests machen, die nötig sind, um meine Profi-Tauglichkeit zu überprüfen. Den üblichen zweiten Part bei so einem Check, den internistischen Teil, führe ich nicht aus.

Was mich erwarten würde? Ob die Tests wehtun würden? Wird vielleicht eine Verletzung festgestellt, von der ich noch gar nichts wusste? Fragen, die in meinem Kopf schwirren. Und ehrlich? Klar, ich bin auch nervös!

Dann geht es los. Sporttherapeut Gene Gubbins führt mich durch sechs Stationen, die Fehlfunktionen in meinem Körper erkennen sollen. Eine Übung für den Rücken, eine für den Bauch und jeweils zwei für die beiden Körperseiten. Jede Übung dauert dreimal zehn Sekunden (alle Übungen oben im Video).

Der Schweiß fließt

Bereits nach der ersten Übung macht sich Ernüchterung breit – und der Schweiß fließt die Stirn herunter und macht mein T-Shirt komplett nass. Ich presse mit meinem Rücken mit voller Kraft gegen ein Gewicht, das sich einfach nicht wegdrücken lassen will. Schon nach wenigen Sekunden verkrampft mein Rücken und ich denke, das war es schon, mehr geht nicht. Ich spüre gerade wohl, was auch die großen Stars an Schmerzen bei so einem Test über sich ergehen lassen.

Doch wie auf dem Fußballplatz heißt es nun auch beim Medizincheck für mich: alles raushauen, was irgendwie geht. Ich ziehe also durch, Therapeut Gene treibt mich als Motivator an.

Auch die nächsten Übungen verlangen mir alles ab. Beim zweiten Gerät wird meine Bauchmuskulatur getestet. Ich versuche mit allem, was ich habe, das Gewicht nach vorne zu drücken – auch hier "natürlich" ohne Erfolg, mein Bauch verkrampft nach kurzer Zeit. Vier weitere Übungen folgen. Ich frage mich: Wie anstrengend soll das denn noch werden?

Später erklärt Dr. Dolla: "Es geht darum, die Schwächen der Spieler herauszufinden und sie dabei zu unterstützen, diese zu verbessern." Im zweiten Teil meines Checks kontrolliert Dolla zunächst meinen Rücken. Anschließend wird meine Hüfte getestet. "Das sieht alles sauber aus, deiner großen Karriere steht medizinisch nichts im Wege", schmunzelt Dolla. Wie ernst er das meint? Gute Frage. Ich schmunzle mal mit.

"...dann ist ehrliche Kommunikation sehr wichtig"

Wie oft es vorkommt, dass Spieler durch den Medizincheck fallen, will ich danach wissen. Äußerst selten, erklärt Dolla, fügt jedoch an: "Aber dann ist eine ehrliche Kommunikation sehr wichtig. Schließlich zahlt der Klub viel Geld für den Sportler und muss sich dann überlegen: Kann der Spieler eine Verstärkung sein?"

Am Donnerstag endet das Transferfenster. Fit bin ich – sagt zumindest der Doc. Eigentlich muss mich nur noch ein Klub anrufen. Ich bin bereit!

Im Video oben können Sie meine Leiden, jeden Test, den ich machen musste, einmal komplett nachempfinden. Viel Spaß dabei!

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Dr. Thorsten Dolla
  • Ausführung des Medizinchecks in der Praxis von Dr. Thorsten Dolla
  • Krafttestung mit Osteopath Gene Gubbins
  • dolla.de: "Biografie"
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