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SC Freiburg auf dem Transfermarkt: Wie der Sportclub hatte schon früh glänzte


Ringen auf dem Transfermarkt
Ein Klub hatte den Trumpf in der Hand

MeinungVon Benjamin Zurmühl

Aktualisiert am 04.09.2022Lesedauer: 3 Min.
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Hasan Salihamidzic (l.) im Gespräch mit Christian Streich: Sowohl Bayern als auch Freiburg bekamen Lob für die Transferphase.Vergrößern des Bildes
Hasan Salihamidzic (l.) im Gespräch mit Christian Streich: Sowohl Bayern als auch Freiburg bekamen Lob für die Transferphase. (Quelle: IMAGO/Frank Hoermann / SVEN SIMON)

Die Transferphase ist vorbei und die Kader stehen fest. Topteams wie Bayern und der BVB bekamen viel Lob ab, doch ein anderes machte die beste Arbeit.

Selten fühlte sich eine Transferperiode so zäh an wie in diesem Jahr. Selbst die, die von den vielen Wechselgerüchten normalerweise nie genug bekommen können, hatten die schier endlosen Pokerspiele satt. Leihe mit Kaufoption – oder doch Kaufpflicht? Ablöse mit – oder ohne Weiterverkaufsbeteiligung? Sofortige Zahlung – oder in Raten? Es gab einige Fragen, die jeder Transfer mit sich brachte.

Da fast überall die Klubs noch von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen waren, versuchten die meisten Manager, an allen Ecken und Enden zu sparen. Davon ausgenommen war hingegen der SC Freiburg. Die finanziell herausragende Arbeit der vergangenen Jahre machte sich bezahlt. Ein Trumpf in der Hand der Freiburger, der den Unterschied ausmachte. Während andere Vereine bis zum "Deadline Day" zittern und warten mussten, stand ihr Kader bereits.

Wieder einmal zeigt Freiburg, dass beim Sportclub im Hintergrund die beste Arbeit gemacht wird. Die Tabellenführung in der Bundesliga ist kein Zufall. Sondern das Ergebnis starker Arbeit, auch in diesem Transfersommer.

Die Suche nach dem Schlotterbeck-Ersatz währte kurz

Viele Veränderungen brauchte der Freiburger Kader ohnehin nicht. Das Ergebnis der konstant guten Arbeit von Streich und seinem Trainerstab. In der letzten Saison landete das Team von Trainer Christian Streich auf Rang sechs und verlor im Sommer nur einen Stammspieler. Der hatte es aber in sich, denn Nico Schlotterbeck war einer der Schlüsselspieler. Er wechselte für über 20 Millionen Euro nach Dortmund.

Freiburg reagierte schnell, gut und vor allem günstig. Matthias Ginter wurde zwei Tage später ablösefrei aus Mönchengladbach geholt. Der Nationalspieler füllte die Lücke sofort. Zwar ist er kein Linksfuß wie Schlotterbeck und hat einen schwächeren Spielaufbau, bringt dafür aber andere Qualitäten mit.

Die Schlotterbeck-Millionen konnte Freiburg an anderen Stellen investieren. Durch die Mehrfach-Belastung mit der Europa League brauchte Trainer Streich vor allem offensiv mehr Optionen. Dabei setzten Sportdirektor Klemens Hartenbach und Sportvorstand Jochen Saier auf Spieler, die den deutschen Fußball oder die Bundesliga kennen. Ende Juni kam Daniel-Kofi Kyereh von St. Pauli (4,5 Millionen Euro), Anfang Juli Ritsu Doan aus Eindhoven (8 Millionen Euro). Der Japaner spielte bereits in der Saison 2020/21 in der Bundesliga, damals im Trikot von Arminia Bielefeld. Wenige Tage später wurde das Team um Michael Gregoritsch vom FC Augsburg ergänzt. Der Mittelstürmer kam im Tausch für Ermedin Demirovic, der im Freiburger System seine Schwierigkeiten hatte.

Mitte Juli wurde dann noch der deutsche Junioren-Nationalspieler Merlin Röhl aus Ingolstadt verpflichtet. Der zentrale Mittelfeldakteur kam für knapp drei Millionen Euro und soll langsam an den Bundesliga-Fußball herangeführt werden. Dadurch, dass die zweite Mannschaft Freiburgs in der 3. Liga spielt, kann er auf hohem Niveau Spielpraxis sammeln, ehe er mittelfristig nur noch im Profikader zu finden ist. Insgesamt steht trotz der vielen Neuzugänge ein Transferplus von über vier Millionen Euro zu Buche. Freiburg hat sich also nicht nur in der Breite verstärkt, sondern auch noch die eigene Kasse gefüllt.

Die Geduld zahlt sich aus

Ginter, Doan und Gregoritsch standen am 1. Spieltag alle in der Startelf – und schossen jeweils ein Tor. Alle drei haben einen Stammplatz in Freiburg und überzeugen von Woche zu Woche. Gregoritsch hat nach fünf Einsätzen bereits drei Tore und eine Torvorlage auf dem Konto. Ginter hat als Abwehrchef sofort Verantwortung übernommen und ist mitverantwortlich dafür, dass Freiburg drei Partien ohne Gegentreffer beendete. Doan ist mit seinem Tempo und seinen Qualitäten im Dribbling eine stete Gefahr über die rechte Außenbahn und erzielte zudem das Siegtor am gestrigen Samstag in Leverkusen.

Kyereh kam zwar bisher nicht über die Einsätze von der Bank aus hinaus, doch auch er wird in den kommenden Wochen und Monaten eine zentralere Rolle einnehmen. Damit, dass er nach dem Wechsel aus der 2. Liga auf Anhieb Stammkraft wird, war ohnehin nicht zu rechnen. Und wer den SC Freiburg in den vergangenen Jahren unter Christian Streich verfolgt hat, weiß, dass sich die Geduld am Ende auszahlt. Die hat den Klub aus vom Aufsteiger zum Europa-League-Teilnehmer gemacht.

Verwendete Quellen
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