Spektakel beim Tuchel-Debüt: FC Bayern demontiert den BVB

In einem einseitigen Topspiel sorgt der FC Bayern für klare Verhältnisse an der Tabellenspitze. Dortmund erlebt einen Tag zum Vergessen – der mit einem schweren Fehler beginnt.

Ein Ausrufezeichen beim Debüt von Trainer Thomas Tuchel. Der FC Bayern München hat im Topspiel des 26. Spieltags Spitzenreiter Borussia Dortmund 4:2 (3:0) demontiert und damit selbst wieder die Tabellenführung vom BVB übernommen.

Dayot Upamecano nach einem schweren Patzer von Dortmunds Torwart Gregor Kobel (13.), Thomas Müller (18., 23.) und Kingsley Coman (50.) trafen für den zu jedem Zeitpunkt überlegenen deutschen Rekordmeister in einem einseitigen Spitzenspiel, Emre Can (72., Foulelfmeter) und Donyell Malen (90.) erzielten die Treffer für die Gäste, die Glück hatten, dass die Niederlage nicht noch höher ausfiel – gleich zwei weitere Tore der Bayern wurden wegen knapper Abseitspositionen annulliert.

Luftloch von Kobel

Tuchel hatte der brisanten Kraftprobe mit seinem Ex-Klub eine "Signalwirkung" zugeordnet. Und so kam es dann auch. Bis zur 13. Minute traten die Dortmunder vor 75.000 Zuschauern in der Allianz Arena wie ein selbstbewusster Tabellenführer auf. Dann zerbröselten alle Hoffnungen der Gäste auf einen großen Abend im Titelkampf binnen zehn Minuten.

Und dafür war an erster Stelle der 25 Jahre alte Kobel verantwortlich, der bei seinem Comeback nach Oberschenkelproblemen einen Treffer aus über 50 Metern kassierte. Der Schweizer schlug nach einem harmlosen langen Ball von Bayern-Verteidiger mehr oder weniger ein Luftloch. Er berührte den Ball zart, darum war es ein Eigentor. Kobel schlug die Hände über dem Kopf zusammen, seine Teamkollegen waren geschockt. Und die Bayern legten gnadenlos nach.

Eine Ecke von Joshua Kimmich landete via Kopfball von Matthijs de Ligt bei Müller, der aus kurzer Distanz vollendete. Und als Kobel einen feinen Distanzschuss von Leroy Sané vor die Füße von Müller abwehrte, bedankte sich dieser mit dem 3:0. Das Spiel war entschieden – und Tuchel der Gewinner des Abends. Der Dortmunder Wille war gebrochen, die schwarze Serie in der Allianz Arena setzte sich mit Niederlage Nummer neun und 8:37 Toren fort.

BVB-Coach Edin Terzic verfolgte die erste Liga-Niederlage 2023 verstört und frustriert in seiner Coaching Zone. Nach der Pause hätte die Niederlage noch höher ausfallen können, wenn die Bayern nicht in der Chancenverwertung arg nachgelassen hätten. Ein Foul des eingewechselten Serge Gnabry an Jude Bellingham eröffnete Can die genutzte Chance zur Ergebniskorrektur. Der Malen-Treffer kam zu spät für eine echte Aufholjagd.