Bundesliga: Union Berlin und Trainer Urs Fischer trennen sich

Der 1. FC Union Berlin und Urs Fischer reagieren auf die sportliche Talfahrt des Vereins. Der Klub und sein langjähriger Erfolgstrainer gehen getrennte Wege.

Am Wochenende stürzte der 1. FC Union Berlin nach einer 0:4-Packung in Leverkusen auf den letzten Platz in der Bundesligatabelle. Nun haben Trainer Urs Fischer und der Verein Konsequenzen aus der jüngsten sportlichen Entwicklung gezogen. Der 57-Jährige wird die "Eisernen" mit sofortiger Wirkung verlassen. Das gab der Champions-League-Teilnehmer am Mittwoch bekannt. Zuvor hatten mehrere Medien übereinstimmen berichtet, dass Fischer seinen Abschied bekanntgegeben habe.

Union-Präsident Dirk Zingler würdigte im Statement des Klubs die lange erfolgreiche Arbeit Fischers. Er halte ihn noch immer für einen hervorragenden Trainer, stellte aber klar: "Gemeinsam sind wir nun zu der Überzeugung gelangt, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, einen anderen Weg einzuschlagen."

Für Zingler selbst und alle bei Union sei dies ein trauriger Moment. Doch: "So schmerzhaft diese Trennung ist – Urs Fischer geht als Freund, der jederzeit mit offenen Armen von uns empfangen werden wird."

Fischer: "Manchmal hilft ein anderes Gesicht"

Union Berlin ist wettbewerbsübergreifend seit 14 Spielen sieglos, 13 davon endeten mit einer Niederlage. In der Bundesliga steht der Champions-League-Teilnehmer auf Rang 18. Bei den Fans gab es dennoch vollen Rückhalt für Publikumsliebling Fischer, der in der Mitteilung des Klubs ebenfalls zu Wort kam. Er bedankte sich für das Vertrauen, das er trotz des Negativlaufs in den vergangenen Wochen erfahren habe.

Eine Veränderung sei dennoch der richtige Schritt. "Manchmal hilft einer Mannschaft eben doch ein anderes Gesicht, eine andere Art der Ansprache, um eine Entwicklung auszulösen", so Fischer. "Ich habe mit Union einen außergewöhnlichen Verein kennen- und schätzen gelernt." Er bedankte sich bei Spielern, Verantwortlichen, Mitarbeitern und Fans. "Ich wünsche Union nur das Beste und bin überzeugt, dass der Klassenerhalt gelingen wird", betonte der Trainer.

Das Training übernimmt vorerst U19-Trainer Marco Grote. Die Suche nach einem Nachfolger läuft.

Eine einmalige Erfolgsgeschichte

Union Berlin war gut in die Saison gestartet. Die ersten drei Pflichtspiele konnte die Mannschaft allesamt gewinnen. Danach startete die besagte Negativserie. Fischer stand seit 2018 an der Seitenlinie des Hauptstadtklubs. Unter ihm war Union im Mai 2019 das erste Mal in der Vereinsgeschichte in die Bundesliga aufgestiegen.

In den folgenden Jahren hatten sich die Berliner im Oberhaus nicht nur etabliert, sondern sogar mehrfach international gespielt. Höhepunkt war die vergangene Saison, in der Union am Ende auf Rang vier in der Tabelle landete und sich erstmals für die Champions League qualifizierte.