Ab Dienstagmorgen Bahnstreik in Nachbarland betrifft auch deutsche Reisende

In weiten Teilen der Niederlande ruht am Dienstag der Bahnverkehr. Grund sind Tarifstreitigkeiten. Der Ausstand trifft auch die Grenzregion zu Deutschland.
In den Niederlanden verkehren am Dienstag keine Züge im Norden des Landes und im Osten. Betroffen sind nach Angaben der Gewerkschaften auch die Grenzregionen zu Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, etwa die Städte Enschede, Arnheim, Nijmegen und Hengelo sowie die Bereiche um Amsterdam, Haarlem und Alkmaar.
Der Ausstand ist bereits der vierte Streik in den Niederlanden innerhalb weniger Wochen. Hintergrund sind Tarifauseinandersetzungen. Dabei geht es nicht allein um Lohnerhöhungen und neue Rentenregelungen.
Auswirkungen an Fronleichnam noch nicht absehbar
Die niederländische Bahn NS hatte zuletzt ein Angebot von sechs Prozent – gestreckt über zwei Jahre – vorgelegt. Vor einer neuen Verhandlungsrunde aber den Verzicht auf Ausstände gefordert. Das lehnten die Gewerkschaften ab. "Der Vorstand der Bahn will nur verhandeln, wenn auf weitere Aktionen verzichtet wird. Das finden wir unakzeptabel", zitierte die Zeitung "Telegraaf" den Gewerkschaftsvertreter Henri Janssen.
Der Ausstand beginnt am Dienstag, um 4 Uhr morgens und soll bis Mitternacht dauern. Auswirkungen auf den Feiertagsverkehr an Fronleichnam. Die niederländische Bahn musste die Folgen erst abschätzen.
Janssen kritisierte die Verhandlungsführung der Bahn. "Wir wollten noch verhandeln. Aber die Bahn hatte nur zwei Stunden für die Gespräche vorgesehen.
Die Personalkosten der niederländischen Bahn liegen nach eigenen Angaben bei rund 1,7 Milliarden Euro pro Jahr. Davon geht knapp ein Drittel an Beschäftigte in Leiharbeit.
- www.telegraaf.nl: "Morgen opnieuw staking op het spoor: ’NS komt niet over de brug" (Niederländisch)
- www.ns.nl: "Dinsdag 17 juni regionale staking in Noord Holland en Oost-Nederland" (aktuelle Fahrplanübersicht)