Bundesliga Leipzig verpasst die Champions League – Freiburg auf Kurs

Gegen Werder Bremen erarbeitet sich Leipzig zwar Chancen, kann aber nicht treffen. Weil Freiburg parallel gewinnt, ist die Champions-League-Hoffnung von RB dahin.
RB Leipzig wird in der kommenden Saison nicht in der Champions League spielen, das erste Mal seit 2018. Am Samstagnachmittag kam Rasenballsport bei Werder Bremen nicht über ein 0:0-Remis hinaus. Da sich der SC Freiburg im Parallelspiel gegen Holstein Kiel mit 2:1 durchsetzte, haben die Leipziger bei noch einem ausstehenden Spiel nun vier Punkte Rückstand auf den von Freiburg belegten letzten Champions-League-Platz vier.
In den weiteren Spielen setzte sich der 1. FC Heidenheim mit 3:0 bei Union Berlin durch und der FSV Mainz 05 siegte mit 4:1 beim VfL Bochum. Damit stehen Kiel und Bochum als direkte Bundesliga-Absteiger fest (mehr dazu lesen Sie hier).
Werder Bremen – RB Leipzig 0:0
"Wir wollen die letzten zwei Spiele gewinnen, um in die Champions-League-Plätze reinzukommen, das ist unser klares Ziel", betonte Löw vor der Partie, warnte aber auch vor der "Wucht im Weserstadion".
Diese Wucht bekam sein Team am Samstagnachmittag direkt zu spüren. Werder begann druckvoll und hatte schon nach 180 Sekunden die erste dicke Chance. Das Leder landete bei Marvin Ducksch, der aus sechs Metern allerdings zu ungenau zielte und in Péter Gulácsi seinen Meister fand. Jenem Keeper also, der nach seiner Zwangspause wegen einer Gehirnerschütterung ins RB-Tor zurückkehrte.
Auch in der Folge bestimmte Grün-Weiß das Geschehen, die Resthoffnung auf Europa schien die Bremer in der ersten halben Stunde jedenfalls zu beflügeln. Die Gastgeber traten dominant und mutig auf – und hätten in der 38. Minute in Führung gehen müssen. Nach einem feinen Zuspiel von Ducksch lief Romano Schmid plötzlich mutterseelenallein auf Gulácsi zu, scheiterte aber beim Versuch, den Ungarn zu umkurven.
Und Leipzig? Wirkte im Vorwärtsgang lange Zeit uninspiriert und fahrig und verzettelte sich in der gegnerischen Hälfte ein ums andere Mal in Einzelaktionen. Eine echte Torchance erspielte sich die Löw-Elf, die ohne die gelb-gesperrten David Raum und Kevin Kampl auskommen mussten, im gesamten ersten Durchgang nicht.
33. Spieltag
Freitag, 09.05.
Auch nach dem Seitenwechsel erwischten die Bremer den deutlich besseren Start und hatte direkt drei richtig dicke Chancen. Erst drosch Felix Agu den Ball nach 23 Sekunden aus kurzer Distanz über das Tor, dann wurde ein Schuss Agus aus sieben Metern nur anderthalb Minuten später im letzten Moment geblockt. Und erneut nur 30 Sekunden später parierte schließlich Gulácsi fulminant gegen Oliver Burke, nachdem der aus kurzer Distanz abgezogen hatte.
In der Folge entwickelte sich vor den 41.000 Fans im Weserstadion ein offener Schlagabtausch, bei dem nun auch Leipzig zu Chancen kam. Ein Schlenzer von Xavi aus rund 20 Metern klatschte an den Pfosten (68.), zwei Minuten später kratzte Werder-Keeper Michael Zetterer einen Versuch des Niederländers aus dem Toreck. Auf der Gegenseite scheiterten die Bremer immer wieder an Gulácsi.
Holstein Kiel – SC Freiburg 1:2
Der SC Freiburg hat sich unterdessen in die Pole Position für die Champions League gespielt. Bei Holstein Kiel gewannen die Breisgauer nach Rückstand mit 2:1 und haben somit vier Punkte Vorsprung auf den BVB auf Platz fünf. Sollte Dortmund am Sonntag also gegen Bayer Leverkusen verlieren, wäre den Freiburgern die Königsklasse nicht mehr zu nehmen. Die Kieler steigen durch die Niederlage hingegen in die 2. Bundesliga ab.
Johan Manzambi (45.+2) und Lukas Höler (58.) sorgten nach dem Gegentreffer von Lasse Rosenboom (24.) für den 16. Saisonsieg des SCF, der in ganz neue Sphären vorstoßen und bald gegen Barcelona oder Paris antreten könnte. Die Kieler dürfen zum Abschluss bei Borussia Dortmund noch einmal fußballerische Höhenluft schnuppern, bevor sie in der kommenden Saison wieder in der 2. Liga antreten müssen.
VfL Bochum – FSV Mainz 05 1:4
Der VfL Bochum steht neben Kiel als zweiter Absteiger fest und besiegelt damit den siebten Abstieg der Klub-Historie. Die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking unterlag dem FSV Mainz 05 mit 1:4 (0:1) und kann am letzten Spieltag den Relegationsplatz nicht mehr erreichen. Vor 26.000 Zuschauern im Ruhrstadion kämpfte der VfL zwar leidenschaftlich, war offensiv aber zu harmlos.
Nationalspieler Nadiem Amiri in der dritten Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte, Philipp Mwene (53.), Jonathan Burkardt (73.) und Paul Nebel (90.+3) erzielten die Tore für die Gäste. Gerrit Holtmann (84.) erzielte den Ehrentreffer für die Gastgeber. Die Mainzer hoffen noch auf die Teilnahme am Europapokal. Das Team von Coach Bo Henriksen beendete seine Negativserie nach sieben Spielen ohne Sieg.
Union Berlin – 1. FC Heidenheim 0:3
Der 1. FC Heidenheim hat unterdessen Relegationsplatz 16 sicher und darf weiter auf den direkten Klassenerhalt hoffen. Die abstiegsbedrohte Mannschaft von Trainer Frank Schmidt gewann beim 1. FC Union Berlin mit 3:0 (1:0) und behauptete ihren Vorsprung vor Schlusslicht Bochum und Holstein Kiel.
Heidenheims Rückstand auf den FC St. Pauli, das erst am Sonntag bei Eintracht Frankfurt spielt, beträgt nur noch zwei Punkte. Drei Zähler Rückstand sind es auf die TSG 1899 Hoffenheim.
Doppelpacker Adrian Beck (12. Minute/73.), der auch schon beim 2:0 im Hinspiel getroffen hatte, und Jan Schöppner (56.) erzielten die Tore für Heidenheim. Ein vermeintlicher Union-Treffer von Janik Haberer (58.) wurde aufgrund einer Abseitsstellung wieder einkassiert.
Für die längst geretteten Köpenicker war es die erste Pleite seit Anfang März. Der angepeilte Vereinsrekord von neun Spielen ohne Niederlage ist dahin.
- Eigene Beobachtungen
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa und SID