Bundesliga - FC Bayern München Die Rückkehr der "Arroganz-Bayern"? Nerlinger trotz 6:0 sauer
Was für eine Woche für den FC Bayern München: 7:1 gegen Hoffenheim, 7:0 gegen den FC Basel, und als Krönung die 6:0-Packung für die bedenklich taumelnde Hertha in Berlin. Das "Mia-san-mia"-Gefühl ist ausgeprägter denn je. Beleg: In der 26. Minute - es steht bereits 3:0 für den Rekordmeister - spielen Toni Kroos und Franck Ribéry Schnick, Schnack, Schnuck. Der Gewinner darf den darauf folgenden Freistoß ausführen.
Sportdirektor Christian Nerlinger aber ist sauer, vermisst den Respekt für den Gegner, der "im nackten Existenzkampf steht". Auch Werder Bremens Trainer Thomas Schaaf sah die Aktion kritisch: "Ich hätte so ein Verhalten bei meinen Spielern intern und öffentlich angesprochen. Bei Hertha brennt der Baum, in dieser Situation muss man dem Gegner den nötigen Respekt zollen", sagte Schaaf in der TV-Sendung "Doppelpass".
Ribéry hatte sich nach der Partie bemüht, die Sache klarzustellen. "Das sollte keine Respektlosigkeit gegenüber Hertha sein. Im Gegenteil: Ich habe großen Respekt vor dieser Mannschaft", zitierte die "Bild" den turboschnellen Dribbel-Franzosen. Die Bayern taten gut daran, nach ihrer dritten Gala binnen sieben Tagen flugs den Anschein zu vertreiben, ihr Wiedererstarken schlüge in jene Arroganz um, die dem Verein seit Jahrzehnten immer mal wieder unterstellt wird.
In Leverkusen die Titelambitionen noch begraben
Immerhin ist es erst drei Wochen her, dass die Münchner ihre Titelträume begraben hatten. Wir brauchen nicht mehr von der Meisterschaft reden", hieß es nach dem ernüchternden 0:2 in Leverkusen seitens Nerlingers bei LIGA total!. Und Kroos hatte nach der Pleite bei seinem Ex-Verein am 24. Spieltag enttäuscht festgestellt: "Wir machen einfach keine Tore mehr."
Spaß am Spielen und Treffen
20 Tore später hat Kroos wieder so viel Spaß, dass potenzielle Erfolgserlebnisse schon im Vorfeld unter den Kollegen ausgeknobelt werden. Doch "Schnick, Schnack, Schnuck" soll - siehe Ribérys Aussage - nicht als Respektlosigkeit interpretiert werden. Vielmehr ist es wohl Ausdruck kindlich-reiner Freude am Spielen und Treffen.
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