Lähmungserscheinungen Gündogan durchlebte schwere Leidenszeit

Es ist ein bisschen so, als würde Ilkay Gündogan im ersten Gang auf dem Standstreifen fahren, während seine Mannschaftskollegen von Borussia Dortmund an ihm vorbeirauschen. Zuletzt wurde der 23-Jährige im Schneckenrennen der Langzeitverletzten von Lukasz Piszczek überholt. Während der Pole gegen den FC Bayern sein umjubeltes Comeback nach Hüft-OP und einem halben Jahr Pause feierte, setzen Gündogan nun schon seit Mitte August einigermaßen rätselhafte Rückenprobleme außer Gefecht.
Wie die "Sportbild" berichtet, hatte sich der Nationalspieler beim 3:3 der DFB-Elf gegen Paraguay eine Wirbelverletzung und damit einhergehend ein "Nervenwurzelreizsyndrom" zugezogen, das ihm besonders anfangs große Qualen bereitete.
Auf fremde Hilfe angewiesen
"Ich konnte nicht sitzen, kaum stehen", sagt Gündogan. Auch wenn es aktuell in kleinen Schritten aufwärts geht: Noch vor Kurzem befürchtete man in Dortmund Schlimmstes. Gündogan war demnach nicht in der Lage, sich die Schuhe zu schnüren, verbrachte aufgrund der Schmerzen mehrere Wochen im Bett oder auf der Couch und war auf fremde Hilfe angewiesen. Teilweise verspürte er heftiges Kribbeln - Symptome von Lähmung. Das Karriere-Ende war trotz anderslautender Gerüchte nie Thema.
Hoffnungen auf Comeback im Januar
Dementsprechend sind die Verantwortlichen des BVB heilfroh, dass es mit der Genesung voran geht. Intern wurde offenbar ein noch längerer Ausfall befürchtet. Jetzt peilt man in Sachen Comeback den Januar an. "Wir hoffen, dass Ilkay wie auch Mats Hummels und Marcel Schmelzer zur Rückrunde wieder dabei sind", sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Hummels laboriert an einer Bänderverletzung, Schmelzer plagt ein Muskelfaserriss.
"Ich mache mir keinen Druck"
Was seine Rückkehr angeht, will sich Gündogan nicht konkret festlegen. "Ich bin erst mal froh, dass die Dinge im Alltag wieder besser funktionieren," sagte er. "Ich mache mir keinen Druck." Der Verein hätte den Mittelfeldspieler dennoch lieber heute als morgen zurück auf dem Platz: "Wenn er fehlt", schrieb das Dortmunder Stadionmagazin, "schlägt das Herz der Borussia langsamer."