Troisdorf: Junge Männer greifen Sanitäter brutal an

Mordkommission ermittelt nach Tritt gegen Kopf

Junge Männer greifen Sanitäter bei Schulfeier brutal an

Eine Schulabschlussfeier eskaliert. Plötzlich wird ein Rettungssanitäter zum Ziel – ein 18-Jähriger tritt ihm gegen den Kopf. Noch als er auf dem Boden liegt, prügeln mehrere Angreifer auf ihn ein.

In Troisdorf bei Bonn ist ein Rettungssanitäter der Feuerwehr am Rande einer Abschlussfeier einer Schule schwer verletzt worden. Zeitweise schwebte der 40 Jahre alte Mann in Lebensgefahr. Er musste mit Kopfverletzungen auf einer Intensivstation behandelt werden.

Der Angriff auf ihn ereignete sich am vergangenen Samstag, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen hatte demnach ein 18-Jähriger gegen Mitternacht versucht, durch einen Nebeneingang zu der Feier in der Stadthalle zu gelangen. Ein Security-Mitarbeiter habe ihn aufhalten wollen, berichteten die Beamten. Daraufhin habe der 18-Jährige zugeschlagen.

Ein mutmaßlicher Täter festgenommen, nach einem wird gefahndet

Der Sanitäter, der zufällig in der Nähe war, wollte helfen – dabei wurde er selbst zum Ziel einer wüsten Prügelattacke. Ein zweiter 18-Jähriger trat dem 40-Jährigen laut Polizei unter anderem gegen den Kopf. Daraufhin habe sich eine "größere, unübersichtliche Auseinandersetzung" entwickelt, an der sich auch weitere Jugendliche und Heranwachsende beteiligt hätten. Diese sollen auch noch auf den Sanitäter eingeschlagen und -getreten haben, als dieser bereits am Boden lag.

Alarmierte Polizisten konnten den 18-Jährigen festnehmen, der dem Sanitäter zuerst gegen den Kopf getreten haben soll. Nach einem weiteren 18-Jährigen werde noch gefahndet, sagte ein Polizeisprecher.

Bürgermeister am Montag: "Zustand nach wie vor sehr ernst"

Ein Richter erließ am Dienstag Haftbefehl wegen versuchten Totschlags gegen den Festgenommenen. Eine Mordkommission der Bonner Polizei übernahm die Ermittlungen.

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Die Stadt Troisdorf zeigte sich in einer Mitteilung tief erschüttert. "Ein Angriff auf unsere Einsatzkräfte ist auch ein Angriff auf unsere Gemeinschaft", erklärte Bürgermeister Alexander Biber. Die Stadt stehe dem betroffenen Sanitäter in dieser schwierigen Situation zur Seite und sichere ihre volle Unterstützung zu. "Sein Zustand ist leider nach wie vor sehr ernst", schrieb der Bürgermeister noch am Montag.