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FC Bayern | Darum gehört Trainer Kompany zu den Verlierern der Klub-WM


Nach Aus gegen PSG
Das sind die Verlierer der Klub-WM beim FC Bayern


08.07.2025 - 10:04 UhrLesedauer: 5 Min.
Vincent Kompany: Der Belgier hat das Viertelfinale fest im Blick.Vergrößern des Bildes
Vincent Kompany: Der Belgier hat seinen Profis vom FC Bayern nun drei Wochen freigegeben. (Quelle: IMAGO/Luciano Bisbal)
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Das Fazit des FC Bayern fällt nach dem Ausscheiden im Viertelfinale der Klub-WM gemischt aus. Auch der Trainer gehört zu den Verlierern des Turniers.

Nach dem Nachtflug am Sonntagabend aus Orlando zurück nach München waren die Stars des FC Bayern am Montagvormittag wieder "dahoam". Zumindest kurz. Zum Abschluss der USA-Reise versammelte sich die Mannschaft noch einmal an der Säbener Straße, bevor es für die Profis unmittelbar danach zurück zu ihren Familien ging. Und so schnell werden die Bayern-Spieler nun auch nicht mehr zur Trainings- und Vereinsanlage zurückkehren. Denn nach dem Aus bei der Klub-WM in den USA gab Cheftrainer Vincent Kompany seinem Team erst einmal drei Wochen frei.

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"Weniger geht nicht. Ich weiß, dass die anderen dann schon mit der Vorbereitung angefangen haben", sagte Kompany über diese ungewöhnliche Maßnahme am Ende einer Marathonsaison. "Wichtig ist aber, dass die Jungs jetzt mental mal abschalten und Kraft sammeln können, damit wir in der neuen Saison den nächsten Schritt machen."

Das neue Turnier hat den Bayern einige wertvolle, aber auch bittere Erkenntnisse geliefert. Nicht zuletzt durch das verlorene Kräftemessen mit Champions-League-Sieger PSG (0:2) in der Runde der letzten Acht. Überlagert wurde all das durch die schlimme Verletzung (Wadenbeinbruch) von Jamal Musiala, der damit zum großen Pechvogel wurde. Bei der Reise gab es zwar einige Gewinner, aber auch viele Verlierer. t-online nennt sie hier.

Das sind die Gewinner der Klub-WM beim FC Bayern

Zu den positiven Erscheinungen bei dem Turnier zählt zweifellos Kingsley Coman. Direkt zu Beginn bekannte sich der Franzose, der bis dahin noch als Verkaufskandidat galt, klar zum FC Bayern und betonte, dass er bleiben will. Und so spielte er auch. Coman nutzte seine Chance, die ihm Kompany auf der linken Außenbahn gab, und konnte in mehreren Spielen überzeugen. Auch gegen seinen einstigen Klub PSG war er einer der besten Akteure. Sportvorstand Max Eberl stellte klar: "Wir haben nie gesagt, dass wir ihn verkaufen wollen." In dieser Form könnte sich Coman auch in der kommenden Saison als sehr wertvoll erweisen.

Manuel Neuer ging in den USA als Kapitän und Anführer voran – auf und neben dem Platz. Im Achtelfinale gegen Flamengo gelang ihm mit seiner herausragenden Parade in der ersten Halbzeit die beste Torhüteraktion des Turniers. Auch gegen PSG hielt er sein Team mit mehreren starken Aktionen in Eins-gegen-Eins-Situationen lange im Spiel, auch wenn er in der Schlussphase dann einmal leichtfertig den Ball vertändelte. Man wisse, dass man mit Neuer einen Welttorhüter in seinen Reihen habe, sagte Eberl. Deshalb habe man den Vertrag mit dem 39-Jährigen auch noch einmal verlängert. In Atlanta fand Eberl lobende Worte über Neuer: "Udo Jürgens singt 'Griechischer Wein', ich singe: Alter Wein wird immer besser. Er macht es herausragend. Wie er mit den Spielern umgeht und spricht, wie er die Jungen zur Seite nimmt – ein wahrer Kapitän."

Im Spielfeld vor Neuer harmonierte Neuzugang Jonathan Tah mit seinem Partner im Abwehrzentrum Dayot Upamecano bestens. Sowohl im Achtel- als auch im Viertelfinale bildeten die beiden ein Paar in der Münchner Innenverteidigung. Das machten sie derart gut, dass davon auszugehen ist, dass Kompany mit ihnen dort sein neues Stammduo gefunden hat. Tahs kommunikative Art tut den Bayern gut. Er könnte auf Anhieb zu dem werden, was die Münchner seit vielen Jahren vermissen: ein echter Abwehrchef.

Das sind die Verlierer der Klub-WM beim FC Bayern

Der zuvor angeschlagene Minjae Kim konnte in Orlando zwar das Training wieder aufnehmen und stand gegen Flamengo sogar erstmals wieder im Kader. Dennoch musste er dabei zusehen, wie Tah seinen Platz an Upamecanos Seite übernahm – und sich dort direkt festspielte. Kim dürfte es schwer haben, sich den Platz zurück zu erkämpfen. Möglicherweise erkennt er aber auch die Zeichen der Zeit und wird den Verein noch im Sommer verlassen. Bayern würde ihn bei einem passenden Angebot verkaufen.

Genau das könnte auch bei João Palhinha der Fall sein. Der Portugiese durfte lediglich gegen seine Landsleute von Benfica Lissabon (0:1) in den ersten 45 Minuten ran. Mit Palhinha und zahlreichen anderen Spielern aus der zweiten Reihe lieferte Bayern die schlechteste Halbzeit im gesamten Turnier ab. Kompany signalisiert ihm weiter unmissverständlich, dass er sich in der Mittelfeldhierarchie hinter Joshua Kimmich, Aleksandar Pavlović, und Leon Goretzka momentan ganz hinten anstellen muss. Gut möglich also, dass der 50-Millionen-Transfer des vergangenen Sommers die Bayern nach nur einem Jahr schon wieder verlassen wird.

Auch Neuzugang Tom Bischof war Teilnehmer der schwachen erste Halbzeit gegen Benfica. Und gab damit ein denkbar unglückliches Debüt bei den Bayern. In der Folge kam er nicht mehr zum Einsatz. Möglicherweise wird er seine Entscheidung gegen die Teilnahme an der U21-Europameisterschaft mit der DFB-Auswahl und stattdessen für die Reise mit den Bayern in die USA mittlerweile bereuen.

Den anderen Talenten im Kader erging es nicht viel besser. Adam Aznou war mit der Hoffnung in die USA gekommen, sich als Ersatz für den verletzten Alphonso Davies empfehlen zu können. Der 19 Jahre alte Linksverteidiger gilt als hoch veranlagt, ist bereits Nationalspieler beim WM-Vierten Marokko, auf dessen Länderspiele im Juni er extra verzichtete. Am Ende spielte er bei der Klub-WM aber nur acht Minuten – beim 10:0 gegen Auckland. Ansonsten setzte Kompany lieber auf die erfahreneren Raphaël Guerreiro und Josip Stanišić. Immerhin die gesamte zweite Halbzeit gegen Auckland ließ Kompany den erst 17 Jahre alten Lennart Karl spielen.

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Auch Kompany ist ein Verlierer der Klub-WM

Insgesamt wirft Kompanys Umgang mit den Bayern-Talenten aber Fragen auf. Als großer Talentförderer hat sich der mit 39 Jahren selbst noch junge Chefcoach in München jedenfalls noch keinen Namen gemacht – im Gegenteil.

Mit seiner Entscheidung, im abschließenden Gruppenspiel gleich auf sieben Positionen zu rotieren und seine Stammspieler herauszunehmen, riskierte Kompany zudem viel. Und verzockte damit Platz eins. Das hatte schwere Folgen. Denn Bayern landete so auf der deutlich schwierigeren Seite des Turnierbaums, mit PSG als Gegner im Viertelfinale. Die kämpft nun gegen Real Madrid um den Einzug ins Finale.

Auf der anderen Seite wäre der Weg ins Endspiel mit dem FC Chelsea im Achtel- sowie danach den beiden brasilianischen Klubs Palmeiras (Viertelfinale) und Fluminense (Halbfinale) mutmaßlich deutlich leichter gewesen. Und hätte auch mehr Einnahmen aus Prämien generiert als die jetzigen 50 Millionen Euro. Der Transferkasse der Bayern hätte das definitiv gutgetan. So war aber – wie schon in der Champions League gegen Inter Mailand – für Bayern im Viertelfinale gegen Paris Schluss. So gehört auch Kompany zu den Verlierern der Klub-WM.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort bei der Klub-WM in den USA
  • Mixed-Zone-Gespräche mit Max Eberl beim Achtelfinale in Miami und beim Viertelfinale in Atlanta
  • Aussagen von Vincent Kompany bei der Pressekonferenz in Atlanta

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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