Abschiebe-Fall Kluge und Franz Metzelder schimpft auf Hertha BSC: "Das grenzt an Mobbing"

Im Fall der degradierten Bundesliga-Profis Peer Kluge und Maik Franz von Hertha BSC hat sich jetzt Ex-Profi Christoph Metzelder zu Wort gemeldet. Der Vizepräsident der Spielergewerkschaft VdV verurteilte die Vorgehensweise des Hauptstadtklubs mit deutlichen Worten. "Das grenzt fast schon an Mobbing", schimpfte Metzelder in der "Sport Bild".
Die Hertha plant nicht mehr mit Kluge und Franz und hatte beide zur Regionalliga-Mannschaft abgeschoben, nachdem es im Januar zu keinen Transfers der beiden Pofis gekommen war.
"Es werden Spieler dazu gedrängt, den Verein zu verlassen. Dabei ist das Transferfenster zu. Sie können nicht mehr wechseln", polterte Metzelder: "Die Spieler haben sich nichts zuschulden kommen lassen und sind auch nicht abgemahnt worden."
Gewerkschaft hält Klauseln für unwirksam
Gegen ihre Degradierung wehren sich beide Profis mit juristischen Mitteln. Der 33-jährige Kluge musste dabei zuletzt eine Niederlage hinnehmen, als das Arbeitsgericht Berlin seinen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung zurückwies. Der Begründung des Gerichts zufolge habe er sich vertraglich verpflichtet, am Training der Amateure teilzunehmen.
VdV-Geschäftsführer Ulf Baranowsky ist anderer Meinung: "Nach geltendem Recht sind alle Klauseln unwirksam, die eine einseitige, unangemessene Benachteiligung darstellen." Die Gewerkschaft fordert die Deutsche Fußball-Liga (DFL) auf, diese Klauseln aus ihren Musterverträgen zu streichen, und verweist auf einen Präzedenzfall, in dem das Arbeitsgericht Münster den Anspruch auf Profi-Training eines Spielers von Rot-Weiß Ahlen bestätigte.