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Kei Cars für Europa: Stellantis-Chef fordert neue Fahrzeugklasse


Kei Cars als Vorbild
Autoboss fordert neue Fahrzeugklasse für Europa

Von t-online, ccn

07.07.2025 - 13:59 UhrLesedauer: 3 Min.
Klein: Kei Cars wie der Nissan Sakura sind in Japan häufig anzutreffen.Vergrößern des Bildes
Klein: Kei Cars wie der Nissan Sakura sind in Japan häufig anzutreffen. (Quelle: Nissan/yoshitoyanagida)
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Steigende Kosten gefährden besonders die Kleinwagenklasse in Europa. Der Stellantis-Chef fordert deshalb ein Umdenken.

Autos werden immer teurer – das hat unter anderem mit immer mehr Regularien zu tun: Verpflichtende Assistenzsysteme und strengere Crashnormen machen den Verkehr sicherer, aber die fahrbaren Untersätze auch teurer. Das trifft vor allem die Kategorie der Klein- und Kleinstwagen: Für die Autokonzerne lohnt es sich angesichts hoher Entwicklungskosten kaum noch, neue Modelle im Format eines VW Up oder Toyota Aygo auf den Markt zu bringen.

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John Elkann, Präsident von Stellantis (u. a. Opel, Peugeot, Fiat) fordert angesichts dessen eine neue Fahrzeugklasse mit geringeren gesetzlichen Anforderungen, um den lahmenden Automarkt zu beleben – im Stil der sogenannten Kei Cars (oder auch K Cars) aus Japan. Nur eben elektrisch, also kleine E-Autos, die Elkann E-Cars nennt. Elkann: "Europa sollte sicherlich E-Cars haben. Wenn Japan K-Cars hat, die 40 Prozent des Marktes ausmachen, gibt es keinen Grund, warum Europa keine E-Cars haben sollte", sagte er im Rahmen des Automotive News Europe Kongresses.

Glaubt an eine erfolgreiche Zukunft des Ferrari-Rennstalls: John Elkann.
Stellantis-Chairman: John Elkann. (Quelle: Antonio Calanni/AP/dpa./dpa)

Zur Person

John Elkann ist Angehöriger der Unternehmerfamilie Agnelli, Aufsichtsratsvorsitzender von Stellantis und Ferrari und CEO der Investmentgesellschaft Exor, welche die Beteiligungen der Familienholding verwaltet.

Anders als in der Leichtfahrzeugklasse (die es bereits in Deutschland gibt, beispielsweise den Opel Rocks), sollen diese Fahrzeuge nach Elkanns Ansicht wohl aber nicht auf 50 Kilometer pro Stunde limitiert werden, sondern normal am Straßenverkehr teilnehmen können

Auch Mitsubishi-Europachef Frank Krol spricht sich für die Einführung von angepassten Versionen von Kei Cars in Deutschland aus: "Das wäre ein gutes Mittel, um die Elektrifizierung der Branche voranzutreiben", sagte Krol der "Automobilwoche". Mitsubishi ist in Japan ein starker Player im Kei-Car-Segment, aber die entsprechenden Modelle nach Europa zu bringen "klingt einfacher, als es ist", so Krol.

Was sind Kei Cars eigentlich?

Kei Cars sind in Japan sind eine Antwort auf enge Straßenverhältnisse, hohe Grundstückspreise und strikte Parkvorschriften. Mit einer maximalen Länge von 3,40 Metern, einer Breite von höchstens 1,48 Metern und einer Höhe von bis zu 2 Metern passen sie auch in kleine Parklücken. Der Hubraum ist auf 660 Kubikzentimeter begrenzt, die Leistung auf 64 PS. Turbolader sind üblich, um trotz des geringen Hubraums akzeptable Fahrleistungen zu erreichen.

In Japan profitieren Käufer solcher Autos gleich mehrfach: Neben der geringeren Kfz-Steuer gibt es auch einen Rabatt auf die sogenannte Registrierungssteuer beim Fahrzeugkauf. Hinzu kommt die Befreiung von der Stellplatzpflicht, die sonst Voraussetzung für eine Zulassung ist. Diese Kombination macht Kei Cars vor allem in der Provinz attraktiv, wo sie einen Marktanteil von rund 40 Prozent erreichen.

Warum der Import nach Europa scheitert

Theoretisch könnten Kei Cars auch in Europa einen Platz finden: Sie sind klein, wendig und würden in urbanen Ballungsräumen manche Parkplatzprobleme lösen. Doch die Unterschiede bei Sicherheitsvorschriften und Homologation zwischen Japan und Europa verhindern bisher, dass die Fahrzeuge einen direkten Weg von Japan hierher finden. Der Umbau auf europäische Standards wäre so kostspielig, dass der Preisvorteil der Fahrzeuge verloren ginge. Fraglich ist auch, ob sie den europäischen Crashvorschriften genügen könnten.

Europäische Kleinwagen nach Kei-Vorbild?

Eine Option könnte darin liegen, die Idee der Kei Cars in Europa neu zu interpretieren. Günstige, einfach aufgebaute Elektroautos, die an den Bedürfnissen europäischer Städte ausgerichtet sind, könnten den gleichen Zweck erfüllen. Weil die Reichweitenanforderungen im Stadtverkehr geringer sind, ließen sich kleinere Batterien verbauen und damit die Kosten begrenzen.

Voraussetzung wäre jedoch ein Regelwerk, das solche Fahrzeuge begünstigt – hier sind die europäischen Behörden gefordert. Gleichzeitig müssten europäische Hersteller bereit sein, Produktionskapazitäten anzupassen und bei der Entwicklung nicht auf klassische Kleinwagen, sondern auf urbane Minimalautos zu setzen.

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