FCA wehrt sich Hertha-Keeper Kraft: Schwere Vorwürfe gegen Augsburger Balljungen

Auch einen Tag nach der 0:1 (0:1)-Pleite beim FC Augsburg war Hertha-Keeper Thomas Kraft noch auf 180. Der 25-Jährige erhob schwere Vorwürfe gegen die FCA-Vereinsverantwortlichen und prangerte das vermeintliche Fehlverhalten der Augsburger Balljungen an. "Was da passiert ist, ist eine Ungehörigkeit. Erst reichen die Balljungen die Bälle nicht heraus, sagen zu mir: 'Besorg' dir einen anderen.' Dann beschimpft er mich auch noch. Das gehört sich einfach nicht. Aber das kommt ja nicht von den Balljungen, das wird vom Verein gesteuert", sagte der 25-Jährige der "Bild"-Zeitung.
Bereits nach Spielende hatte sich Kraft darüber beschwert, dass er von einem Balljungen beschimpft worden sei. Ein FCA-Youngster soll ihn in der ersten Spielhälfte als "Pisser" bezeichnet haben.
Für Michael Hofmann, Balljungen-Koordinator des FC Augsburg, eine unglaubliche Behauptung. "Ich lege die Hand dafür ins Feuer, dass keiner der Balljungen Kraft beleidigt hat. Das kam von den Fans", sagte Hofmann der "Bild"-Zeitung, der während des ersten Durchgangs hinter dem Gäste-Tor stand.
Balljungen nutzen den Heimvorteil
Dass die Balljungen sich bei einem gegnerischen Abstoß absichtlich Zeit lassen, um den Gäste-Keeper mit einem Ball zu versorgen und dadurch einen schnellen Gegenangriff verhindern, bestätigte Hofmann indes. Dieses Verhalten soll pikanterweise von Hertha-Trainer Jos Luhukay, der von 2009 bis 2012 in Augsburg arbeitete, angeordnet worden sein. "Auch in Luhukay-Zeiten haben die Balljungen schon den Heimvorteil genutzt. Das ist doch legitim und in anderen Stadien genauso", sagte Hofmann.
Kraft hat für die FCA-Anweisungen an die Ballkinder kein Verständnis. "Wir geben unseren Balljungs keine Kommandos, den gegnerischen Torwart zu beschimpfen oder die Bälle nicht herauszugeben. Normalerweise hätte ich auf die Pisser-Beschimpfung reagieren müssen, aber dann wäre ich der Dumme gewesen", sagte der Hertha-Keeper.