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Nationalspieler Stindl schwärmt über Trainer Joachim Löw


Lars Stindl
Nationalspieler schwärmt von Löw: "Das spricht für ihn"

InterviewVon Benjamin Zurmühl

Aktualisiert am 27.04.2018Lesedauer: 4 Min.
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Killerinstinkt: In elf Einsätzen für den DFB hat Lars Stindl vier Tore erzielt.Vergrößern des Bildes
Killerinstinkt: In elf Einsätzen für den DFB hat Lars Stindl vier Tore erzielt. (Quelle: Jan Huebner/imago-images-bilder)

Erst mit 28 Jahren feierte Lars Stindl sein Debüt in der Nationalmannschaft. Seitdem ist der Stürmer nicht mehr aus dem DFB-Kader wegzudenken. Im Interview mit t-online.de spricht er über seine intensive Saison, Bundestrainer Joachim Löw und ein Karriereende in Gladbach.

Lars Stindl stammt aus dem beschaulichen Waghäusel, einer kleinen Stadt an der Grenze zwischen Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Über den Karlsruher SC und Hannover 96 kam er 2015 zu Borussia Mönchengladbach. Für Stindl waren die ersten zwei Jahre ein voller Erfolg. Auf Anhieb wurde er Stammspieler und gewann mit seiner fleißigen, aber auch gleichzeitig technisch und taktisch cleveren Art die Sympathien der Fans.

Auch Bundestrainer Joachim Löw wurde auf Stindl aufmerksam und nominierte ihn einen Monat vor dem Confed Cup im letzten Jahr für die Nationalmannschaft. Seitdem wurde der 29-Jährige bei keiner Nominierung mehr übergangen. Seine Chancen auf ein WM-Ticket stehen trotz der wechselhaften Gladbacher Saison weiterhin gut.

t-online.de: Herr Stindl, wie gut erinnern Sie sich an den 02. Juli 2017?

Lars Stindl (29): Das war das Confed-Cup-Finale, richtig? Daran habe ich sehr gute Erinnerungen. Wir haben 1:0 gegen Chile gewonnen vor einer atemberaubenden Kulisse in St. Petersburg. Das war ein Highlight in meiner Karriere.

Und Sie schossen damals das Siegtor. Seitdem sind rund zehn Monate um und es ist viel passiert.

Es war eine sehr intensive Zeit. Auch nach dem Confed Cup war ich immer bei der Nationalmannschaft dabei und bin daher viel gereist. Mit der Borussia hatte ich eine gute Vorrunde und eine sehr intensive Rückserie.

Sie haben seit Ihrem Debüt für den DFB auch keine Nominierung mehr verpasst. Glauben Sie daran, bei der WM dabei zu sein?

Es war für mich eine große Honorierung meiner Leistungen, auch nach dem Confed Cup dabei sein zu dürfen. Ich versuche, immer positiv aufzufallen. Der Bundestrainer hat eine große Auswahl an Spielern und natürlich hoffe auch ich darauf, bei der WM dabei zu sein.

Es ist nicht gerade üblich, mit 28 Jahren Nationalspieler zu werden.

Ich weiß das auch umso mehr zu schätzen, bei der Nationalmannschaft dabei sein zu dürfen. Man kann immer dazulernen.

Joachim Löw haben Sie überzeugt. Er hat Sie als sehr raffiniert bezeichnet und Ihre Spielintelligenz gelobt. Wie würden Sie selbst Ihre Stärken beschreiben?

Ich sehe meine Aufgaben darin, Räume auszufüllen, Dinge zu kreieren und das Auge für den Mitspieler zu haben. Ich bin ein Verbindungsspieler zwischen Mittelfeld und Sturm und versuche, mit einem präzisen Pass-Spiel Überzahlsituationen zu schaffen.

Wie ist es, unter Joachim Löw zu arbeiten?

Vor dem Confed Cup hat er in einer kurzen Zeit, einer völlig neu zusammengestellten Mannschaft sein Konzept beigebracht – und es hat gefruchtet. Das spricht für ihn. So arbeitet er schon seit längerer Zeit beim DFB sehr erfolgreich und das gibt einem als Spieler ein gutes Gefühl, wenn du dabei bist.

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Er ist dafür bekannt, neue Trends im Fußball zu erkennen und für sich zu nutzen. Keine leichte Aufgabe, das in kurzer Zeit der Mannschaft beizubringen.

Ja, beim Confed Cup haben wir auch mit einer Dreierkette agiert und eine neue Idee im Spiel gehabt. Er wählt immer einen guten Mix aus den Persönlichkeiten, die zur Nationalmannschaft dazukommen und findet ein perfektes Spielsystem für diese Typen.

Welchen Stellenwert hat er für Sie in Ihrer Karriere?

Einen sehr hohen! Er hat mir schließlich die Möglichkeit gegeben, mit der Nationalmannschaft einen Titel zu gewinnen.

Einen hohen Stellenwert haben auch Sie bei den Fans. Viele Anhänger von Gladbach, aber auch von ihren Ex-Klubs Karlsruhe und Hannover loben Ihre Loyalität. Passt diese Beschreibung zu Ihnen?

Ja, an sich schon. Ich sage stets ehrlich meine Meinung, wenn es um Themen in und um den Verein geht, auch in schwierigen Zeiten. Ich habe auch immer offen über meine Gedanken zu meiner Karriere mit den handelnden Personen geredet. Das ist mir wichtig, damit auch der Klub Planungssicherheit hat und man im Guten auseinander gehen kann.

Von einem Wechsel weg von der Borussia sind Sie weit entfernt, haben einen Vertrag bis 2021. Können Sie sich vorstellen, Ihre Karriere bei Gladbach zu beenden?

Grundsätzlich ja. Ich habe mich nicht umsonst letztes Jahr dazu entschieden, noch einmal ein Jahr an meinem Vertrag dranzuhängen. Meine Familie und ich fühlen uns hier brutal wohl bei der Borussia, auch wenn es für den Klub eine schwierige Phase war. Ich sehe sehr viel Potenzial hier. Der Verein und das Gelände machen eine tolle Entwicklung durch und da möchte ich mit anpacken, dass wir wieder dahin kommen, wo wir vor zwei Jahren waren.

Das heißt, ein Wechsel in die USA beispielsweise zum Ende der Karriere kommt eher nicht infrage?

Über so ein Abenteuer habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Das müsste man dann in der Situation betrachten und fragen, wie es für mich und meine Familie passt oder nicht passt. Es hängt auch davon ab, ob es Möglichkeiten gibt, nach der Karriere vielleicht was im Verein zu tun. Bei mir ist aktuell auf jeden Fall der Drang groß, hier noch einiges zu erreichen.

Auch Jonas Hector entschied sich überraschend gegen einen Wechsel und verlängerte trotz des anstehenden Abstiegs beim 1. FC Köln. Ein seltenes Zeichen in der heutigen Zeit.

Das hat auch mich sehr überrascht. Anscheinend fühlt er sich sehr wohl in Köln und will die schlechte Saison mit dem FC ausbügeln. Es ist eine besondere Entscheidung gewesen, aber sie passt zu seiner bodenständigen und geradlinigen Art, wie ich ihn kennen gelernt habe.

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