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Manfred Burgsmüller ist tot: So prägte "Manni" die Bundesliga


So prägte Manfred Burgsmüller die Bundesliga

sid, Christoph Leuchtenberg

Aktualisiert am 21.05.2019Lesedauer: 3 Min.
Klub-Ikone: Manfred Burgsmüller spielte von 1976 bis 1983 für Borussia Dortmund.Vergrößern des BildesKlub-Ikone: Manfred Burgsmüller spielte von 1976 bis 1983 für Borussia Dortmund. (Quelle: imago-images-bilder)
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Torjäger, Schlitzohr, Pott-Original – Manfred Burgsmüller hatte viele Facetten. Nun ist er mit 69 Jahren gestorben.

Manfred Burgsmüller war, so sagte er selbst, ein "komischer Fußballer". Wem das zu negativ war, der nannte den quirligen Blondschopf liebevoll das größte Schlitzohr der Bundesliga-Geschichte. Burgsmüller war ein Pott-Original, seinen einzigen Meistertitel holte er aber im Trikot von Werder Bremen – als Enddreißiger.

Nun ist "Manni", wie ihn alle riefen, überraschend im Alter von 69 Jahren in Essen gestorben. Sein langjähriger Klub Borussia Dortmund bestätigte am Montagabend eine Meldung der "Bild". Demnach soll sein früher Tod ein natürlicher gewesen sein.

Mit 52 Jahren Kicker bei Rhein Fire

Zuletzt ging es Burgsmüller nicht mehr gut. Wie die "Bild" berichtete, litt er an Arthrose in den Füßen, ging am Stock. 21 Jahre als Bundesliga-Profi hatten Spuren hinterlassen, ebenso, dass er auch danach nicht vom Leder lassen konnte. Dies war am Schluss nicht mehr rund, sondern ein Ei, als Burgsmüller bei Rhein Fire noch mit 52 Jahren als Kicker auflief und als ältester Football-Profi der Welt galt.

Burgsmüller, das kann man mit Nachdruck sagen, hat seine Karriere ausgekostet. Den letzten seiner 213 Bundesliga-Treffer, die viertmeisten überhaupt und mehrheitlich im BVB-Trikot, erzielte er mit fast 40 Jahren für Werder Bremen. Da passt es irgendwie, dass er just am jenem Samstag starb, an dem Claudio Pizarro zum ältesten Bundesliga-Torschützen der Geschichte wurde.

Keiner der sich in den Vordergrund drängte

Um Burgsmüller war es zuletzt stiller geworden. Er war ein Original, aber keines, das in den Vordergrund drängte, keiner, der nur noch über Sprüche auffallen wollte. Vielleicht ist das einer Laufbahn geschuldet, in der er Tor um Tor schoss, und dennoch stetig unter dem Radar flog.

"Man konnte mich keiner Position zuordnen. Bis heute weiß man wohl nicht, ob Burgsmüller eine Nummer neun oder ein Zehner war", sagte er dem Blog "Jawattdenn" seines Ex-Klubs Rot-Weiß Essen: "Ich war irgendetwas dazwischen. Ich war überall auf dem Platz, vor allem in Tornähe. Die Trainer der Nationalmannschaft setzten auf Spieler, die sich an ihre taktischen Vorgaben und Positionen hielten. Ich war anders, ich passte zum Beispiel Helmut Schön wohl nicht ins Konzept."

Drei Länderspiele für Deutschland

Nur drei Länderspiele bestritt Burgsmüller, beim Neuaufbau nach dem WM-Desaster 1978 wurde er links liegengelassen. Zu alt sei er. Und wie aus Trotz knipste er noch elf weitere Jahre.

Otto Rehhagel glaubte an Burgsmüller, grub ihn bei Rot-Weiß Oberhausen in der 2. Bundesliga für Werder aus. "Der sah mich spielen und sagte: 'Den will ich haben, der ist topfit!'", erinnerte sich Burgsmüller: "Und zur Krönung wurde ich dann im hohen Fußballer-Alter endlich Meister!"

1988 war das, Werder läutete damit goldene Jahre ein, auch deshalb wollten sie Burgsmüller an der Weser ein Denkmal errichten. Doch dies hatte er sich schon selbst gesetzt – mit einem Tor im Jahr 1986 gegen Kaiserslautern und Torwart Gerald Ehrmann, das nur Manni, dieses Riesen-Schlitzohr, schießen konnte.

"Der Ehrmann hält den Ball, ich lieg' so neben dem Tor, rappel mich wieder auf und will wieder zur Mitte. Da seh' ich, wie der Gerri vor sich hinpennt, geh' zu ihm und schubs' dem mit der Hand die Pille aus dem Arm. Fällt der Ball auf den Boden, und ich schieb' ihn rein." So einfach war das in der guten alten Zeit. Burgsmüllers Zeit.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur sid
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