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Borussia Mönchengladbach: Das ist der speziellste Co-Trainer der Bundesliga


Borussia Mönchengladbach
Das ist der speziellste Co-Trainer der Bundesliga


Aktualisiert am 18.07.2019Lesedauer: 4 Min.
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Gladbachs neuer Trainer Marco Rose (m.) und René Maric (l.).: Mit neuen Trainingsmethoden verspricht sich die Mannschaft in der kommenden Bundesliga-Saison Erfolg.Vergrößern des Bildes
Gladbachs neuer Trainer Marco Rose (m.) und René Maric (l.).: Mit neuen Trainingsmethoden verspricht sich die Mannschaft in der kommenden Bundesliga-Saison Erfolg. (Quelle: imago-images-bilder)

Marco Rose soll die "Fohlen" in der kommenden Bundesliga-Saison zurück zum Erfolg führen. Um das zu erreichen, vertraut er auch einem 26-Jährigen in seinem Trainerteam – mit außergewöhnlicher Karriere.

Momentan bereiten sich die Bundesligisten auf die kommende Saison vor. Bei so manchem Club steht auch ein neuer Cheftrainer auf dem Trainingsplatz. So auch bei Borussia Mönchengladbach, wo nach einem Auf und Ab in der vergangenen Spielzeit nun die Hoffnungen auf Marco Rose ruhen. Der 42-Jährige hat sich in den letzten Jahren einen Namen gemacht. Aber er war dabei nicht allein.

Denn Rose hatte bereits bei seinen Erfolgen mit Red Bull Salzburg ein kompetentes Team im Rücken, wovon nun einige den Wechsel nach Mönchengladbach mit vollzogen haben. Neben dem ehemaligen deutschen Nationalstürmer Alexander Zickler und Athletiktrainer Patrick Eibenberger taucht auch der Name René Marić auf. Gerade für Insider ist dieser kein Unbekannter.

Der 26-Jährige kann bereits auf eine außergewöhnliche Karriere zurückblicken. Denn seinen Anfang machte er nicht nur als Trainer in den Niederungen des österreichischen Amateur- und Jugendfußballs, sondern auch als führender Autor des international bekannten Taktik-Portals Spielverlagerung.de. Die Mischung aus praktischer Erfahrung und theoretischem Wissen erregte das Interesse von Rose, der Marić eine Chance in dessen damaligem Trainerteam bei der U19 von Salzburg gab, bevor beide später zur ersten Mannschaft befördert wurden.

Roses Erfolge, unter anderem der Gewinn der UEFA Youth League im Jahr 2017, waren auch Marićs Erfolge. Gerade in den sozialen Medien ist der 26-Jährige immer wieder in aller Munde. Selbst zeigt er sich aber bescheiden. "Marco ist sehr komplett und arbeitet in allen Bereichen auf hohem Niveau. Ich arbeite bestmöglich zu", beschreibt Marić seine Rolle im Team.

Kein reiner Taktiker

Manche – gerne auch Neider – sehen in Marić vielleicht eine Anomalie. Jemanden, der es als "Nerd" auf die Trainerbank eines großen Bundesligisten geschafft hat. Dabei ist er eben nicht nur ein reiner Taktikexperte, sondern ein kompletter Assistenztrainer.

Der 26-Jährige beschäftigt sich mit allen Bereichen der Trainerarbeit und gibt auch offen zu, dass er in Salzburg "speziell im taktischen Aspekt" noch viel dazulernen konnte. Allein für sein Wissen über strategische und taktische Zusammenhänge hat Rose ihn sicher nicht in seinem Trainerteam behalten und nun mit nach Gladbach genommen.

Neuland Bundesliga

Dort wartet aber auf beide eine ganz neue Herausforderung. Während in Salzburg trotz der Red-Bull-Millionen alles überschaubar war und die Mannschaft unter Rose von Erfolg zu Erfolg eilte, befinden sich die Fohlen in einer gänzlich anderen Situation. Denn die Ansprüche sind in der jüngeren Vergangenheit wieder gewachsen und doch befindet sich der Club irgendwo zwischen den ganz Großen des Geschäfts und dem grauen Mittelfeld, welchem die Gladbacher unbedingt fernbleiben wollen.

Rose selbst kennt die Bundesliga und die Mechanismen des deutschen Fußball-Oberhauses bereits aus seiner Zeit als Spieler. Für Marić beginnt hier Neuland. Der 26-Jährige sagt offen im Gespräch, dass er in Salzburg auch erst einmal gelernt hat, "wie das Geschäft so läuft".


Denn in diesen Sphären geht es vor allem um Feintuning. "Auf dem Niveau sind es oft nur noch feine Details, die Spieler inhaltlich weiterbringen, was natürlich für den Trainer sowohl in der Trainingsplanung als auch im Coaching nicht so einfach ist", erklärt Marić. "Einem Andi Ulmer (Anm.: 33-jähriger Linksverteidiger von Salzburg) was zu sagen, was er nicht ohnehin schon weiß, gestaltet sich schon mal schwierig. Bei dieser Tiefe lerne ich regelmäßig von Trainerkollegen, aber auch den Spielern selbst."

Nun freut sich der Mann im Rücken von Rose auf die Gelegenheit, in Gladbach den nächsten Schritt zu gehen und auch seine eigene, nicht ganz alltägliche Erfolgsgeschichte weiterzuschreiben. Marić: "So eine Chance erhält man selten und für das Vertrauen, sowohl von Marcos als auch von Borussia Mönchengladbachs Seite aus, bin ich dankbar."

Vorbereitung am Tegernsee

Momentan bereiten sich die Gladbacher mit Rose und Marić am Tegernsee auf die anstehende Saison vor. Erste Tests erfolgten gegen 1860 München und den FC Augsburg beim Schauinsland-Reisen Cup in Heimstetten. Im Finale des Kurz-Turniers, bei dem nur 45-Minuten-Partien absolviert wurden, verloren die Fohlen gegen Augsburg im Finale. Einige Leistungsträger wie Lars Stindl oder Neuzugang Breel Embolo fehlten bei diesen ersten Tests noch.

Taktisch formierten sich die Gladbacher ähnlich wie in der abgelaufenen Saison unter Dieter Hecking. Eine wirkliche Handschrift von Rose wird wohl erst mit zunehmender Trainingsarbeit erkennbar sein. Immerhin holten die Verantwortlichen um Max Eberl den 42-Jährigen und seinen Trainerstab auch ins Rheinland, weil Salzburg in den letzten Jahren durch seinen charakteristischen Spielstil auf sich aufmerksam machte.

Die Österreicher spielten häufig mit einer Mittelfeldraute und weit nach außen positionierten Stürmern in einem aggressiven hohen Pressing, um den Gegner ins Spielzentrum zu treiben und dort den direkten Kampf um den Ball zu führen. Aber auch im Spielaufbau zeigte sich Salzburg unter Rose von einer immer besseren Seite.

Gerade die Einbindung der Außenverteidiger – im modernen Fußball oftmals die Opfer von Pressingattacken, wenn der Ball einfallslos auf die Flügel gespielt wird – war ein wichtiges Merkmal. Die beiden befreiten sich nicht selten mit schnellen Diagonalpässen ins Zentrum, von wo aus Salzburg mit der Raute die Angriffe weiterführte.


Einer der Salzburger Außenverteidiger, namentlich Stefan Lainer, ist nun zusammen mit den Trainern aus der Mozart-Stadt nach Mönchengladbach gewechselt. Es ist wohl alles andere als eine kühne Annahme, dass der Fußball der Fohlen in naher Zukunft eine Salzburger Note haben wird.

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