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BVB: Der Nachfolger von Mats Hummels spielt beim FC Bayern München


Kritik an Hummels
Sein Nachfolger spielt beim FC Bayern

Pro & KontraVon Robert Hiersemann und Florian Wichert

06.12.2021Lesedauer: 2 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

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"Der Vergleich ist völlig taktlos": Mats Hummels sorgt für Diskussionsstoff – spielt der Dortmunder noch auf Topniveau? (Quelle: t-online)

Mats Hummels erwischte beim Topspiel gegen den FC Bayern einen besonders bitteren Abend. Der Dortmunder Abwehrchef war an allen Gegentoren beteiligt. Ist seine Zeit vorbei?

Die Mannschaft von Borussia Dortmund wollte das Bundesliga-Topspiel am vergangenen Samstag unbedingt gewinnen, um den FC Bayern an der Tabellenspitze abzulösen. Doch daraus wurde – mal wieder – nichts. Der deutsche Rekordmeister steht nach dem knappen 3:2-Erfolg in der Tabelle nun vier Punkte vor dem BVB.

Und gerade einem Dortmunder Profi dürfte dieses Wochenende besonders lange im Gedächtnis bleiben. Abwehrchef Mats Hummels (t-online-Note 6, lesen Sie hier mehr dazu) zeigte eine äußerst schwache Leistung. Erst ermöglichte er dem FC Bayern durch einen einfachen Fehler den 1:1-Ausgleich durch Robert Lewandowski. Dann wurde er direkt vor dem zweiten Gegentor unglücklich von seinem Mitspieler Raphaël Guerreiro angeschossen. Vor dem dritten Gegentreffer war der 32-Jährige erneut beteiligt, indem er einen Handelfmeter verursachte, den Lewandowski anschließend zum Endstand einschoss.

Ex-Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge stichelte nach der Partie bei "Bild": "Es ist bekannt, dass Mats Probleme hat, wenn er in Laufduelle gehen muss – das ist dem Alter geschuldet." Und der ehemalige Bundesliga-Manager Dieter Hoeneß sagte: "Es wird jetzt nicht mehr besser, das ist auch biologisch bedingt. Er ist ein bisschen zu schlecht weggekommen. Das waren unglückliche Situationen. Aber man muss feststellen, dass Mats' beste Zeit vorbei ist." Was zur Frage führt:

Ist die beste Zeit von Mats Hummels tatsächlich vorbei? (Sehen Sie die komplette Diskussion hier im Video)

Pro
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Ja, der BVB sollte sich nach einem neuen Abwehrchef umsehen

Die Schuld an der Pleite im Klassiker? Trägt aus Dortmunder Sicht natürlich der Schiedsrichter. Wer keine schwarz-gelbe Brille trägt, erkennt allerdings schnell, wer viel mehr zum 2:3 beigetragen hat: Mats Hummels.

Der ist 32 Jahre alt, hat eine fantastische Karriere hingelegt – seinen Zenit nun aber deutlich überschritten. Gegen Bayern war er an allen drei Gegentoren beteiligt, zwei davon verschuldete er. Dabei sind es nicht nur die Fehler, die seine Defizite offenbaren.

Hummels‘ größtes Problem: Sein Tempo, mit dem er in Laufduellen oft chancenlos ist. Sein Topspeed in dieser Saison betrug 30,52 km/h. Damit liegt er in der Liga auf Platz 349 von 441 Spielern. Zum Vergleich: Der Mainzer Verteidiger Jeremiah St. Juste auf Platz eins kommt auf 36,63 km/h. Das ist ein Duell Rennpferd gegen Esel. Auch bei der Zweikampf- oder Passquote kann Hummels nicht mehr mit den Topspielern mithalten. Bundestrainer Flick hat das erkannt und ihn zuletzt nicht mehr nominiert.

So hart das ist: Der BVB braucht für seine Ansprüche einen neuen Abwehrchef und sollte sich neben St. Juste (25) auch um einen Bayern-Spieler bemühen: Niklas Süle (26), dessen Vertrag im Sommer ausläuft, wäre der perfekte Nachfolger. Auf jeden Fall sind beide jünger und schneller als Hummels. Letzteres ist allerdings auch nicht schwer.

Kontra
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Nein, seine Zeit ist noch längst nicht vorbei

Mats Hummels ist Weltmeister, sechsfacher Deutscher Meister und zweifacher DFB-Pokalsieger. Natürlich ist seine Zeit noch längst nicht vorbei. Er ist einer der besten Verteidiger der Bundesliga. Und worüber reden wir hier überhaupt? Mit 32 Jahren kann man noch viel erreichen. Das hat das Abwehrduo Leonardo Bonucci (34) und Giorgio Chiellini (37) jüngst bewiesen, als sie Italien bei der EM zum Titel führten.

Völlig taktlos hingegen sind die Aussagen von Karl-Heinz Rummenigge und Dieter Hoeneß zur Leistung von Hummels.

Dabei sagte Hoeneß zunächst ja selbst, dass er beim Topspiel etwas zu schlecht wegkam – was richtig ist. Bei zwei von drei Gegentoren hatte er einfach Pech. Wenn man dann aber trotzdem aus dem einen Spiel schließt, dass die beste Zeit von Hummels vorbei ist, ist das unfair. Und dann sagte Hoeneß noch: "Hummels wird nicht mehr besser." Was ist das für eine Aussage? Ja, stimmt, Herr Hoeneß. Weil er eben schon auf Topniveau spielt.

Und auch das, womit Rummenigge stichelte, kann leicht entkräftet werden. Dass Hummels Probleme hat, wenn er in Laufduelle geht, ist nicht etwa, wie Rummenigge meint, dem Alter geschuldet. Hummels war noch nie ein Tempo-Spieler. Er machte seine Schnelligkeitsdefizite schon vor zehn Jahren mit überragender Spielintelligenz wett. Und daran hat sich bis heute nichts geändert.

Wer hat recht?

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Im "Zweikampf der Woche" kommentieren wöchentlich Florian Wichert (Stellvertretender Chefredakteur bei t-online) und Robert Hiersemann (Head of Fußball und Sport) aktuelle Fußballthemen. Sehen Sie das Format oben im Video oder auch ab 21 Uhr im Free-TV im Rahmen von "Bundesliga Analyse" auf Sport 1.

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