DFB-Star Ilkay Gündogan: Darum verließ er Manchester City wirklich

Die letzten Monate ritt Ilkay Gündogan auf einer wahren Erfolgswelle. Nun berichtet er von einem ungewöhnlichen Moment. Und er verrät, warum er den Klub wechselte.

Ilkay Gündogan zählt inzwischen zu den erfolgreichsten deutschen Fußballspielern im Ausland. Mit Manchester City gewann er etliche Titel und zuletzt sogar das Triple. Dann entschied er sich, den Premier-League-Klub zu verlassen, um zum FC Barcelona zu gehen. In einem Interview blickt er auf die Zeit unter Trainerstar Pep Guardiola zurück und erinnert sich an die turbulenten Feierlichkeiten in der vergangenen Erfolgssaison.

So beschreibt er die Überwältigung, die ihn im Moment des Abpfiffs im Champions-League-Finale von Istanbul im Mai dieses Jahres erfasst habe, als klar war, dass er mit seiner Mannschaft das Triple gewonnen hatte. Da sei der Druck der vergangenen Jahre – Manchester City war mehrfach kurz vor dem Ziel in der Königsklasse gescheitert – von ihm abgefallen. "Dieser Augenblick war unbezahlbar, unglaublich. Auf Karriere-Ebene kann ich mir keinen schöneren Moment vorstellen", sagte Gündogan der "SportBild".

Im Gedächtnis blieb von Gündogans Krönungssaison auch jene Szene nach dem Finale des englischen FA Cups, als der britische Thronfolger Prinz William dem deutschen Nationalspieler etwas ins Ohr flüsterte. Gündogan klärt die Szene nun auf: "Kurioserweise hat er mir erklärt, wie ich den Pokal halten soll, damit nichts schiefgeht (lacht). Der FA Cup hat eine spezielle Abdeckung, man erkennt vielleicht nicht gleich, wie herum er gehalten wird. Daher war ich für die Hilfe dankbar".

Guardiola stand mit einer Flasche Schampus vor der Tür

Erstaunlich offen berichtet der 32-jährige Mittelfeldspieler auch von den Spannungen zwischen ihm und dem Klub, die schließlich zu seinem Abschied aus Manchester führten. So kritisierte Gündogan das Vorgehen seines Ex-Vereins, was die Gespräche über eine Vertragsverlängerung betrifft. "Ich bin ehrlich. Und das wissen viele noch nicht: Am Ende ging es nicht um ein oder zwei Jahre. Es hat nicht an der Laufzeit gehakt. City hat relativ lange gewartet, bis die Gespräche wirklich intensiver wurden. Wenn das etwas früher passiert wäre, wäre die Ausgangslage eine andere gewesen."

Zu seinem ehemaligen Coach Guardiola habe er ein ausgesprochen gutes Verhältnis gehabt, berichtet der deutsche Nationalspieler. So habe der Katalane etwa nach der Geburt von Gündogans erstem Kind mit einer Champagnerflasche vor der Tür gestanden. Der Fußballer und sein Trainer wohnten in Manchester in derselben Nachbarschaft.

Später revanchierte Gündogan sich bei dem Starcoach: "Als Pep Geburtstag hatte, haben wir bei ihm geklingelt und einen Champagner mitgebracht. Er hat uns sofort in die Wohnung gebeten, sofort die Flasche geöffnet und mit uns angestoßen."