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DFB-Pokal-Finale: RB Leipzig lässt Eintracht Frankfurt verzweifeln


Leipzig gewinnt den DFB-Pokal
"Ich lasse mich treiben heute Nacht"

Von dpa, dd

Aktualisiert am 04.06.2023Lesedauer: 3 Min.
Leipzigs Kevin Kampl hält die den DFB-Pokal in die Höhe – der Klub besiegte Eintracht Frankfurt im Finale.Vergrößern des Bildes
Leipzigs Kevin Kampl hält die den DFB-Pokal in die Höhe – der Klub besiegte Eintracht Frankfurt im Finale. (Quelle: Tom Weller)
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Die Eintracht findet gegen die Sachsen kein Mittel. Leipzig glückt damit die Titelverteidigung – dank eines Stars, der den Klub verlassen wird.

RB Leipzig ist erneut DFB-Pokalsieger. In einem intensiven Finale in Berlin schlugen die Sachsen am Samstagabend Eintracht Frankfurt mit 2:0 (0:0) und verteidigten damit den Titel aus dem letzten Jahr.

Christopher Nkunku leitete in seinem letzten Spiel für die Leipziger den Sieg ein (71.), Dominik Szoboszlai erhöhte kurz vor Schluss nach Vorlage des Franzosen (85.). Es war ein starker Abschied – Nkunku wechselt zur kommenden Saison wohl zum FC Chelsea. Frankfurt blieb über weite Strecken der Partie blass, Ärger gab es zeitweise auf den Rängen, als Anhänger beider Klubs Pyrotechnik zündeten.

"Momentan ist man ein Stück überwältigt", sagte Sportdirektor Max Eberl bei Sky: "Ich bin einer, der eher still feiert, aber ich genieße es sehr. Ich lasse mich treiben heute Nacht." Ein Sonderlob für Nkunku wollte Eberl aber nicht aussprechen: "Am Ende entscheidet immer einer, der die Tore macht. Aber die ganze Mannschaft hat hart gearbeitet." Auf die Frage, ob der französische Nationalspieler im Sommer wie erwartet zu Chelsea wechselt, antwortete der Manager schmunzelnd: "Es könnte sein."

"Es ist einfach geil. Wir freuen uns riesig. Jetzt gilt es, das zu genießen", sagte Konrad Laimer, der den Klub nach der Saison ebenfalls verlässt. Der Frankfurter Sebastian Rode war dagegen sichtlich geknickt: "In so einem Finale entscheiden Kleinigkeiten und auch etwas Glück." Die Enttäuschung bei Glasner hielt sich in Grenzen: "Wenn wir mit Leipzig auf Augenhöhe agieren können, ist das eine Auszeichnung für meine Mannschaft. Deswegen überwiegt der Stolz."

So lief das Spiel:

In dem emotional aufgeladenen Duell zwischen hessischer Tradition und sächsischer Moderne waren es vorwiegend die Eintracht-Fans, die für eine Final-Atmosphäre sorgten. Bereits Stunden vor dem Spiel versammelten sich zehntausende Anhänger im Zentrum Berlins und wurden von Präsident Peter Fischer auf einen glorreichen Abend eingestimmt. Der Klub verkaufte sogar noch über den Zaun Restkarten gegen Bargeld. Vom Theodor-Heuss-Platz zogen die Frankfurter schließlich zum Stadion, wo sie mit etwa 40.000 Fans deutlich in der Überzahl waren.

Auf der Ehrentribüne ließ sich naturgemäß die Prominenz blicken. Bundestrainer Hansi Flick nahm neben DFB-Sportdirektor Rudi Völler und EM-Turnierdirektor Philipp Lahm Platz. Innenministerin Nancy Faeser, ein glühender Eintracht-Fan und am Vorabend bereits auf dem Empfang des Klubs, war ebenso wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zugegen.

Während die Sympathien auf den Rängen klar verteilt waren, boten die Hauptdarsteller weiter unten ein ebenso intensives wie ausgeglichenes Spiel. Leipzig wurde der höhere Ballbesitz gegönnt, doch Frankfurt hielt mit einer enormen Laufbereitschaft, beeindruckender Kompaktheit und einem engagierten Verschieben dagegen. Timo Werner (4.), der im Abschlusstraining noch umgeknickt und für die Startelf fraglich war, hatte nach einem Konter früh die Führung auf dem Fuß. Doch sein Abschluss war ebenso drucklos wie unplatziert.

Wegen Fans: Leipzig und Frankfurt drohen Geldstrafen

Auf der anderen Seite hatte die Eintracht im ersten Abschnitt ebenfalls einen Torabschluss. Der enorm präsente Randal Kolo Muani (16.) traf nach einer wunderbaren Einzelaktion jedoch nur das Außennetz. Der von Bayern München umworbene Angreifer war zunächst der auffälligste Akteur. Auch von Leipzigs Nkunku wurden große Dinge erwartet. Doch der Torschützenkönig der Bundesliga hing zunächst komplett in der Luft, blieb immer wieder am Frankfurts 39 Jahre altem Abwehrchef Makoto Hasebe hängen.

Der zweite Abschnitt begann mit einigen Minuten Verzögerung, da Anhänger beider Klubs die eigenen Pyrotechnikbestände zum Saisonabschluss leerten. Mehrfache Aufrufe des Stadionsprechers, die Aktionen zu unterlassen, wurden konsequent ignoriert. Auf beide Klubs dürfte somit eine hohe Geldstrafe durch den DFB zukommen.

Das Spiel ging spannend und intensiv weiter – war aber keinesfalls hochklassig. Die Trainer Marco Rose und Glasner standen nahezu permanent am Rande ihrer Coaching Zone, fütterten ihre Profis mit Anweisungen. Nach einer guten Stunde hatte Geburtstagskind Mario Götze einen Geistesblitz, er schickte Kolo Muani – doch der entschied sich im Strafraum gegen einen Abschluss und sein Pass blieb hängen.

Rose reagierte als erster Coach, brachte Yussuf Poulsen für Werner. Der Leipziger Pokalspezialist (12 Tore/16 Vorlagen in 32 Spielen) sollte in der Frankfurter Abwehr endlich für mehr Unruhe sorgen. Doch die erste Großchance hatte Götze (64.): Den Volley des Ex-Weltmeisters wehrte RB-Torhüter Janis Blaswich gerade noch zur Ecke ab. Glasner veränderte nun auch die Statik des Frankfurter Spiels, brachte den offensiveren Jesper Lindström für Sebastian Rode. Noch in derselben Minute traf Nkunku. Frankfurt drängte auf den Ausgleich, Leipzig konterte erfolgreich.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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