Kompanys Pflichtspieldebüt geglückt Müller sei Dank: Bayern lösen Pokalaufgabe in Ulm locker
Mit Zweitliga-Aufsteiger Ulm hatte der Rekord-Pokalsieger ein unangenehmes Auftaktlos erwischt. Doch die Münchner sorgten früh für klare Verhältnisse - dank eines Doppelpackers.
Der FC Bayern München hat die erste Runde im DFB-Pokal souverän überstanden. Der Rekord-Pokalsieger setzte sich bei Zweitliga-Aufsteiger SSV Ulm am Freitagabend mit 4:0 (2:0) durch.
Beim Pflichtspieldebüt des neuen Trainers Vincent Kompany sorgten die Münchner schnell für eine komfortable Führung. Thomas Müller, den Kompany nominell als Mittelstürmer aufbot, traf in der Anfangsviertelstunde doppelt per Abstauber. Für die weiteren Tore sorgten die Joker Kingsley Coman und Harry Kane.
So lief das Spiel
In der 12. Minute stand Müller genau richtig, als Joshua Kimmich Ulms Torwart Christian Ortag aus kurzer Distanz anschoss, der Ball in die Mitte prallte, wo Müller mit rechts aus rund sieben Metern und vorbei an zwei Ulmer Abwehrspielern einschoss.
2. Runde
Dienstag, 29.10.
Beim zweiten Treffer schob der Ex-Nationalspieler mit links ins leere Tor ein. Zuvor hatte Verteidiger Min-jae Kim den schnellen Serge Gnabry auf der rechten Seite mit einem langen Ball in die Tiefe geschickt. Kein Ulmer Verteidiger konnte folgen, Gnabry steuerte allein auf Ortag zu und legte uneigennützig quer auf Müller – 2:0 für die Gäste (15.). Es waren die ersten beiden Torschüsse der Gäste in der Partie.
Wenig später ereilte die Hausherren auch noch das Verletzungspech. Weil Verteidiger Niklas Kolbe bei einem Rettungsversuch grätschend mit Torhüter Ortag zusammenstieß, musste der Schlussmann früh vom Feld. Er trug eine sichtbare Beule auf der Stirn davon und zeigte an, dass ihm schwindelig ist. Für ihn kam Ersatzmann MarvinSeybold (37.).
Spiel wegen Feuerwerk im Bayern-Block unterbrochen
Die zweite Halbzeit begann feurig – jedoch nur auf den Rängen. Im Bayern-Fanblock wurde ein riesiges Feuerwerk mit Leuchtraketen und bengalischem Feuer abgebrannt. Schiedsrichter Sven Jablonski musste die Partie für wenige Minuten unterbrechen (46.). Als sich der Rauch aus dem mit 17.400 Zuschauern ausverkauften Donaustadion verzogen hatte, konnte es weitergehen.
Die Münchener verwalteten bei hochsommerlichen Temperaturen ihre Zwei-Tore-Führung, ließen die Gastgeber nie in die Nähe einer Pokal-Sensation kommen.
Die beste Ulmer Chance hatte Dennis Chessa, der nach scharfem Hereinspiel von links aus fünf Metern den Ball nicht voll traf (60.). Die Kugel rollte in Richtung von Manuel Neuer, der sie entspannt aufnehmen konnte.
Kompanys glückliches Händchen
Nach etwas mehr als einer Stunde wechselte Bayern-Trainer Kompany erstmals, brachte Top-Stürmer Kane sowie Coman. Der unauffällige Mathys Tel und Jamal Musiala mussten runter (63.). Eine Viertelstunde vor Schluss feierte dann auch Neuzugang João Palhinha sein Pflichtspieldebüt für den FCB. Der Portugiese ersetzte Aleksandar Pavlović (76.).
Für die endgültige Entscheidung in der Partie sorgten dann die Joker. Kane spielte einen sehenswerten 50-Meter-Flugball aus der eigenen Hälfte auf die rechte Seite zu Michael Olise. Der Franzose dribbelte zwei Minuten nach seiner Einwechslung zur Grundlinie, bediente flach den heranstürmenden Coman am kurzen Pfosten. Der bekam vor seinem Gegenspieler den Fuß an den Ball und sorgte für das 3:0 (79.).
In der Nachspielzeit war dann auch noch Kane per Kopf zur Stelle. Er nickte eine Müller-Flanke zum Endstand ein (90.+3).
Müller: "Waren seriös, aber nicht fehlerfrei"
Doppel-Torschütze Müller sagte nach dem Spiel im ZDF: "Wir waren seriös, aber nicht fehlerfrei. Dennoch war es ein guter Auftritt."
Zu seinen beiden Treffern äußerte der Weltmeister von 2014: "Ich habe meinen Job gemacht, ich habe ihn zufriedenstellend gemacht. Es wird auch wieder Spiele geben, in denen es nicht so läuft, deswegen nehme ich das so mit."
Ulms Trainer Thomas Wörle lobte sein Team trotz der Pleite: "Wir haben unser Herz auf dem Platz gelassen. Es gab Momente, da haben wir an einem Tor geschnuppert. Es war zweifellos ein verdienter Sieg der Bayern, aber wir haben dennoch gut verteidigt."
- Live-Übertragung im ZDF