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FC Bayern: "Affront"? Das sagt Campus-Boss Weinzierl zu Bischof-Transfer


Bayern-Boss spricht über Neuzugang
Er ist noch gar nicht da und sorgt schon für Wirbel


Aktualisiert am 08.05.2025 - 12:12 UhrLesedauer: 5 Min.
Tom Bischof: Der 19-Jährige wechselt nach dieser Saison von Hoffenheim zum FC Bayern.Vergrößern des Bildes
Tom Bischof: Der 19-Jährige wechselt nach dieser Saison von Hoffenheim zum FC Bayern. (Quelle: IMAGO/Oliver Zimmermann)
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Die Verpflichtung von Tom Bischof soll beim FC Bayern vereinsintern als "Affront" gewertet werden. Bei t-online äußert sich jetzt Campus-Boss Markus Weinzierl dazu.

Er ist noch gar nicht da – und doch löst Sommerneuzugang Tom Bischof bereits jetzt großen Wirbel beim FC Bayern aus. Warum? Die Verpflichtung des 19 Jahre alten Shootingstars, der nach dieser Bundesligasaison im Juni von der TSG Hoffenheim nach München kommt, soll vereinsintern nicht in allen Abteilungen uneingeschränkt positiv aufgenommen worden sein.

Mehr noch: Wie der "Kicker" zuletzt berichtete, soll der Transfer insbesondere an Bayerns Nachwuchs-Campus, wie es heißt, gar als "Affront" gewertet worden sein – weil er die Konkurrenz für die eigenen Toptalente wie Gabriel Vidović, Paul Wanner, Arijon Ibrahimović, Javier Fernández, Felipe Chávez oder Guido Della Rovere erhöht und deren Weg in die Profimannschaft zwangsläufig erschwert.

Alle genannten Spieler bringen nämlich ein ähnliches Profil wie Bischof mit, der bevorzugt im zentralen Mittelfeld spielt und über große Qualität in der Offensive verfügt. Mit sechs Toren und drei Vorlagen stellte er die in 39 Pflichtspielen für Hoffenheim in dieser Saison bereits eindrucksvoll unter Beweis.

Campus-Boss äußert sich: "Bei Bayern gibt es immer Konkurrenz"

Wie wird der Bischof-Transfer nun also wirklich am Campus gesehen? Wird mit ihm anderen Talenten tatsächlich der Weg verbaut? Genau das fragte t-online bei einer Medienrunde mit Markus Weinzierl, dem neuen sportlichen Leiter am Campus nach.

"Bei Bayern gibt es immer Konkurrenz. Wie die Konkurrenz für unsere Campus-Spieler zustande kommt, ist zweitrangig. Bayern hat mit Bischof einen Spieler geholt, der mit Sicherheit hochtalentiert ist", sagte Weinzierl. "Aber sie (die Verantwortlichen der Profi-Abteilung; Anm. d. Red.) wissen sehr genau, dass auch am Campus sehr viele hochtalentierte Spieler sind."

Pavlović als Vorbild für Bayern-Talente

Und weiter: "Es geht darum, wer sich durchsetzen kann. Und da werden unsere Spieler in Konkurrenz gehen wie mit allen anderen Spielern auch. Da werden sie verglichen. Da wollen sie hin und da müssen sie eben im richtigen Moment gut sein oder vielleicht einen Tick besser – wie Aleksandar Pavlović." Der 21-Jährige hatte es in der vergangenen Saison unter Ex-Bayern-Trainer Thomas Tuchel zu den Profis geschafft. Unter Tuchels Nachfolger Vincent Kompany gehört er nun ebenfalls fest zur Stammelf. Und auch in der Nationalelf ist er bei Bundestrainer Julian Nagelsmann auf dem besten Weg dorthin.

"Er ist wirklich ein großes Beispiel für den Campus, wie es funktionieren kann, auch bei Bayern München", sagte Weinzierl. "Obwohl das natürlich eine Riesenaufgabe ist und viel schwerer als bei anderen Bundesligisten, oben anzukommen." Das gilt im Übrigen zweifellos auch für Neuzugang Bischof. Einen kleinen Vorgeschmack darauf, was es bedeutet, zum Rekordmeister zu wechseln, hat er mit den entsprechenden Reaktionen darauf nun bereits bekommen. Bei der Klub-WM soll Bischof bereits für die Bayern spielen. Damit hat er direkt die Möglichkeit, seine Antwort darauf auf dem Platz zu geben.

Weinzierl äußerte sich aber nicht nur zu Bischof. Am Rande des Viertelfinalspiels der U19 gegen Dortmund (4:2) um die deutsche Meisterschaft gab er auch Einblick zu einigen anderen Themen, die seinen Posten als neuer Sportlicher Leiter am Campus betreffen, den er im September angetreten hat.

Das sagte Weinzierl über…

... Toptalent Lennart Karl: "Er hat alle Möglichkeiten, einen Titel zu gewinnen in den nächsten Wochen. Dass er als U17-Spieler bei der U19 spielt, ist der nächste Schritt für ihn. Er ist ein super Junge, sehr angenehm im Alltag und bleibt auf dem Boden. Da habe ich zwischendrin gedacht: Wie wird es sein, wenn er mal oben mit dabei ist? Wie kommt er damit zurecht? Das ist ja nicht einfach für junge Burschen, so ein Hype. Aber das macht er wirklich super, er ist jeden Tag mit Ehrgeiz dabei. Ich glaube, er ist von uns unverhinderbar."

... den Austausch mit der Profiabteilung: "Der ist sehr gut, wir sind im ständigen Austausch mit Christoph Freund und Max Eberl. Das Interesse der Führung, vom Vorstand, ist definitiv groß. Das sieht man auch daran, dass viele unserer Spieler immer wieder im Profitraining dabei sind und Vinnie Kompany sich da wirklich mit den Spielern austauscht, bemüht und auseinandersetzt. Man sieht ja auch, dass Lennart Karl jetzt ständig im Training und bei den Spielen dabei war, dass Jonah Kusi-Asare schon eingewechselt wurde. Lennart wird der nächste sein, der für Bayern sein Debüt feiert."

... den Übergang vom Campus zu den Profis: "Zum einen brauchen wir die Qualität am Campus. Meiner Meinung nach wird die immer größer. Gerade Lennart (Karl; Anm. d. Red.) ist ein Beispiel mit unseren 2008ern, der wirklich einer ist von mehreren, die es schaffen können. Und dann ist es so, dass die Jungs die Chance brauchen und diese auch nutzen. Dafür muss der Kader bei den Profis dementsprechend ausschauen. Wenn da 30 Superstars sind, wird es für die Jungen schwierig, das ist ganz einfach. Es ist immer die Frage, ob ein Spieler vom Campus die Möglichkeit bekommt bei den Profis. Ich kann es dem Trainer (Vincent Kompany, Anm. d.Red.) und dem Verein nur nahelegen, dass das eine gute Strategie ist."

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... Aleksandar Pavlović, der beim Spiel der U19 am Campus zuschaute: "Super, dass er hier ist und sich das anschaut, das ist Identifikation. Er ist der Letzte, der vom Campus zu den Profis gegangen ist. Jeder von den Jungs am Campus kann sich ihn als Vorbild und Beispiel nehmen, wie es geht. Es war bei ihm mit 16, 17 noch nicht abzusehen, dass er so eine Karriere macht. Aber er hat hart gearbeitet, alle Widerstände überwunden. So dürfen es noch mehrere Spieler machen in den nächsten Monaten. Er war im richtigen Moment an der richtigen Stelle, das ist bei der Talententwicklung immer der Punkt, der kommen muss. Und dann brauchst du das nötige Glück. Glück hat nur der, der immer wieder hart arbeitet."

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... die Schwerpunkte und Ziele seiner Arbeit: "Ich bin für den sportlichen Bereich zuständig, der ist groß, von der U11 eigentlich bis zur U23. Aber ich habe sehr gute Leute links und rechts um mich herum. Hauptsächlich ist der Fokus natürlich auf der U17, der U19, der U23 – auf dem Leistungsbereich. Dass wir diese Spieler step by step für den Profi-Fußball vorbereiten. Das macht richtig Spaß, da so einen Lennart Karl und alle anderen zu beobachten, zu betreuen, zu begleiten. Alle versuchen, ihren großen Traum täglich zu erreichen. Da mitträumen zu dürfen, die Begleitung zu sein und die Rahmenbedingungen zu setzen, zu optimieren und ihnen zu helfen, das ist eine richtig schöne Aufgabe."

... Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu seiner Arbeit als Chefcoach: "Es ist schon eine andere Herangehensweise als die eines Bundesligatrainers. Aber ich weiß definitiv, was oben gebraucht wird oder was die Spieler, die ich trainiert habe, hatten und haben. Und was man da eben dafür tun muss, wo man sich verbessern muss. Als Chefcoach lebst du vom Ergebnis und immer von Samstag bis Samstag. Jetzt hast du längere Phasen, in denen du Spieler begleiten kannst. Natürlich ist es aber trotzdem schön, wenn das Mannschaftsergebnis stimmt. So wie jetzt bei der U19."

Verwendete Quellen
  • Persönliches Gespräch mit Markus Weinzierl
  • Bericht aus der Printausgabe des Kicker vom 28. April
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